Das Gespräch - Teil 1

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  Helena:

Es war ein schöner Nachmittag mit Lena in der Ausstellung. Wir waren beide begeistert von den Bildern und der Musik in diesen Räumen. Mit Mika hatte ich leider lange keinen so schönen Tag verbracht, den er bezeichnete diese Fantasiewelten oft als großen Kitsch.

Ich merkte immer mehr wie Lena Abwechslung in mein Leben brachte und ich genoss die wenige Zeit mit ihr zusammen. Am frühen Abend fuhr ich sie dann nach Hause und wünschte ihr ein schönes Wochenende. Ich selbst, kehrte in meinen Alltag zurück der zur Zeit etwas bieder erschien. Ich wusste nicht mehr so richtig wie ich mich gegenüber Lena verhalten sollte. 

War es wie Freundschaft zu einer Schülerin? Das Mädchen himmelte mich an, das wusste ich. Ich hatte einmal meiner Vernunft nachgegeben, weil ich nicht mehr anders konnte als zu Naschen. Aber auch Freundschaft, konnte man schon kritisch sehen, sie war schließlich meine Schülerin.

Mika erzählte mir noch am Abend das die Schulleitung bei uns zu Hause angerufen hatte und mich für Montag früh, ins Büro gebeten hatte. Ich grübelte kurz deswegen, nahm schnell aber wieder andere Gedanken auf. Allein die kleine Liv brachte mich ganz schnell auf andere Gedanken. Das Wochenende verbrachten wir alle Gemeinsam mit Plätzchen backen, Bastelei und einen  kleinen Ausflug. Liv war begeistert und ich hatte meine Freude daran.

Noch eine Woche Schule bis zu den Ferien und ich war gespannt was die Schüler für Märchen zum Vortragen erarbeitet hatten übers.


Der Montag begann für mich mit diesen Termin bei der Schulleitung. Frau Krüger-Schaller war meine Vorgesetzte die immer einen sehr strengen Ton anstimmte. Ihr gesamtes Erscheinungsbild war für ihr Alter  recht konservativ wie ich fand.  Mit fünfzig Jahren könnte man auch etwas lockerer sein, dachte ich. Deshalb war ich auch froh, das ich bisher nicht so oft Termine bei ihr hatte. Die Schüler hatten bei dieser Lehrerin ihren Religionsunterricht und Geschichte.  Ich wusste  von Unterhaltungen auch mit Lena, das viele von diesem Unterricht nicht so begeistert waren.

Aber gut, sie war ja schließlich meine Chefin und ich war etwas gespannt, was es so wichtiges gab. Ich betrat das Zimmer der Schulleitung, was wirklich nicht angenehm roch. Die Schulleiterin saß vor ihren Schreibtisch und begrüßte mich beim hereinkommen etwas schroff aber freundlich. Sie  zeigte mit ihren Händen auf den Stuhl vor ihr. Ich bemerkte wie sie mich musterte und von unten nach oben ansah. Ich setzte mich und sie begann zu erzählen. 

>>Also im gesamten sind die Kollegen und auch ich zufrieden mit ihrer Arbeit<<, erklärte sie mir. >> Das freut mich aber<<, antwortete ich freundlich. Dann kam aber das Wort, >>Aber!<<.

Frau Krüger-Schaller erzählte mir von einer nicht so gesunden Nähe zu Schülern, die bei mir zu Beobachten ist. Ich schaute sie etwas fragend an und sie erzählte mir das ich von Kollegen gesehen wurde, wie eine Schülerin in meinem Auto mitfuhr. Sie beugte sich nun etwas zu mir fuhr und schaute mich mit größeren Augen an.

 >>Sie müssen einen gesunden Ausgleich zwischen Distanz und Nähe zu Schülern herstellen, sonst kommen wir als Schule noch in Teufels Küche<<, sagte sie zu mir. Frau Krüger-Schaller schaute mich etwas strafend an und meinte das einer nächster Besuch bei ihr zu diesen Problemen, leider Konsequenzen haben müsse. Ich verabschiedete mich bei ihr und bekam mit, wie sie mir beim Verlassen des Raumes regelrecht nachstarrte. Ich musste mich erstmal sammeln und ging auf den Hof um frische Luft zu Atmen. Dieses Gespräch hatte vieles verändert und meine Motivation für den Tag ließ deutlich  nach.


In Love - Frau JordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt