Der Antrag

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-Tims Sicht-

,,Ja, ich liebe dich, Schatz. Hab' einen schönen Tag und viel Spaß bei deinen ganzen Interviews.'', sagte ich zu meinem Freund und öffnete die Haustür.
,,Was ist denn mit dir los, Timi? Sonst willst du mich nie loswerden, wenn ich viele Termine habe und erst spät nach Hause komme, und jetzt brennst du nur so förmlich dafür.'', lachte mein Freund und gab mir einen Abschiedskuss.
Jaja, er hatte ja Recht. Ich wollte ihn sonst nie gehenlassen, wenn er viele Termine hatte.
Doch heute hatte ich etwas ganz besonderes vorzubereiten und musste ihn dementsprechend so schnellst wie nur irgendwie möglich aus dem Haus bekommen.

,,Vielleicht bist du ja, wenn ich dich hetzte, wieder schneller da.'', nahm ich als Ausrede und grinste ihn vollkommen unschuldig an.
,,Ich werde es versuchen. Ich kann aber nichts versprechen, Baby.'', erwiderte er nur seufzend und küsste mich noch einmal.
,,Tschüss, mein Schatz. Ich liebe dich auch.'', verabschiedete sich Lukas noch von mir, ehe er die Treppen runter ging und sich dann ins Auto setzte und losfuhr.
Gut, der Erste war schon einmal aus dem Haus. Jetzt musste ich nur noch Felix herausbekommen.

Ich ging ins Wohnzimmer und fand dort auch schon meinen Sohn, sitzend auf der Couch und mit seinem geliebten 3D DS in der Hand, vor.
Stefan hatte ihm diesen mal zu einen seiner Geburtstage geschenkt und immer, wenn er mal hier war, zockten die beiden zusammen.
Es freute mich ungemein, dass sich die Jungs sich so gut mit meinen Sohn verstanden. Selbst Benni tat das. Ich hätte echt nie im Leben gedacht, dass er so gut mit Kindern zurecht kam.

,,Felix?'', fragte ich ihn und er schaute vom Bildschirm auf.
,,Ja, Papa?'', gab er nur von sich und schaute wieder gespannt auf den Bildschirm.
,,Wann möchtest du nochmal zu deinem Kumpel gefahren werden?'', fragte ich nach. Er sah auf die Uhr und dann wieder zu mir.
,,Geht 15 Uhr klar?'', fragte Felix mich und legte den Kopf schief. Uff, 15 Uhr, das ist eigentlich schon viel zu spät. Aber ich werde es trotzdem noch rechtzeitig schaffen, alles fertig zu haben - hoffentlich.
,,Natürlich, das geht voll klar.'', bejahte ich seinen Vorschlag und verschwand dann auch schon wieder.

Als ich meinen Sohn dann zu seinem Kumpel, bei welchen er heute schlafen würde, gefahren hatte, begann ich dann auch schon damit, alles vorzubereiten.
Zuerst ging ich hoch auf den Dachboden, um dort alle Sachen, die ich dort versteckt hatte, herauszuholen.
Ich hatte sie extra auf dem Dachboden versteckt, damit Lukas sie ja nicht finden und mein Plan somit auffliegen würde. Da Lukas eh ziemlich selten bis gar nicht auf den Dachboden ging, war dies also ein sowohl gutes, als auch sicheres Versteck.

Ich fuhr die wackelige Leiter aus und stieg diese dann auch schon hoch.
Augenblicklich fand ich den Karton, in dem ich die ganzen Sachen, die für bei meinem Plan eine sehr wichtige Rolle spielten, gepackt hatte.
Ich entstaubte ihn und trug ihn dann herunter ins Wohnzimmer. Daraufhin machte ich ihn auch schon auf und dann auch schon augenblicklich ran ans dekorieren.

Als ich dann endlich alles fertig dekoriert hatte, betrachtete ich grinsend mein vollendetes Werk. Wow, ich hätte echt nie gedacht, dass ich so gut dekorieren konnte und dass es später sogar so vernünftig und ordentlich aussehen konnte.
Ich klopfte mir einmal selbst anerkennend auf die Schulter und dann wanderte mein Blick auch schon zur Uhr, die über meinen Rechner hing.
17 Uhr war es jetzt. Okay, dann hatte ich noch gute zwei Stunden, ehe Lukas mit seinen ganzen Terminen und Interviews fertig war und voraussichtlich nach Hause kommen würde.
Zum Glück hatte ich den Hauptteil schon fertig, jetzt musste ich mir nur noch ans Kochen wagen und dann war alles fertig.

Ich ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank, um dort alle Zutaten herauszuholen, die ich für mein Gericht brauchen würde. Ich holte das nötige Geschirr aus den Schränken und machte mich dann auch schon ran ans Kochen.
Meine Kochkünste waren zwar nicht die Besten, aber Spaghetti Bolognese bekam selbst ich vernünftig und ohne jegliches Rezept hin, weil ich mir das schon oft genug als Jugendlicher zubereitet hatte.
Aber ansonsten überließ ich eher Lukas das Kochen, weil er das weitaus besser konnte und man bei ihm nicht Angst haben brauchte, dass jeden Moment eventuell die Küche anfing zu brennen.
Jaja, Lukas war schon so 'ne kleine Hausfrau und ohne ihn hätten mein Sohn und ich kaum eine richtige Mahlzeit auf dem Tisch, sondern würden uns ständig nur von Tiefkühlpizzen und bestellten Döner ernähren.
Bei dem Gedanken musste ich leicht schmunzeln und kochte weiterhin freudig das Gericht für mich und Lukas.

Kurzgeschichten / boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt