,, Bleib ruhig Rosa, sie gehört zu mir und Alonso", grinste Keyla fies und betonte seinen Namen.

Rosa schnaubte und drängelte sich an uns vorbei, hinaus.

,, Gott ey, was ist ihr Problem? Du kannst ja auch nix für, dass Alonso keinen Bock mehr auf die hatte", lästerte sie und drückte mir ein Getränk in die Hand. Skeptisch sah ich in das Glas. ,, Ist nur Sprite", ließ Keyla mich wissen. Ich nickte und trank einen Schluck. Sofort verzog ich mein Gesicht, als sich der bittere Nachgeschmack in meinem Mund verbreitete.

,, Mit etwas Wodka", murmelte sie noch. Ich ließ das Glas in der Spüle stehen und ging mit ihr wieder zurück in den Raum, woher wir gekommen waren.

,, ... Kleiner Bastard! Stehst' jetzt auf reiche weiße, huh? Sind wir dir nicht mehr genug, willst du etwa noch deine Schwestern und Brüder verlassen? Eine Schande bist du", schrie Rosa. Sie spuckte noch auf den Boden und wollte den Raum verlassen, als Alonso sie fest am Arm hielt.

,, Du hast keine Ahnung, schlampe. Also halt dich da aus und geh weiter rumhuren." Misstrauisch ging ich an den beiden vorbei, doch erntete einen Mörderblick von Rosa. Mir gefiel ihr Name, doch der erste Eindruck von ihr war wirklich scheiße.

Ich nahm mein Handy und sah kurz auf die Uhr. Kurz nach fünf.

Ich saß mich neben Keyla hin, währned sie an ihrem Getränk nippte. Ich betrachtete den Raum und sah gelangweilt aus dem offenem Fenster. Die Wände waren in einem grau gehalten und hatten leichte Risse. Die Sofas waren in schwarz und es gab zwei dunkelbraune Holztische. Sonst gab es noch zwei Lampen - eine davon funktionierte nicht - und ein paar Fenster.

,, Hey, was machen wir jetzt?", fragte ich Keyla. Sie drehte sich etwas weiter zu mir, trank einen großen Schluck und schluckte stark.

,, Bin ich so schwer zu ertragen, dass du davor noch was trinken musstest?", fragte ich leicht grinsend. Sie schüttelte heftig den Kopf, bis sie sich an meiner Schulter festhielt.

,, Huch, mir isch schwindelisch", nuschelte sie. Gott, wieviel hatte sie plötzlich getrunken? Oder eher gefragt, wieviel Alkohol hatte dieser Wodka?

,, Ey Schamy, isch musch.. Isch.. ", sie hielt sich die Hand vor den Mund und wurde blass.

,, Scheiße", stöhnte ich und stand auf. Ein paar sahen und schief an, doch sprachen weiter. Alonso war irgendwie weg, nur Ramon kam zu uns.

,, Keyla, das wirst du bereuen", murmelte er und schüttelte den Kopf. Er hob sie hoch und ging mit mir nach unten. Die kühle Luft schlug mir ins Gesicht, und ich zog meine Jacke enger an mich.

,, Marcello!", rief Ramon einen Typen, etwa um die dreißig. Er lehnte ab einem Wagen und schien zu rauchen. Als Marcello näher kam, roch ich den Zigarrengestank schon, als er drei Meter entfernt war.

Keyla ging schwankend an mir vorbei und beugte sich über. Ich erwartete jetzt Würgeräusche, doch nichts kam. Wir blieben so stehen, niemand sagte etwas, bis wir ein schnarchen hörten.

,, ¡Mierda! Willst du ich verarschen, Keyla? Pennt die einfach ein", schnaufte Ramon genervt und trug sie in Marcellos Wagen.

Der Typ gab ihm die Schlüssel, und ich stieg neben Keyla an, so dass sie ihren Kopf auf meinen Schoß legen konnte.

,, Wo wohnst du?" Ich hörte, wie der Motor gestartet wurde.

,, Bring erstmal Keyla nach Hause", wies ich ihn an, was er auch tat. Wir fuhren ein paar ruhige Minuten, in denen ich die Häuser an mir vorbeiziehen sah. Ich hörte Keyla schnarchen und lehnte mich an den Sitz. Sie fing an, auf meine Jeans zu sabbern. Ich musste mein Lachen verkneifen, jedoch war es nicht so geil, wenn Sabber an meiner Jeans klebte. Aber wir waren sowas wie Freunde, vielleicht würde sich auch mehr entwickeln, und sabbern war ja auch was natürliches. Jeder tat es irgendwann.

Vor dem Haus von Keyla hielt Ramon an und trug sie hinaus. Ich half ihm und trug ihre Tasche ins Haus. Es war Alonso, der uns öffnete. Er nahm ebenfalls Keyla und trug sie hinauf. Ich legte die Tasche auf den Schuhschrank und stieg wieder ein, in das Auto, worin Ramon auf mich wartete.

Er startete den Motor und fuhr los. ,, Wo wohnst du?"

,, 344. Foster Avenue in Brooklyn." Ramon sah mich skeptisch an und lachte kurz auf.

,, Naja, nicht die reichste Gegend. Warum nicht Manhattan?"

,, Ouh, dort ist es scheiße teuer", lachte ich. Ramon zog die Augenbrauen hoch und sah mich kurz von der Seite an. Irgendwie wurde ich nervös.

,, Bist du nicht einer dieser Rich-Kids?"

,, Du hast einen völlig falschen Eindruck von mir", schnaubte ich etwas angepisst.

,, Wow, aber am Ende seid ihr weißen chicas alle gleich." Er hielt vor meinem Zuhause an und sah mich grinsend an. Wütend stöhnte ich und stieg aus.

,, Ich bin nicht weiß!", rief ich und zeigte ihm meinen Mittelfinger.

A/N:

1355 Wörter, eigentlich nicht wenig^^
Ich wollte mich für die 1k bedanken! Dankeschön❤️ und über 100 Votes 👌🏼 Danke an jeden Leser, Vote, und jeden Kommentar. Es motiviert mich immer!

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