Das Gespräch - Teil2

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Lena:


Das ganze Wochenende hatte ich noch den gemeinsamen Nachmittag mit Helena in Erinnerung.  Auch die leichten Berührungen und Blicke reichten mir, um mich Glücklich zu fühlen. Schon die Aufmerksamkeit meiner Lehrerin, lösten in mir gute Gefühle aus und ich freute mich schon auf die nächste Woche in der Schule. Es war die letzte vor den großen Weihnachtsferien. 

In einer ruhigen Minute, kam mir wieder der Gedanke an den  Film auf meinen Handy. Dieser Film der von Helenas Mann mit dieser fremden Frau handelte. Ich wusste aber nicht, wann ich ihr diesen zeigen  sollte. Vielleicht sollte ich es ja auch gar nicht machen, dachte ich mir kurz.

Jetzt wo Weihnachten vor der Tür stand, wollte ich nicht die Person sein die dies so fröhliche Familienfest zerstört, obwohl ich ja fast nichts dafür konnte. Ich widmete mich nun lieber den eigenen Vortrag in Deutsch und suchte mir als Thema den „Kampf der Drachen" heraus. Mir gefiel dieser Roman zu sehr und ich wollte die anderen dafür neugierig machen. So verlief das Wochenende recht schnell und meine Wecker holte mich Montags morgen aus den Schlaf.

Zum ersten mal in diesen Winter hatte es geschneit und der Weg zur Schule war einfach schön. Die klare kalte Luft und die durch den Schnee bedeckte Landschaft verschafften mir einen echten Motivationsschub. Diesmal konnte ich so die ersten beiden Stunden Mathematik recht gut meistern. In der zweiten bemerkte ich ein Tippen von Maja an meinen Arm. Sie deutete zum Fenster und zeigte mir auf eine Person. Ich schaute nun genauer hin und erkannte eine weibliche Person in einem dunklen eleganten Mantel, mit  braunen Haaren auf einer Bank sitzen. Beim genaueren hinschauen, erkannte ich Helena.

 Sie machte auf mich einen sehr bedrückten Eindruck. Doch durch die Entfernung konnte man nichts genaues Erkennen.  Doch innerlich spürte ich,  das sie sich nicht wohl fühlte. Meine Konzentration ließ nun stark nach und ich hatte nur Gedanken für Helena.

Die beiden Deutschstunden waren nun erreicht und ich bemerkte schnell das Helena immer noch recht besorgt aussah. Auch mir gegenüber wirkte sie zurückhaltender als sonst in letzter Zeit. Keine Blicke, kein lächeln oder Wortspielereien. 

Sie zog den Unterricht heute ohne Emotionen durch und hörte sich mit uns gemeinsam die ersten Märchenvorträge an, ohne sich irgendwie dazu zu äußern. Nach Stundenende blieb ich noch im Raum um mit ihr zu sprechen. Ich wollte wissen was los war. Sie packte gerade ihre Sachen als ich sie zur Rede stellte. Sie Blickte mich an und ich bemerkte wie kleine Tränchen durch ihr Gesicht flossen. 

Sie erzählte mir von dem Gespräch mit der Schulleiterin und verdeutlichte mir das ich ihre Schutzbefohlene sei. >>Egal was da zwischen uns Abläuft, es geht nicht solange ich deine Lehrerin bin. Bitte verstehe das! <<, sagte sie mit klaren deutlichen Worten und flüchtet aus dem Raum. 

Ich stand da, wie überrollt und war wütend. Wütend auf die Direktorin, auf Helena und vielleicht auch auf mich selber.

Danke fürs Lesen und Voten

In Love - Frau JordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt