Geheimnisse

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Lena:

Heute an diesem düsteren Morgen, hatte mir Helena noch einen Schlüssel ihrer Wohnung und zwei Zettel gegeben. Auf den einem Stand eine Vollmacht für mich, das ich Dienstags die kleine Liv aus dem Kindergarten abholen darf. Auf den anderen standen weitere wichtige Informationen zu Liv. 

Helena sah müde und sehr ernst aus. Nur bei der Verabschiedung von ihr, konnte ich ihr ein leichtes lächeln entzaubern. Sie wünschte mir viel Spaß mit Liv und verabschiedete sich. An diesem Montag passierte nicht mehr viel. Zwischenzeitlich hatte ich auch meiner besten Freundin Maja von sen Diensten für Frau Jordan berichtet. >>Nah, so kenne ich doch meine Lena, immer hilfsbereit<<, hatte sie darauf geantwortet. Ich wusste, das Maja ahnte was in mir Vorging, dafür kannte sie mich zu gut. Der Unterricht am Dienstag verging schnell  und ich machte mich so schnell wie möglich nach Hause. Ich wollte heute noch mit der kleinen Liv nach dem Kindergarten einen Runde zum See im Park. Ich dachte es wäre besser, noch ihren kleinen Rucksack vorab von Helenas Wohnung zu holen. Außerdem wollte ich kurz einen Blick in Helenas Kleiderschrank werfen. Einfach ihre schönen Kleider zu betrachten und ihren fruchtigen Duft zu riechen, war das was ich wollte. Natürlich klingt es etwas schräg, aber ich mochte einfach diesen Duft so.

 Als ich alles beisammen hatte, machte ich mich auf den Weg zu der Wohnung und öffnete langsam die Türe. Diese war allerdings nicht abgeschlossen und so wollte ich schon laut >>Hallo<< rufen. Doch ich hörte Stimmen und Geräusche. Langsam ging ich durch den Flur an deren Ende lauter Sachen wild verteilt waren. Es handelte sich dabei um Frauenbekleidung was mich etwas verwunderte. Helena war ja nicht da und würde sicherlich ihre Sachen nicht so liegen lassen. Dafür war sie ein zu ordnungsliebender Mensch gewesen. Diese Geräusche die ich hörte, kamen aus dem Schlafzimmer vor dem  ich jetzt gerade stand. Ich hörte wildes Stöhnen und eine immer wiederholende Männerstimme die den Namen Viki rief.

 >> Wer ist Viki?<<, dachte ich kurz vor mich hin und blickte vorsichtig in das Zimmer hinein, aus dem die Stimmen und Geräusche kamen. Ich sah einen Rücken der Nackt auf einer blonden Frau saß. Beide waren sehr beschäftigt mit ihrem Liebesspiel. Ich wollte gar nicht wissen was ich in diesem Moment für einen Gesichtsausdruck hatte. Was ich sah, verschlug meinem Atem und machte mich sehr wütend. Der Mann von der treuen Helena machte einfach mit einer anderen Frau herum. Ja klar, Helena hatte es ja auch getan, war aber danach absolut treu gegenüber ihren Mann geblieben. In dieser Hinsicht war ich natürlich auch parteiisch für Helena. Als ich langsam wieder bei Sinnen war, zückte ich leise mein Handy und machte ein Foto von der Situation. Nach diesem Foto ging ich noch in Livs Zimmer und nahm den Rucksack. Ich verließ die Wohnung und machte mich auf den Weg zum Kindergarten. Ich überlegte, ob ich Helena das Foto gleich zusenden sollte. Doch ich wollte nicht das sie sich Sorgen macht und alles wegen dieser Situation abbricht.


Ich erlebte mit Liv noch einen sehr schönen Nachmittag. Sie freute sich riesig mich wiederzusehen und fragte warum ich so lange nicht bei ihr war. Der kleinen süßen Maus konnte man bestimmte Wünsche nicht abschlagen. So besuchten wir die Enten am See um sie zu füttern. Wir hatten jede menge Spaß dabei und sangen ein paar fröhliche Kinderlieder auf den Rückweg. Als ich Liv nach Hause brachte, überraschte mich es wieder das die Tür nicht verschlossen war. Ich dachte nur, >>Sind die immer noch nicht fertig mit dem Herumfummeln<<.

Aber im Flur stand schon Livs Vater Mika, der die kleine schon erwartete. Er bedankte sich bei mir höflich und wunderte sich das Liv ihren Rucksack bei sich hatte. Dann verlangte er noch nach den Schlüsseln und erklärte das er morgen den ganzen Tag mit Liv zu Hause bleibt. Ich gab in die Schlüssel und machte mich auf den Weg zurück nach Hause.

Ich wunderte mich sehr über diese Aussage, da Helena mir immer erzählte das ihr Mann so viel arbeiten muss. Er war ständig in der Wohnung anzutreffen und dies fand ich etwas merkwürdig. Ich dachte vor mich hin und kam zu der Feststellung das Helena vielleicht verarscht wird von ihrem Mann.

Zuhause angekommen, gab es seit langem mal wieder ein gemeinsames Abendbrot mit der Familie. Das kam zuletzt nicht oft vor. Mitten in unseren familiären Gesprächen, klingelte mein Handy. Ich sah wer anrief und machte mich auf den weg in mein Zimmer. Es war Helena, die wissen wollte ob alles gut geklappt hatte. Ich war froh ihre Stimme zu hören und erzählte von dem kurzen Ausflug zum See. Ich konnte mir eine Bemerkung zu ihren Mann nicht verkneifen und erzählte ihr, das er schon zu Haus war. Helena war kurz darüber verwundert, dies konnte ich an ihrer Stimme erkennen. Dann kam von ihr noch der Nachsatz, ich sollte mir bitte am Freitag Nachmittag nichts Vornehmen.

 >>Ok<<, sagt ich. Sie wünschte mir noch eine traumhafte Nacht, was ich ebenfalls erwiderte. Nach den Telefonat machte ich mir Gedanken zu dem Foto, zu ihrem Mann und zum Freitag. Doch eigentlich gingen mich die privaten Probleme meiner Lehrerin nichts an und so legte ich mich auf mein Bett und fing an vor mich hinzuträumen.

Viel Spaß beim Lesen

In Love - Frau JordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt