Das Konzert

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Ich habe geduscht, mich geschminkt und meine Haare gemacht. Fehlt nur noch das Kleid.

Da Pages Kleiderschrank fast gegenüber vom Badezimmer ist wickele ich mir nur schnell ein Handtuch um, dann husche ich über den Flur.

Im Zimmer ziehe ich zuerst die Schuhe an, weil es hinterher schwierig werden würde, wie ich ja schon festgestellt habe, dann schlüpfe ich in das Kleid. Leider habe ich nicht daran gedacht, dass ich es allein nicht schließen kann. Und so bleibt mir nichts anderes übrig als es vorne festzuhalten und mir Hilfe zu holen.

"Page!" rufe ich aus der Tür, aber sie antwortet nicht, stattdessen höre ich Geräusche aus der Dusche. Sicher macht sie sich auch fertig.

Ob ich Ian fragen soll, ob er mir hilft oder Felix? Unsicher gehe ich den Flur entlang bis zu Ians Zimmer.

Ich öffne die Tür ohne zu klopfen und wäre fast mit ihm, der nur mit einem Handtuch um die Hüften hinter der Tür steht, zusammengestoßen.

"Oh Entschuldigung!" stoße ich aus, kann meine Augen aber nicht von ihm Abwenden.

Seinen Muskulösen Oberkörper habe ich ja schon bereits gesehen, aber dieser Hauch von nichts, der seine Hüften bedeckt bringt mich ganz durcheinander.

"Wow!" haucht er tonlos, was ich in Anbetracht der Tatsache, dass er derjenige ist, der halb nackt vor mir steht, nicht ganz angemessen finde.

Wobei Wow, mein Gefühl durchaus zu beschreiben scheint.

"Mia, du siehst einfach unbeschreiblich schön aus." flüstert er ehrfürchtig.

Verwirrt schaue ich an mir hinab und erst jetzt fällt mir das Kleid wieder ein.

"Ich wollte dich fragen, ob du mir helfen kannst. Ich hätte nicht gedacht... ich wollte nicht..." eilig drehe ich mich um, um das Zimmer zu verlassen, oder um ihn wenigstens nicht mehr ansehen zu müssen, wobei müssen hier nicht ganz passend ist.

Ich würde ihn liebend gern weiter anstarren, aber wenn ich das Täte, käme ich mir doch etwas seltsam vor.

Gerade als ich meine freie Hand nach der Türklinke ausstrecke legt Ian mir die Arme um den Bauch.

"Wo willst du denn hin, Engelchen?" flüstert er mir ins Ohr und streicht mit der Nase meinen Hals entlang, was mir eine Gänsehaut verpasst, dann haucht er zarte Küsse in meinen Nacken und auf meine Schulter, was mich vollkommen aus dem Konzept bringt.

Ich spüre seine warme Haut an meinem Rücken, wo der Reißverschluss noch immer offen steht und ihm tiefe Einblicke gewährt.

Ich schließe die Augen und genieße die ungewohnte, aber sehr beruhigende Nähe, die von ihm ausgeht.

Ein paar Augenblicke lang hält er mich fest umschlungen und atmet tief ein und aus. Genau wie ich. Er ist so nah, das ich seinen unbeschreiblich verführerischen Geruch einatmen kann, der jetzt, da er frisch Geduscht hat noch viel intensiver ist. Doch dann rückt er von mir ab. Fährt mir mit einem Finger meine Wirbelsäule hinunter und beginnt dann ganz langsam den Reißverschluss zu schließen.

"Weißt du. " sagt er. "Wenn wir nicht etwas vorhätten, würde ich dir dieses Kleid viel lieber ausziehen."

Fast augenblicklich schießt mir die Röte ins Gesicht, da meine Gedanken ungefähr in die gleiche Richtung gingen. Auch ich hätte ihn gern noch viel näher bei mir gehabt, als er es gewesen ist. Doch jetzt ist nicht die Zeit dafür. Weshalb ich auch nicht auf seine Anspielung eingehe.

"Danke für deine Hilfe." sage ich schüchtern, ohne mich noch einmal umzudrehen, dann verlasse ich sein Zimmer.

"Bis gleich." verabschiede ich mich, wobei mein Herz mir noch immer bis zum Hals schlägt.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt