Wochenende Teil 2

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>>Man!<< schimpft sie >>Das wird echt mal zeit, das die Schränke hier größer werden. Die können doch nicht erwarten, dass ich jeden Tag das gleiche anziehe.<<

>>Sag mal, wie lange wolltest du denn bleiben?<< frage ich erstaunt.>>Zehn Jahre?<<

>>Ne, am Wochenende fahre ich wieder nach Hause. Hoffentlich reichen die Sachen bis dahin. << sagt sie nachdenklich.

>>Hast du vielleicht noch Platz in deinem Schrank?<< fragt sie und kommt zu mir herüber.

Sie reißt meinen Kleiderschrank auf und schaut hinein.>>Hey, das ist ja cool. Da kann ich meine Sachen ja bei dir mit reintun. << sagt sie begeistert, als sie sieht, wie leer mein Schrank ist.

>>Entschuldige mal!<< beschwere ich mich. Was glaubst du eigentlich, was du da tust?<< frage ich gereizt und schiebe sie von meinem Schrank weg.

Zerknirscht schaut sie zu Boden. >>Tut mir leid Marie, ich bin immer so stürmisch. << entschuldigt sie sich. >>Ich wollte dir nicht zu nahe treten. <<

Sie geht zu ihrem Bett zurück und beginnt ihre Sachen Stück für Stück in ihrem Schrank zu verstauen, doch als sie auch noch versucht die Sachen vom Sofa hineinzuquetschen, habe ich Mitleid mit ihr.

>>Na gut, << sage ich schließlich, >>gib schon her, du kannst die Linke Seite von meinem Schrank mitbenutzen. <<

>>Wirklich?<< fragt sie verunsichert.

Ich nicke ihr zu.

>> Danke. << sie trägt einen Stapel Shirts, Pullover und Tops zu mir herüber und legt sie in meinen Schrank.

>>Wenn du magst, kannst du dir ruhig Sachen von mir leihen.<< bietet sie an.

>>Ich hab alles was ich brauche.<< lehne ich ihr Angebot ab. >>Trotzdem Danke.<<

Ich gehe hinüber zu meinem Schreibtisch und hole meinen Zeichenblock heraus, dazu einen Bleistift, dann setzte ich mich mit meinem Handy bewaffnet auf die Fensterbank. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und starte mit dem ersten Lied, das mir zwischen die Finger kommt. Es ist von Adele.

Während ich ein Neues Bild beginne räumt June weiter ihre Sachen in die Schränke. Sie hat echt ne Menge Zeug. Als sie endlich fertig ist, ist nicht nur ihr Schrank brechend voll, sondern auch meiner.

Ihre ganzen Schuhe verstaut sie im Fach unter dem Bett ebenso ihre Reisetasche und die Koffer. Ich frage mich wirklich, wozu sie so viele Klamotten braucht. Aber gut, so ist eben jeder anders.

Als ich meine Malsachen wieder im Schreibtisch verstaue ist es schon stock dunkel draußen und ich bin ganz schön müde.

Ich mache mich Bett fertig und lege mich hin. Auch June scheint endlich mit dem Packen fertig zu sein. Sie liegt im Bett und liest. Ich schalte mein Licht aus und drehe mich zur Wand.

>>Gute Nacht June. << wünsche ich ihr.

>>Ja du auch.<< erwidert sie schläfrig. >>Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich noch ein wenig lese. <<

>>Nein, mach ruhig, ich kann auch so schlafen.<< sage ich gleichgültig und schließe die Augen.

>>Dann ist ja gut. Gute Nacht.<< sagt sie erleichtert.

Irgendwie ist es seltsam, das ich jetzt nicht mehr allein bin und das Licht stört mich tatsächlich nicht, aber ihre Anwesenheit tut es schon.

Ich habe noch nie mit jemand fremden zusammen in einem Zimmer geschlafen, außer früher, als ich noch klein war, da hat mal eine Freundin aus dem Kindergarten bei mir übernachtet, aber selbst da, habe ich dann letzten Endes im Wohnzimmer übernachtet, weil ich nicht schlafen konnte.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt