Teil24

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Marco erwiderte das Lächeln und nicht wie von mir erwartet das er irgendwas von „gleichfalls" oder sonst einer Floskel sagte, nahm er zwei große Schritte auf mich zu und tat das, womit ich nicht gerechnet hatte. Auch gar nicht rechnen wollte, denn es ging über meine unsichtbar aufgestellte Grenze hinweg. Er legte seine Hand auf meine Wange und sah mir tief in die Augen. Meine Beine wurden weich und ich merkte wie sie anfingen leicht zu zittern. Die Berührung ging durch und durch. Ließ mein Herz schneller schlagen. Langsam zog ich meine Unterlippe zwischen die Zähne und das verlangen von ihm geküsst zu werden hallte durch meinen Kopf. Jede Vernunft, jeder Vorsatz und jede aufgestellte Regel war vergessen. Immer näher kam Marco mir und bevor sich unsere Nasenspitzen trafen hörte ich auf zu atmen. Auch er biss sich in die Lippe und es war als würde er auf ein Zeichen warten. Ein Startschuss oder dergleichen? Marco öffnete seinen Mund und statt mich zu küssen "es tut mir schon wieder leid" flüsterte er ganz leise. Ich hielt inne und sah wie er seine Augen schloss, bereit mich zu küssen und mich überfiel die angst. Er konnte zwar nicht so flüchten wie bei mir zu Hause, aber was würde dann stattdessen passieren? "Stopp!" Rief ich ihm ins Gesicht, nahm seine Hand von meiner Wange und drückte mich von seinem Arm weg. Einen ganzen Schritt ging ich von ihm weg, schwer atmend als hätte ich einen Marathon gelaufen stand ich mit hängenden Schultern vor ihm. Ungewollt fing ich einfach an zu weinen, ohne dabei großartig schluchzen zu müssen. Sein fragender blick mit großen Augen ruhte auf mir und ich fing an mit dem Kopf zu schütteln. "Nein ... bitte nicht ... das ist nicht richtig" stammelte ich und hatte richtig Mühe die Worte zu sagen. Es war schwer mich gegen mein Herz zu stellen aber der Schmerz war bestimmt erträglicher als der Schmerz Marco wegen einem weiteren Kuss zu verlieren. Ich packte nach meine Tasche fester unter dem Arm "jetzt tut es mir leid", senkte meinen Kopf und ging aus dem Schlafzimmer. Im Wohnzimmer hatte mich Marco schon eingeholt und hielt mich am Oberarm fest "nein, bitte tu nicht den selben Fehler wie ich. Bleib bei mir. Ich weiß dass es sich vielleicht nicht gehört aber ich war dumm es dir nicht gleich zu sagen. Ich hätte bleiben sollen und dir nicht weh tun in dem ich ging" er drehte mich sanft zu sich und ging gleichzeitig auch einen Schritt um mich herum. Ich schaute nicht auf denn ich wollte nicht dass er die Wahrheit in meinem Gesicht sah. "Sassi, seit dem ersten Augenblick fand ich dich interessant und das änderte sich auch nicht nach dem Kuss. Ich habe ihn nicht bereut sondern ich dachte es war unverschämt von mir das einfach zu tun. Gerade in der Situation in der du dich befandst. Ich wollte deine Trauer nicht ausnutzen und wollte auch nicht dass es so aussah. Die Zeit danach war echt schwer und ich kam zu dem Entschluss dass ich mich einfach nochmal bei dir melden sollte. Vielleicht würdest du dich darüber freuen, dachte ich und war sehr enttäuscht als du nicht ans Telefon gingst. Dann plötzlich standst du vor mir und ich glaubte zu träumen. Du warst zu mir gekommen und ich war der festen Überzeugung das dies ein Zeichen sei das du gekommen bist um bei mir zu bleiben. Das du dir auch Gedanken gemacht hast über ein eventuelles 'uns'?!" Das Wort 'uns' zog einen Kreis in meinem Kopf und ich sah zu ihm auf. Hatte ich mir wirklich so weitreichende Gedanken gemacht? Ich war mir absolut klar dass ich in seiner Nähe sein wollte weil ich merkte dass er mir so gut tat. Es war aber noch mehr als nur ein gutes Gefühl. Er wollte dem 'uns' eine Chance geben und das selbst unter diesen Umständen. Warum glaubte ich also dass es nur Schmerz bringen würde? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Hieß doch dieses Sprichwort und wenn ich ehrlich war, musste ich auch einsehen dass nach der Sache mit der Fremden und dem Kind es wirklich Zeit war ein neues Kapitel in meinem Leben zu schreiben. Ich nickte und nun war ich es die ihm näher kam, doch nicht mit dieser Sorgfalt und Behutsamkeit wie Marco es kurze Zeit zuvor getan hatte. Ich ließ meine Tasche von der Schulter gleiten und schlang meine Arme um seinen Hals. Stürmisch, wie ausgehungert und dem Glauben das nur seine Lippen mich retten könnten, fing ich an ihn zu küssen. Er war überrascht, das merkte ich gleich, doch als der erste Moment überwunden war gab er mir nur noch Kontra und aus dem Überfall wurde ein Sturm aus Leidenschaft. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und wurde von ihm ganz eng ran gezogen. Mein Herz klopfte bis zum Hals und mein Atem wurde schneller und schneller. Wild bewegten sich unsere Lippen aufeinander und unsere Zungen trafen sich zu einem Zungenspiel. Schritt für Schritt bewegten wir uns zurück auf das Schlafzimmer zu. Wer hier wen da hin führte war nicht ganz klar, aber wir wollten es wohl beide und es bedurfte keine Zustimmung mit Worten. Beim Laufen zogen wir unsere Schuhe aus und ich half ihm sein Shirt über den Kopf zu streifen. Beeindruckt von seinen Muskeln streichelte ich ihn doch mit einer Sanftheit über die Brust bis runter zu seinem Hosenbund. Schnell löste ich die Gürtelschnalle und öffnete die Hose. Marco fing an die Knöpfe meiner Bluse zu öffnen und auf einmal konnte es mir gar nicht schnell genug gehen. Seine Hose fiel zu Boden und er streifte sie ganz ab, ihr folgte meine Bluse und ich schlang meine Arme wieder um seinen Nacken. Auf der Suche nach seinen Lippen die sich aber auf den Weg zu meinem Hals machten. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und fühlte das heiße Atmen von ihm in meiner Halsbeuge gefolgt von seinem Mund, der mich wieder wilder küsste. Es fühlte sich so perfekt an, so unbeschreiblich gut und ich konnte mir nichts schöneres gerade in diesem Augenblick vorstellen. Seine Hände wanderten über meinen Rücken und die Berührung verursachte bei mir einen Schauer der Gänsehaut auslöste. Er hatte wieder dieses Wunder vollbracht, das ich nur an ihn dachte und das mit jeder Faser meines Seins. Ich fühlte seine Fingerspitzen die mich überall streichelten und meine Wirbelsäule hinauf und wieder hinunter glitten. Mit seinen Küssen bedeckte er nicht nur meinen Hals sondern ging immer tiefer in mein Dekolleté. Ganz leise fing ich an aufzustöhnen und hielt mich immer mehr in seinem Nacken fest. Ja es war perfekt und ich ließ das Denken ganz sein um mich noch mehr, noch tiefer auf ihn einlassen zu können. Wir waren längst im Schlafzimmer angekommen und ich merkte etwas Weiches in meiner Kniekehle. Es musste das Bett sein, dachte ich mir gerade als Marco mich auch schon sanft nach unten und gleichzeitig nach hinten drückte. Ich kam aus dem Gleichgewicht und ließ mich ungeschickt hinfallen. Ich fing leicht an zu kichern und schob mich ganz auf das Bett drauf. Schnell zog ich Marco zu mir um mich von ihm küssen zu lassen, so ließ sich das gut überspielen und ich konnte mich wieder ihm hingeben. Er legte sich zwischen meine Beine, schob damit meinen Rock hoch und so war nur noch wenig Stoff zwischen uns. Marco ließ seine Lippen auf Wanderschaft gehen, dabei schloss ich genießerisch meine Augen und freute mich auf das was wohl noch kommen würde. Die sanften Küsse über meine Brüste, die immer noch bedeckt waren von dem dünnen Stoff meines BHs, hinab zu meinem Bauch und alles gefolgt von seinen Händen die mich unendlich zärtlich streichelten. Mein verlangen nach ihm wuchs und wuchs so sehr das ich langsam schon ungeduldig wurde. Ich drückte meinen Rücken durch und seufzte leise vor mich hin. Er war bereits die Innenseiten meiner Schenkel mit seinen Lippen am berühren, was kleine elektrische Impulse auslöste und ich immer wieder meine Gänsehaut aufgefrischt bekam. Er machte sich an meinem Slip zu schaffen und zog mir diesen langsam aus um sich dann wieder ganz auf mich zu legen. Leise und heißer konnte ich seine Stimme an meinem Ohr hören „ist das ok?", ich öffnete meine Augen, sah ihn nur verträumt an und lächelte milde. Ich war nicht in der Lage zu sprechen darum zog ich einfach sein Gesicht wieder zu mir und küsste ihn innig und Leidenschaftlich. Er erkannte meine Zustimmung und befreite sich selbst von seiner Short.


Ein Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt