,, ¿Que es su nuevo? [Ist das deine Neue?]" Ich legte meinen Arm um sie und antwortete ihm mit einem nicken.

,, Ist gut, hermano [Bruder]", lachte Ricardo. ,, Sie gehört ja schon dir." Mit einem Zwinkern verabschiedete er sich ging die Straße hinunter.

,, Wer war das?", verwirrt sah mich Sam an und hob ihren Kopf. Ich schüttelte nur den Kopf. ,, Ein Bekannter." Sie nickte nur und legte ihren Kopf an meinen Brustkorb. Ich schluckte, als sich mein Herzschlag erhöhte und ich meine Muskeln wieder entspannte.

Wir kamen an einem kleinen Essstand an. Als ich für uns bestellte und wenig später mit den Falales zu ihr kam, lächelte sie mich nur warm an.

,, Du hättest nicht bezahlen müssen."

,, Das sagt ihr chicas immer, aber innerlich wollt ihr das doch."

,, Woher willst du das wissen?"

Ich ging nicht auf ihre Frage ein, sondern beobachtete genau, wie Sam ihren ersten Bissen von der Falafel nahm und erstmal hektisch Luft schnappte.

,, Hei!", rief sie und hüpfte herum. Ich amüsierte mich ziemlich dabei und fing an zu lachen.

,, Heiß!", erwiderte sie nochmal und schluckte ihren Bissen runter. Ich zwinkerte meiner Freundin nur grinsend zu. ,, Princesa, das weiß ich schon. Aber du kannst es so oft wie möglich sagen." Belustigt schlug sie mir leicht auf die Schulter und nahm einen weiteren Bissen.

,, Das schmeckt ... Richtig gut! Gibt es sowas nur in New York?"

,, Keine Ahnung. Ich hab New York nie wirklich verlassen. Außer, wenn wir Verwandte in Mexiko besuchen waren. aber das passiert vielleicht alle fünf Jahre."

,, Wirklich? Noch nie aus New York?" Wir hatten nie genug Geld für einen richtigen Urlaub. Onkel Eduardo, also María und Keyla's Vater, arbeitete hard und machte viele Nebenjobs. Ich half, wo es nur ging, denn mein ganzer Verdienst ging immer zu Eduardo. Natürlich schickte Mamá auch immer Geld. Wir sahen sie nicht oft, ich sprach auch wenig über meine Eltern.

,, Komm mit. Weißt du, alle reden nur davon, wie schlimm die Bronx ist. Aber hast du jemals den botanischen Garten hier gesehen?" Ich beschloss, ihr einer der besten Plätze in ganz New York zu zeigen. Die Bronx war, um ehrlich zu sein, eine üble Gegend. Doch die schlimmen Gegenden in Bronx waren nur die Schatten, die die schönen Gegenden warfen. Und einer davon war der botanischer Garten.

Wir aßen die Falafel und waren auf dem Weg Richtung Botanischer Garten. Es wurde immer dunkler und allmählich fragte ich mich, ob er überhaupt offen war.

Als wir da waren, brannten noch die Lichter. Es war halb sechs, also hatten wir noch eine halbe Stunde. Oder auch länger. Wenn wir uns verstecken würden ... Hätten wir mehr Zeit für uns. Und eine unglaublichen Blick auf den Garten.

Vor dem Tor blieb Sam staunend stehen. Ich ging nach vorne und kaufte uns die überteuerten Tickets. Sonst würde ich mich einfach hineinschleichen, doch diesmal war sie dabei. Und das würde ihr gar nicht gefallen.

Ich schnappte mir ihre Hand. Zusammen gingen wir hinein. Sofort schnappte sie nach Luft und drückte meine Hand fester. ,, Alonso ... Das sieht ja unglaublich hier aus!" Ich lächelte in mich hinein und ließ sie staunen. Ich wollte diesen Moment genießen. Ihren glücklichen Gesichtsausdruck, die Aufregung und das Leuchten in ihren Augen. Es gefiel mir.

Etwas weiter hinten im Park, an einem Teich hielt ich an und saß mich auf den großen Steinen hin. Sam saß sich neben mir hin und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich strich ihr ruhig und langsam über die seidenweiche Haare. Der Geruch ihrer Haare erinnerte mich an den Tag, als ich tatsächlich den Weg vergessen hatte, nach dem Motorradrennen.

Gott, ich wurde zu einer scheiß Pussy. Irgendwann würde sie sich sowieso von mir abwenden. Irgendwann würde ich nicht mehr gut genug sein. Nur durfte ich sie nicht mit meinen Gefühlen spielen lassen.

,, Warum wohnst du eigentlich bei Keyla, und nicht bei dir Zuhause?", fragte Sam plötzlich. Ich hörte augenblicklich auf mit allem, was ich gerade tat und biss mir wieder auf meiner Lippe herum. Es würde mir gut tun, darüber zu sprechen. Das hatten sie mir damals immer gesagt. Doch ich hätte niemals ein Wort darüber verloren, nicht mal gegenüber Rosa.

Ich versuchte so zu klingen, als sei es keine große Sache. Doch es war eine verdammte große Sache, die mir tief im Herzen saß und ständig hineinstach.

,, Mein Vater ist gestorben und meine Mutter arbeitet deswegen in Mexiko. Sie kommt uns selten besuchen und wir sehen sie nicht oft", sprach ich es endlich aus.

,, Das ... Das wusste ich nicht. T-tut mir leid."

,, Wofür entschuldigst du dich, dulzura?"

,, Ich weiß nicht ... Aber ich weiß, dass Mitleid das letzte ist, was du brauchst", lächelte sie. Ich legte den Kopf schief und sah hinauf in die Sterne, wo mein Papá saß und Acht auf uns gab, wie Mamá uns immer erzählt hatte. Doch keine Sekunde später wurden die Lichter vom Garten alle ausgemacht und wir saßen im Dunkeln da. Und das einzige was leuchtete, waren die Sterne.

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