Zeit

1.8K 80 0
                                    

Helena:

Wir frühstückten gemeinsam zu Ende und tauschten kaum Worte aus. Danach richteten wir noch die Wohnung ein wenig her und machten uns fertig um die kleine Liv von Mikas Eltern abzuholen. Die fahrt in das kleine Dörfchen dauerte ungefähr eine Stunde.

Die kleine Freute freute sich uns zu sehen und erzählte mir gleich was sie alles auf dem Land so erlebt hat. Mika unterhielt sich in dieser Zeit mit seinen Eltern über die Reise nach Asien. In dieser Zeit zeigte mir Liv draußen den Hasenstall. Sie freute sich mir die kleinen putzigen Häschen zu zeigen und strahlte mich an.

>>Mum,  Lena würde die bestimmt auch ganz süß finden<< , sagte sie erfreut. Sie fragte mich auch gleich, ob Lena bald wieder mal vorbeikommen würde zum Spielen. Ich zuckte mit den Schultern und antwortete ihr, >>Süße Maus das weiß ich nicht<<. Dann gingen wir wieder rein und setzten uns an den schon gedeckten Mittagstisch. Die Unterhaltung viel recht schmal aus, so wie ich das von dieser Familie auch kannte. Nach dem Essen machten wir drei uns dann auch wieder los und Besuchten noch mit Liv einen Wildpark, der auf der Strecke lag. Insgesamt war es ein schöner Familientag der mich ganz schön ablenkte.

Am Abend aber, kehrte dann wieder Alltag ein in mein Leben. Nachdem die kleine Maus im Bett war, machte ich noch meine Stundenvorbereitung. Dabei kam mir wieder die Gedanken an Lena, die ich morgen wieder sehen würde. Ich wollte mit ihr unbedingt mit ihr über die Situation reden, dies nahm ich mir fest vor.


Lena:

Nach den wundervollen Stunden am Freitag und am Samstag wo ich meiner geliebten Lehrerin näher kam als ich je dachte.  Wo mehr passiert war, als es eigentlich sein sollte zwischen Schülerin und Lehrerin folgte ein etwas langweiliger Sonntag. Helena hatte mich noch kurz informiert, das bei ihr alles in Ordnung sei.  Vielleicht hatte ihr Mann mich an der Haustür auch garnicht gesehen oder saß gar nicht erst in diesem Taxi drin. Mir war es erstmal egal und ich freute mich schon auf die nächste Deutschstunde bei Helena am Montag.

Ich war gespannt wie es mit ihr weitergehen würde. Am neuen Tag brauchte ich dann auch  etwas länger im Bad. Ich wollte mich schön machen für sie. Ich wollte ihr gefallen.

Eigentlich war mir mein Aussehen egal. Für mich zählten andere Dinge, doch diesmal wollte ich glänzen. Meine Freundin Maja erwartete mich schon auf den Schulweg und fragte mich natürlich aus über das Wochenende aus. Sie war neugierig und kannte mich in- und auswendig. Ich erzählte ihr von einem Treffen mit Helena, ging aber auf näheres nicht ein. Es sollte vorerst ein Geheimnis sein.  Genauer, wusste ich  ja auch nicht wie Helena darüber dachte. Die Zeit bis zur Deutschstunde schien gar nicht umzugehen. Der Unterricht zog sich wie ein klebriger Kaugummi hin.

Doch ich wurde dafür belohnt. Helena sah heute wieder mal sehr gut aus. Die weiße Bluse und die blaue eng sitzende Jeans passten zu ihrem Typ. Als sie in den Unterrichtsraum kam, lächelte sie mir kurz zu. Ich lächelte zurück und hoffte das keiner von den anderen etwas mitbekommt. Wir schrieben einen etwas längeren Text, den sie uns diktierte. Es war eine Rechtschreibkontrolle, die sie danach einsammelte. Beim einsammeln der Hefte blieb sie bei mir stehen und sagte zu mir recht förmlich >> Lena, ich möchte Sie nach der Stunde noch kurz sprechen, würden Sie bitte dableiben.<< 

Ich nickte ihr kurz zu. Den Rest der Stunde diskutierten wir noch den Text. Nach Stundenende blieb ich auf meinen Platz sitzen und Helena kam zu mir als alle anderen den Raum verlassen hatten. Sie setzte sich neben mich und schaute mich mit großen Augen an. 


Sie fing an zu reden >>Also Lena, ich mag dich echt sehr und am liebsten würde ich dich hier jetzt..<<, sagte sie und brach ab. Sie schmunzelte mich an, machte dann aber ein ernsteres Gesicht und sprach weiter,>>Momentan weiß ich nicht wie es weitergehen soll, meine Familie, mein Mann, du und die Gefühle die völlig durcheinander sind. Damit muss ich erstmals klarkommen<<.

Ich nahm instiktiv  ihre Hand und streichelte sie. Ich schaute direkt in ihre Augen.

 >> Ich würde alle Zeit die du brauchst auf dich warten. Wenn du mich brauchst, weist du ja wo und wie du mich findest, ich bin ja hoffentlich in deinen Herzen tief drin<<, sagte ich zu ihr.  

Ich stand auf, nahm meine Tasche und ging.

 Als ich aus dem Raum kam und um die Ecke bog, stand Maja mit zwei Bechern Kaffee vor mir und grinste mich an. >>Hast du mit Frau Jordan gesprochen?<<, fragte sie mich neugierig. >>Ja habe ich<<,  erwiderte ich lächelnd. 

>> Nach deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen ist es nicht so gut gelaufen?<<, folgte die Frage von Maja, welche mehr eine Feststellung war. >>Ja, leider ist es<<, gab ich etwas genervt zurück.

 >>Mensch Lena, jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!<<, quengelte Maja nun und wippte aufgeregt vor mir auf und ab. Ich musste jetzt doch lächeln bei diesem Anblick. Wie sehr sie mit mir mitfieberte. Ich war so unendlich dankbar, dass ich Maja  hatte und ihr fast alles erzählen konnte.  


Danke fürs Lesen,Voten und Folgen!!

In Love - Frau JordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt