Kapitel 6

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Luke

Eilig hetzte ich zu meinem Wagen, den ich einige Meter weiter die Straße herunter parkte und setze mich seufzend hinein. Wie sich herausstellte, war es besser so gewesen. Vor allem durch ihre Eltern. Wenn sie mich erwischten, dann machten sie Hope sicherlich die Hölle heiß. Immerhin sollte sie diesen John heiraten. Somit konnte ich ungesehen verschwinden und mir blieb die Möglichkeit erneut durch ihr Fenster zu steigen. Wenn ich nur daran dachte, dass sie diesen schmierigen Typen in ihr Bett ließ, machte es mich rasend. Wie so einer an diese Frau kam war gar nicht zu fassen. Hope war so unschuldig, so wunderschön. 

Als ich sie das erste Mal sah, raubte sie mir jede Luft zum Atmen. Ich sah sie und bekam sie nach diesem Tag nicht mehr aus dem Kopf. Wollte ich das überhaupt? Nein. Ganz im Gegenteil. Hope. Diese wunderschöne Hope. Verdammt, in was hatte ich mich da verrannt? Sie ließ mich kosten. Nun war alles vorbei. Eigentlich schwor ich mir, es langsam angehen zu lassen. Allerdings warf sie damit über Bord. Nun war alles vorbei. Mit meiner Selbstbeherrschung. 

Ich durfte sie küssen. Ihre vollen Lippen sind ein Traum. Sie ist so wunderschön. Es war kaum zu glauben, dass ich gerade noch heimlich in ihrem Zimmer saß und sie eigentlich mich nicht gehen lassen wollte, denn ich sah es in ihren Augen. Die Sehnsucht und das Verlangen. Sie fühlte sich zu mir hingezogen und das war ziemlich positiv für mich, denn das zeigte, dass ich Chancen haben konnte, mehr als nur eine Freundschaft womöglich zu ihr aufzubauen. Wir mussten die Sache einfach vertiefen. Ich konnte gar nichts anderes. Nicht nachdem ich von ihr kosten durfte. Sie schmeckte himmlisch und wenn ich an diesen Kuss dachte; vor allem den letzten, begann alles in meiner Bauchgegend zu kribbeln. 

Als ich sie das erste Mal mit ihren blonden Haaren und der Harfe sah, war sie wie ein Engel. Extra nur um mich zum Träumen zu bringen und als ich in ihre grünen Augen schaute, war alles vorbei. Sie waren so intensiv leuchtend, dass es mich einfach nur umhaute. Es war nur ganz kurz, doch es reichte schon, um mir den Kopf komplett zu verdrehen und nicht mehr an heute oder morgen zu denken. Noch nie war mir so eine Farbe begegnet. Es war faszinierend und hinreißend zugleich. Lila hatte vollkommen recht, wenn ich eine Frau fand, die mich komplett umhaute, dann war Olivia eindeutig vergessen.

Eigentlich wollte ich sie schon die ganze Zeit von der Pelle haben, aber die Gefühle waren immer da gewesen. Zwar Einiges auch weggegangen, aber sie war mir nie Wurst, auch nachdem nichts mehr lief, doch nun sah es anders aus. Ganz anders. Eigentlich hätte ich ihr weiterhin Zeit gegeben, damit sie sich ein anderes Zimmer suchen konnte, aber nachdem jetzt... Ich wollte sie so schnell wie möglich loshaben, wollte Hope und niemand sollte dazwischenstehen. Erst recht nicht meine Ex und irgendwie hatte ich da die leise Vorahnung, dass es so kam, wenn sie nicht verschwand.

Hope war genau die, die mir den Kopf komplett verdrehte. Nicht einmal Oliva bekam das bisher hin. Eigentlich nahm ich gar nicht an, dass es so etwas gab. In Lila, in eine meiner besten Freunde war ich einst verliebt gewesen, wenn man das überhaupt so sagen konnte. Sie gefiel mir damals nur, war lieb und hübsch. Sie kam vor einiger Zeit genau an der richtigen Stelle. Da wo es mit Olivia stetig schlimmer wurde. Bei ihr fand ich den Halt. Sie war neu in New York gewesen, eine der Mädchen die nicht studierte; die das Herz am rechten Fleck hatte. Nicht so ein fieses Miststück wie Olivia. 

In diesem Moment war Lila genau wie ich allein und einsam. Brauchte jemanden. Ich dachte, ich hätte mich wirklich in sie verguckt, aber mir wurde ziemlich schnell klar, dass sie es nicht in mich war und meine Gefühle auch nicht so waren wie sie hätten in dieser Situation sein sollen. Ich suchte in dieser Zeit lediglich jemanden auf Krampf, um von Olivia wegzukommen. Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln. Fast wären wir sogar gemeinsam im Bett gelandet; wurden aber von meiner Ex erwischt. Im Nachhinein war ich froh darüber, denn das hätte die Freundschaft mit Lila nur kompliziert. 

Stupid Mistake I - Für immer DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt