Eine Überraschung

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Lena


Vor wilder Träumerei wachte ich auf. Ich suchte den Wecker der mit zeigte wie spät es war. Erst sechs Uhr dachte ich mir, konnte aber nicht mehr einschlafen. Ich dachte an meinem letzten Traum.

 Von den großen roten Lippen, den braunen lockigen Haaren.  Kurz konnte ich ihr Gesicht genauer erkennen. Erregung machte sich in mir breit. Heute würde ich sie wiedersehen und die Freude darüber war sehr groß. Ich Überlegte ob ich das Foto was ihren Mann zeigte, gleich unter die Augen halten sollte. Oder einen passenden Moment abzuwarten. Höchst gespannt war ich, auf die Überraschung am Freitag die Helena mir Versprochen hatte.  Nach einer kurzen weile des Schlummerns im Bett, machte ich mich für diesen Tag fertig. Nach dem Duschen nahm ich noch einen kleinen Happen zu mir und machte mich auf den Weg zur Schule.


Helena

Sehr Müde von den letzten Seminartagen kam ich am späten Mittwochnachmittag nachhause. Meine kleine Maus Liv fiel mir vor Freude um den Hals und küsste mich ab. Mein Mann Mika war deutlich zurückhaltender und distanzierter.
 
Liv erzählte mir von ihren Erlebnissen der letzten Tage, den kleinen Ausflug mit ihrer Freundin Lena zu den Enten und den heutigen ganzen Tag, den sie mit ihren Papa im Zoo erlebte. Nach einem gemeinsamen Essen, zog ich mich erstmal in mein Arbeitszimmer zurück um mich etwas auszuruhen. Mika spielte noch etwas mit der kleinen und machte sie danach auch Bett fertig. Dann kam er zu mir und sagte mir das Liv nur von mir noch eine Geschichte erzählt haben möchte. Ich lass also der kleinen noch etwas vor und ging dann zu Mika ins Wohnzimmer. Wir unterhielten uns etwas über allgemeine Dinge. Ich machte ihm klar, das ich den Freitagnachmittag was Unternehmen möchte und erzählte ihm auch das es sich dabei um eine Belohnung für Lena handelte. Begeistert war er nicht und sagte zu mir, >>Warum gibst du ihr nicht einfach Geld<< und schüttelte dabei den Kopf. Ich blieb noch eine weile wach, bevor ich ins Bett ging.

 Da ich am nächsten Morgen nicht gleich in den ersten beiden Stunden Unterricht hatte, blieb ich eine Stunde länger im Bett liegen. Bis zu dem Zeitpunkt als eine  putzmuntere Liv dies schnell beendete. Nach einem kurzen Frühstück, brachte ich dann Liv in den Kindergarten und machte mich auf den Weg zur Schule. Im Lehrerzimmer wartete schon eine Kollegin die wissen wollte wie ich das Seminar so fand. Nach einer kurzen Unterhaltung darüber, klingelte es schon zur ersten großen Pause. Ich machte mich auf der Suche nach Lena um mich bei ihr persönlich nochmals zu bedanken. Ich wollte sie auch gleich für den morgigen Nachmittag einladen.

Ich hatte Glück und musste nicht lange suchen. Lena kam gerade aus einem der Fachkabinette neben dem Lehrerzimmer. Sie war in Begleitung von ihrer Freundin Maja. Als diese mich sah, verdrehte sie ihre Augen. Lena aber lächelte mich freundlich an und kam auf mich zu. >>Schön das sie wieder da sind Frau Jordan<<, sagte sie laut zu mir. Ich freute  mich sie zu sehen und bedankte mich nochmal bei ihr. Da ich bei Lena heute kein Unterricht mehr hatte erzählte ich ihr kurz das ich sie morgen auf eine kleine Reise einladen möchte.  Lena starrte mich an und meinte trocken, >>Sie wollen mich entführen – wohin denn? << , fragte sie mich neugierig.  Ich war kurz etwas abwesend und verstand das Wort, >>Verführen<<.  Ich blickte Lena wohl etwas komisch an. Diese  fing an gleich  zu lachen und gab mir ihr Hand. Sie verabschiedete sich bei mir. >> Bis morgen, ich freue mich<<, rief sie mir zu. Ich machte mich auf den Weg zurück ins Lehrerzimmer und bereitete mich auf die nächsten Stunden vor.


Lena

Äußerlich, zeigte ich stärke und war locker doch im inneren loderte ein Feuer in mir. Ich freute mich wie ein kleines Kind schon auf den Freitagnachmittag. Es sollte irgendwo  mit meiner Lehrerin hingehen und ich sollte mir dabei Zeit nehmen. Ich hatte ein unbeschreiblich schönes Gefühl, bei diesen Gedanken. Ich stellte mir gleichzeitig wieder die Frage, was sagte ihr Mann dazu, was ist mit Liv und was mache ich mit dem Foto? Immer wieder machte ich mir um jeden Sorgen, so war ich halt. 

Am nächsten morgen, stellte ich mir wieder mal die Frage, >>Was soll ich heute eigentlich Anziehen für diesen Ausflug<<. Tausende Fragen und kaum Antworten. Am Ende entschied ich mich für ein weißes Langarmshirt mit Blumenmuster und dazu einen längeren schwarzgrauen Rock. Ich war von meiner Auswahl selbst begeistert und betrachtete mich eine weile im Spiegel. Dann machte ich mich an diesem Freitag morgen auf den weg. Als ich auf Majas musternde Augen traf, wusste ich das gleich das ein Spruch folgen würde. Ich verhinderte dies mit einer gekonnten Frage zu den ersten Stunden und den Tests in Englisch und Biologie die Anstanden. Dies funktionierte recht gut und so konnte ich mich auf die ersten Stunden konzentrieren, ohne an Helena und ihre Überraschung zu denken. 

Die Zeit verging schnell und ich hatte auch ein gutes Gefühl, die Fragen in beiden Fächern richtig beantwortet zu haben. Nachdem ich nun Physik noch hinter mich gebracht hatte, folgte nach der Pause die beiden Deutschstunden bei Helena. Sie sah wie immer elegant aus und hatte ein schwarzes Kleid im weißen Punktemuster an. Sie trug mal wieder ihre braunen Haare zusammengebunden und hatte eine Brille auf der Nase. Dadurch wirkte sie immer etwas strenger. Vielleicht macht sie das bewusst gegenüber uns Schülern.  Das Thema heute kurz vor der Weihnachtszeit, war Märchen. Was sind alles Märchen? Wo kommen sie her ? Was gibt es für moderne Märchen? Es entwickelte sich eine tolle Diskussion und die Zeit verflog wie nichts. Am Ende der Stunde sollten wir dann noch eine Liste ausfüllen mit unseren drei Lieblingsmärchen , da jeder eins in den kommenden Stunden vorstellen sollte.

Die Stunde war vorbei und ich blieb erstmal auf meinem Platz sitzen. Helena verabschiedete alle und ging nochmal kurz ins Lehrerzimmer um Unterlagen abzuholen fürs Wochenende. Dann kam sie zurück und fragte mich ob ich bereit bin. Ich nickte ihr zu. Ohne Gedanken machten wir uns auf den Weg zu ihrem Auto. Wir fuhren los und ich wunderte mich, das wir relativ schnell außer Ort waren. Helena erzählte mir das die Überraschung in einem Nachbarort zu finden ist.

 Den Tipp dafür hatte sie beim letzten Seminar bekommen, erzählte sie mir. Ab und zu, schaute sie zu mir rüber und gab mir ein Kompliment zu meiner tollen Kleidungsauswahl. Ich gab dieses natürlich zurück um gleich noch mein Kommentar zu den letzten Stunden bei ihr abzugeben. Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde kamen wir an.Wir hielten vor einem großen roten Backsteinhaus, wo schon ein paar Jugendliche davorstanden. Wir stiegen gemeinsam aus und gingen zur Tür des Hauses. Jetzt erkannte ich an den Schildern das es sich um eine Ausstellung handelte.

Es ging um Malerei und Musik zu fantastischen Welten. Helena schaute mich fragend an und sagte, >>Ich hoffe doch, das dies für dich etwas ist ?<< Sie ging erstmal zur Kasse um die Karten zu bezahlen. Ich schaute mich derweil schon um und entdeckte tolle Bilder und Figuren die man aus Tolkiens Geschichten kannte. 

Als Helena zurück kam, schaute ich begeistert in ihre Augen und sagte aus vollem Herzen >>Dankeschön, eine tolle Idee<<. Sie strahlte mich an und zeigte auf das erste Bild was eine wundervolle Elfe, in einem blauen Kleid zeigte.  Im nächsten Moment hörten wir wundervolle Musik die aus einer Geige stammte.  In diesem Moment,  merkte ich wie ihre linke Hand meine Hand nahm und sie  leicht streichelte. Ein wunderschöner Augenblick für mich.


Danke fürs Lesen und Voten!!!

In Love - Frau JordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt