Kapitel 28

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Als wir endlich lagen kuschelte ich mich an seinen Körper. Seine Wärme nullte mich ein. So fühlte es sich also an: Geborgenheit. Es war traumhaft so einzuschlafen, doch am Morgen war er wie immer verschwunden. Allerdings hatte ich auf meinem Handy eine liebe Nachricht stehen und ich freute mich auf den Nachmittag mit ihm gemeinsam. Dann war es sicher auch möglich endlich zusammen aufzuwachen. Zugleich klingelte aber mein Telefon und hätte mich spätestens dann geweckt. »Ja?«, ging ich dran, weil ich die Nummer nicht kannte. »Hey, Lila hier. Ich würde so ungefähr gegen drei vorbeikommen, wenn das in Ordnung geht.« Stimmt. Sie wollte zu mir.

»Natürlich«, freute ich mich ehrlich. »Ich lass mich dann von Ryan fahren. Zurück zum Haus kommen wir einfach mit deinem Auto. Das kannst du dann dort stehenlassen. Die Jungs wollen heute etwas trinken und Zac hat sich angeboten uns dann wieder zu Ryan zu fahren. Dort könnt ihr mit schlafen. Das heißt, wenn du willst natürlich.« Einen Moment wollte ich darüber nachdenken. Allerdings dachte ich nur daran Zeit mit Luke zu verbringen. »Das ist kein Problem«, nickte ich, obwohl sie mich nicht sah. »Gut, dann bis nachher. Ach und Hope?«, drang noch durch den Hörer. »Ja?«, wollte ich wissen. »Danke!«

Verwirrt hob ich die Brauen in die Höhe, da ich überhaupt nicht wusste, was sie meinte. »Für was denn das?«, wollte ich wissen. »Dass dir Luke so viel bedeutet. Somit ist er endlich von diesem Miststück weg«, erklärte Lila kurz angebunden. Im Anschluss verabschiedete sie sich und legte auf. Kurz darauf ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Dass sie sich so schnell meldete, hätte ich nicht gedacht. Zwar bekam ich schon mit, dass sie Luke gut leiden konnte und sich beide gut verstanden und ich wusste auch, dass Ryan eifersüchtig auf ihn war, weil die zwei öfter gemeinsam etwas machten, allerdings war mir klar, dass sie sich lediglich Gedanken machte. Verständlich wenn man an seine Exfreundin denkt.

Womöglich bekam ich noch Einiges aus Lila raus, was die Sache betraf. Bestimmt auch über den Mann, der mir stetig wichtiger wurde. Ihrer Reaktion nach zu urteilen, musste er es mit Sicherheit ernst meinen. Das war zu hoffen. Etwas anderes wollte ich auch in diesem Moment nicht denken. Als ich mit einem Blick auf meine Uhr schaute, überlegte ich schnell, dass ich mich langsam fertigmachen konnte. Immerhin war mein Besuch nicht allzu weit weg und es dauerte auch nicht lange. In dieser Zeit machte ich mich etwas frisch, sah etwas fernsehen und aß dabei lediglich eine Kleinigkeit, weil ich kaum Hunger verspürte.

Da Lila aber noch nicht auftauchte legte mich erneut auf den Rücken und starrte eine halbe Ewigkeit an die Decke, bis es irgendwann klingelte. Ich schreckte auf, als meine Mutter an meine Tür klopfte und bemerkte erst gar nicht, wie ich kurz wegnickte. »Hier ist jemand für dich«, sprach sie in ihrer vertraut eingebildeten Stimme, als ich die Tür öffnete und Lila kam augenblicklich zu mir ins Zimmer. Ist es wirklich schon so spät? Das bemerkte ich gar nicht, aber umso besser.

Immerhin konnte ich so, bald wieder Luke um mich haben. Ich umarmte Lila noch flüchtig und meine Mutter ließ den Blick über ihre kurze Hose, den Converse und dem Top gleiten. Ich hingegen zog die Brauen nach oben. Das war meiner Mutter eindeutig nicht schick genug. Wer wusste schon, was sie dabei dachte? Gut, dass sie nicht mehr groß sah, wie ich draußen herumrannte, denn es waren auch meist Jeans. Eigentlich wuchs ich sonst mit Röcken und Blusen auf, wenn wir irgendwo Essen gingen. Erst recht, wenn wir irgendwo essen waren. »Hope, wie kommt es das du Besuch von jemandem bekommst? Vor allem...« Sie guckte Lila erneut an. »Von einer eher ärmlichen Schicht?«

Die Freundin von Ryan riss auf der Stelle irritiert die Lieder weit auf und fauchte: »Passen sie auf, wie sie über mich reden.« Sie ließ sich nichts sagen. Das war gut so, aber meine Mutter konterte genauso gern, was die Sache sicher lustig werden ließ. »Haben Ihre Eltern Ihnen kein Benehmen mit auf den Weg gegeben? Dieses... schlampige Aussehen... Ich weiß nicht, ob meine Tochter...«, zischte sie wie eine Schlange und Lila wurde sichtbar rot vor Wut. Irgendetwas musste sie sehr verletzt haben. Dabei war ich mir sicher, dass es nicht an ihren Sachen lag.

Stupid Mistake I - Für immer DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt