Krankenbesuch

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Von wegen schöne Träume! Alles was daran schön war, war das weiche Bett in dem ich lag und auch meine anfängliche Begleitung hat mich glücklich gemacht, doch als er sich von mir verabschiedete wurde der Traum von Minute zu Minute schlimmer. Bis...naja...

Unruhig schwankt das Bett unter mir, was mich zugegebener Maßen etwas verwirrt.

"Hey ihr beiden! Nicht so wild." höre ich Pages milden Tadel.

"Aber Mia soll jetzt aufwachen!" höre ich eine süße Kinderstimme, die mich schmunzeln lässt.

"Bin doch schon wach." stöhne ich verschlafen und richte mich mühsam im Bett auf. "Wie spät ist es denn?" frage ich gähnend.

"Fast sechs." erklärt Page gleichgültig, doch bei mir schrillen die Alarmglocken.

"Was! So spät?! Aber Ian...!" eilig springe ich aus dem Bett und renne hinüber ins Bad, dabei vergesse ich glatt, das ich nichts anhabe.

Erst als ich Felix erstaunten Blick bemerke, der prompt rot anläuft und respektvoll den Blick abwendet fällt es mir auf.

"Oh, ich... "beginne ich, doch für Schüchternheit habe ich jetzt keine Zeit.

Im Badezimmer entledige ich mich meiner Klamotten, dann springe ich unter die Dusche.

Als ich mir Haare und Gesicht wasche, ekelt es mich fast ein bisschen, als ich die Schmutzige brühe sehe, die an mir hinab läuft.

Ich wiederhole den Waschvorgang, bis ich sauber bin, dann trockne ich mich ab, föhne meine Haare und renne im Handtuch zurück in mein Zimmer, wo ich mich eilig anzieh.

Das ganze dauert gerade mal zehn Minuten, bis ich fertig angezogen, in Jeans und Top, die Lederjacke über dem Arm in die Küche stolpere.

"Können wir los?" will ich unruhig wissen, doch Page zwingt mich zuerst noch etwas zu essen.

"Mia, beruhige dich!" fordert sie mich lächelnd auf, während sie mir Kartoffeln, Gemüse und Fleisch vor die Nase stellt. "Wir haben im Krankenhaus angerufen. Ian hat auch den ganzen Nachmittag geschlafen. Du hast also nichts verpasst."

"Aber ich möchte, da sein, wenn er aufwacht." quengele ich, dabei schaufele ich so schnell ich kann das Essen in mich hinein. So schnell, das mir prompt schlecht wird. Trotzdem kippe ich das Glas Saft, das Page mir hingestellt hat hinterher.

Nachdem ich den Letzten Schluck hinuntergewürgt habe frage ich hektisch.

"Aber jetzt können wir los, Ja?!"

Page schüttelt lächelnd den Kopf. "Meinet wegen." gibt sie nach. "Komm, dann lass uns los."

Als wir bereits im Auto sitzen und Marvin den Wagen zügig Richtung Krankenhaus lenkt werde ich immer ungeduldiger.

Hibbelig rutsche ich auf meinem Sitz hin und her. Wann sind wir denn endlich da! So lange kann es doch gar nicht dauern! Eine Stunde Fahrt ist einfach viel zu weit!

Es ist fast halb acht, was heißt, das wir jeden Moment da sein müssten, doch als ich das Krankenhaus in der Ferne erblicke kommt mir ein ernüchternder Gedanke.

"Page?" beklommen schaue ich sie von hinten an.

"Ja?" auf dem Vordersitz dreht sie sich nach hinten.

"Was denn Mia?"

"Wie lange ist eigentlich Besuchszeit?" will ich wissen. Mir war so, dass es in Krankenhäusern so etwas gibt. Und ich hab so die Befürchtung, dass diese bald vorüber sein könnte.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt