Teil26

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Marco sah mich mit großen Augen an und legte die Bettdecke auf meine Füße. Ich nahm den Eimer zwischen meinen Beinen weg und wollte eigentlich aufstehen. „Wohin willst du? Bleib liegen! Du kannst auch im liegen mit mir reden. Aber es würde mich eigentlich viel mehr erstmal interessieren wie es dir geht? Soll ich dir was zu trinken holen?" ich schüttelte heftig den Kopf „sei still, bitte ich muss das jetzt loswerden" er schaute mich sehr irritiert an und mir tat die Heftigkeit meiner Worte leid. „Sorry ich wollte dich nicht so an maulen. Es ist nur ..." ich versuchte die richten Worte zu finden und nahm dann doch das erst beste was mir in den Sinn kam „Marco als Ralf bei dir war in Gladbach, wann war das?" ganz verwirrt schaute er mich an, kam zu mir rüber und drückte mich wieder auf das Bett runter um sich dann neben mich zu setzten. „Oh je das war ganz am Anfang. Das ist bestimmt gut vier Jahre, wenn nicht so gar schon fünf Jahre her" es passte also, ging es mir direkt durch den Kopf. Ich wusste nicht woher die Frau war, vielleicht war er ja auch noch wo anders? „Habt ihr euer Wiedersehen gefeiert?" es war eine dumme Frage, aber wie viele Kinder waren nicht schon so entstanden? „Ja haben wir, wie man das halt so macht" fing er an zu schmunzeln und ich war schon fast gewillt es zu erwidern, doch die Lage war einfach zu ernst um sich solchen Gefühlen hin zu geben „hatte er da eine Frau kennen gelernt?" Ich fragte es nicht leise oder vorsichtig, sondern einfach nur gerade aus. Es blieb nicht ohne Wirkung und Marcos Gesichtsausdruck veränderte sich „wie meinst du das?"-„so wie ich es gefragt habe. Hat er jemanden kennengelernt?" Er stand auf und ich konnte sehen wie er grübelte. Langsam ging er zum Fenster rüber, schaute kurz raus und drehte sich dann wieder zu mir „ja" mehr sagte er nicht. Doch dieses „Ja" traf mich wie ein Donnerschlag und ich starrte vor mich hin. „Wir haben an dem Abend ein paar Mädchen kennengelernt" lenkte Marco auf einmal ein und ich sah zu ihm auf. „Wie es halt so ist"-„wie es halt so ist, ist er dann wohl auch mit einem der Mädchen auf und davon?!" er schwieg und setzte sich wieder neben mich. Vorsichtig legte er seinen Arm um meine Hüfte und zog mich leicht an sich ran. Ich ließ es zu, obwohl es mich nur von meinem Kurs ab brachte. „Und?"-„Und was?"-„Ist er mit einer weg?"-„Was sollen die Fragen denn?"-„es ist enorm wichtig für mich"-„warum?" ich merkte das er mich ausweichen wollte und es trieb mich nur noch mehr an ihn zu löchern. Ich sah ihn von unten herauf an mit einem ernsten Blick „so halt!", er seufzte leiste und nickte dann. „Aber ich wusste nicht dass ihr zusammen seid, ich schwör! Wart ihr denn da überhaupt schon zusammen?" Nun musste ich doch leicht anfangen zu schmunzeln, allein schon wegen seinem Blick den er mir bei den letzten Worten zuwarf. „Jaaa, wir waren schon zusammen"-„ist es denn jetzt noch wichtig?" von dem spitzbübischen Grinsen war nichts mehr da, er schaute mir nur noch tief in die Augen und nun war er es wohl der Antworten an mir und in mir suchte. Eine Antwort auf eine stumme Frage und ich würde sie zu gern wissen. Verlegen schaute ich weg „nein es ist nicht mehr wirklich wichtig, aber da gibt es etwas womit ich nicht gerechnet hätte" mir fiel direkt Lores Verhalten wieder ein und das es nun zwei Geheimnisse gab die Ralf betrafen. Wobei die Sache mit dem Fußball und dem Unfall so lapidar war wie eine fliege an der Wand. Das er mir wohl fremdgegangen ist und daraus auch noch ein Kind entstand, war schon eine andere Hausnummer. Ich stand auf und ging ins Bad, der fahle Geschmack in meinem Mund wurde nur noch stärker und ich musste mir ihn einfach spülen gehen. Als ich zurück kam ins Schlafzimmer, saß Marco immer noch auf dem Bett und hatte die Hände im Schoss liegen. Langsam setzte ich mich wieder zu ihm, "Sassi, hätte ich das gewusst. Hätte ich ihn davon abgehalten"-"es ist passiert" wir schwierigen, dabei schaute ich zum Fenster und sah wie die Sonne immer höher über die Dächer von Dortmund stieg. Marcos Blick ruhte auf mir, das konnte ich deutlich fühlen. Sollte ich es ihm sagen was mich bewegte? Ich war mir nicht sicher und doch brannte es auf meiner Zunge. "Wie geht es deinem Magen?" Die Frage war ganz unerwartet und passte gar nicht in meine Gedanken, weswegen ich ihn wohl anschaute als wäre er von einem anderen Stern. "Du hast dich in mein Bett übergeben? Falls du es vergessen hast? Oder war das nur dein Applaus?" Aus meiner Verwirrtheit und seinem ernsten Blick wurde ein gegenseitiges an grinsen was in einem lauten Gelächter endete. Er packte mich und drückte mich nach hinten aufs Bett und fing an mich zu kitzeln „ist das jetzt etwa ein JA? Ich sag dir das gibt Rache wenn es so ist" lachte er dabei und ich bekam kaum noch Luft. „Nein ... nein ... das war kein Applaus" stammelte ich und versuchte mich irgendwie von ihm zu lösen, krallte mich an eine der Decken fest und versuchte mich darin ein zu wickeln nur damit er nicht mehr an meine empfindlichsten Stellen kam. Ich hatte Tränen in den Augen nur diesmal aus Freude und ich war wieder einmal dankbar dafür das ich ihn kennenlernten durfte. Irgendwann hatte ich es geschafft mit dem einwickeln und Marco saß auf mir drauf und lehnte sich über mich. „Es wird der Moment kommen, da musst du aus deinem Cocoon wieder raus. Dann wird es nur noch schlimmer was dich erwartet"-„sooo? Willst du mich dann zu tote kitzeln oder was? Davon hast du dann auch nichts oder?" koket streckte ich ihm die Zunge raus und blitzschnell griff er danach und hielt sie fest. „Du kannst ganz schön frech sein" er beugte sich noch tiefer über mich und ließ im letzten Augenblick, bevor er mich küsste, meine Zunge wieder los. Da ich natürlich auch meine Arme in der Decke hatte, konnte ich ihn nicht näher an mich ziehen, was ich gerne in dem Moment getan hätte. Da war das Verlangen nach dem 'mehr' wieder da, was ich versuchte ihm klar zu machen in dem ich verführerisch mit seiner Zunge spielte und sanft an seiner Unterlippe knabberte. „Wie dumm dass du dich so fest verschnürt hast" flüsterte er mit rauer Stimme sehr leise ins Ohr. Ja ich bereute es, aber das war nur eine Kleinigkeit und schnell zu ändern. Schnell hatte ich es irgendwie geschafft zumindest meine Hände zu entwirren und legte meine Hände in seinen Nacken um ihn wieder an mich zu ziehen. Der Rest der Decke ließ sich dann auch leicht lösen und wir liebten uns ein weiteres Mal. Weg war mein flaues Gefühl im Magen, weg waren die Gedanken an Ralf und die dunklen Wolken. Eng umschlungen lagen wir erschöpft da und sein warmer Atem in meinem Nacken erzeugte weiterhin Gänsehaut. „Ich hoffe dir geht es jetzt wieder gut?" es war schön wie sehr er sich um mich sorgte und ich nickte nur. „Wirklich?"-„Wenn ich nicht auf die Uhr schau, geht es mir gerade sehr gut" ich merkte wie Marco seinen Kopf hob und dann leise anfing zu fluchen „verdammt ist das schon spät. Wann musst du denn zur Arbeit?"-„Ich glaub ..." fing ich an und drehte mich zu ihm um „... ich glaub ich mach heute krank. Immerhin sah das ja eben noch schwer nach einer Grippe oder so aus" grinste ich ihn an. Er zog mich an sich und gab mir einen Kuss auf dir Stirn „ich kann leider nicht krank machen, aber vielleicht das Training was abkürzen und wenn du magst, kannst du hier auf mich warten"-„ich werde das Bett hüten"-„genau und ich bring dir dann Tee und Zwieback mit" fing er an zu lachen.

Ein Leben danachOnde as histórias ganham vida. Descobre agora