Kapitel 27

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»Wann soll es denn morgen losgehen?«, wollte ich von Luke direkt wissen und kaute auf meiner Unterlippe herum. Ich war noch nie auf einer Party und hatte nicht gerade viel Verlangen danach, weil ich wusste, dass sich einige Leute nicht am Riemen reißen konnten. Zumindest liefen sie hin und wieder aus dem Ruder. Davon hatte ich schon etwas gehört. »Das kommt auf die Leute an. Ich habe noch nicht zu gesagt. Wenn du willst, dann können wir auch etwas gemeinsames allein machen« und ich schüttelte mit dem Kopf, denn ich wusste, dass ihm Ryan und die Band fehlte.

Immerhin waren sie vor diesem ganzen Chaos mit Olivia mal beste Freunde gewesen und als er ihn gefragt hatte blitzten seine Augen kurz auf. Er war unentschlossen, rang mit sich selbst. Einerseits wollte er mit mir zusammen sein, andererseits lieber dorthin. Deswegen wusste ich, was ich zu tun hatte. Die Jungs zumindest nicht voneinander fernzuhalten. »Wir werden dort hingehen. Ersten komm ich auch etwas raus und zweitens siehst du deine Freunde mal wieder, was durch mich und dem College ziemlich hintenansteht.« Nun bekam ich die Möglichkeit ihn zu begleiten. Außerdem wussten, auch wenn meine Mutter und John nicht begeistert waren, Bescheid. Es war der erste Schritt zumindest mit ihm auszugehen.

»Das hat damit nichts zu tun, Hope. Es lag daran, dass ich mit Ryan nichts zu tun haben wollte und die anderen haben mit mir auch mal was unternommen, nur eher selten, weil sie meist zusammen was machen, wenn sie weggehen.« Es musste schwer sein sich von allen fernzuhalten, nur weil sein bester Freund vor einiger Zeit so aus der Reihe tanzte und mit seiner damaligen Freundin etwas hatte, denn wenn man Lila und Ryan so sah, konnte man sich gar nicht vorstellen, dass er jemals solch ein Mist machte. Die beiden liebten sich sehr. Bei ihnen war alles perfekt.

Ich schluckte und sah aus dem Fenster. Die Bäume bogen sich sanft im Wind und ich spürte Lukes Atem an meinem Ohr. »Bist du dir sicher?«, flüsterte er und ich nickte. »Du musst mir nur sagen, was man da anziehen muss.« Irritiert hob er die Braue nach oben. »Am besten du ziehst einen Sack über den Kopf«, feixte er schließlich. »Damit dich keiner sehen kann. Ich schreibe Ryan schnell eine SMS. Lila wird dir sicher helfen und kann morgen zu dir kommen, wenn du das willst.« Auch, wenn er am Anfang ablehnen wollte, sah ich prompt wie er sich freute.

Ich nickte und er tat es sofort, wobei gleich zurückkam, dass alles klar ginge und Lila gegen Nachmittag zu mir kam, sodass wir ein paar Sachen aussuchten und uns bei ihrem Freund im Anschluss fertigmachten. Das war ganz gut. So konnte ich meiner Mutter aus dem Weg gehen und sicher auch dort schlafen, damit sie sich nicht wieder das Maul zerreißen konnte, wie ich denn aussah oder wo ich hinging, denn John durfte es. Da gab es kein Problem, aber bei mir...

Sie meinte immer, dass ein ordentliches Mädchen keine Partys besuchte und zu Hause blieb. Das tat ich oft und nun mit meinen einundzwanzig Jahren war es zwar spät, aber besser als nie. Irgendwie fing ich sogar schon an mich darauf zu freuen, außerdem konnte ich Lila besser kennen lernen; möglicherweise wurden wir gute Freundinnen. Zumindest würde mich das freuen. Immerhin hatte ich sonst niemanden weiter. 

Luke sah es mir sofort an, dass es etwas Positives in mir auslöste, wenn wir nach draußen gingen. »Wenn du so schaust...«, hauchte er. »Freut mich das.« Er streifte mir langsam über die Wange und senkte seinen Mund auf meinen. Sofort öffnete ich meine Lippen und ließ seine Zunge zwischen ihnen hineingleiten. Ich schmeckte ihn klar und deutlich und nicht nur das, sondern auch sein Verlangen, als er mich fest an sich presste und noch tiefer tauchte. Ich seufzte auf und hielt mich an seinen starken Oberarmen fest.

Er war enorm beschützend und als er mit seinen warmen Händen unter mein Oberteil und über meinen Bauch fuhr, bebte mein Körper auch schon auf. Man konnte es nicht erklären, warum ich auf diesen Menschen so reagierte. Es war anders wie bei John. Um ehrlich zu sein interessierten mich Männer auch zuvor nicht wirklich, da ich dachte, alles sei lediglich so, wie ich es bisher kannte. Nichts Besonderes halt. Luke hingegen zeigte mir, dass ich jemand war, den man bei sich haben musste. Es war wunderbar, denn das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich richtig wohl. Das hätte ich mir niemals erträumen lassen.

Stupid Mistake I - Für immer DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt