,,Wir müssen reden."

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,,Meine Damen und Herren,

Wir alle sind heute Morgen an diesem Ort und zu dieser Zeit zusammengekommen, um nun von Riley, Vadim, (und noch andere, aber ich liste die nicht auf) endgültig Abschied zu nehmen.

Es ist nun an der Zeit, ihn zu verabschieden und sich selbst von ihm zu verabschieden. Tun Sie das bitte so, dass Sie ihm jetzt - im Hören wie im Schweigen - in aller Traurigkeit noch gerecht werden.",

Mason hat die Beerdigung organisiert und von allen die Familie und Freunde eingeladen. Ich muss sagen, er hat echt gute Arbeit geleistet. Ethan saß neben mir und hatte meine Hand in seiner. Er drückte öfters meine Hand, damit ich wusste, dass er mir beisteht. Auf der anderen Seit saß mein Bruder, der sofort zu mir gekommen ist, um mir auch beizustehen. Als ich ihm erklärt hab, dass ich die neue Mafia-Bossin bin, hat er gefragt, ob er die Rolle übernehmen soll, doch ich sah, dass er es eigentlich nicht wollte. Er will in einer Wohung wohnen, eine Frau finden und später mit ihr und seinen Kindern friedlich in einem Haus leben. Deswegen habe ich beschlossen, dass ich es machen werde, da ich mich sowieso schon eingelebt habe und die Leute hier kenne. 

Als ich aufgerufen wurde, da ich die Trauerrede halten sollte, stand ich mit wackelnden Beinen auf und ging langsam nach oben. Ich sah auf mein Blatt, auf welchem die Rede stand, schluckte und sah noch kurz zu Ethan und meinem Bruder.

,,Als erstes möchte ich allen meinen Beileid aussprechen. Ich wünschte, wir hätten uns alle durch andere Umstände getroffen. Und ich weiß, dass wir alle unsagbar traurig sind, denn Riley, Vadim und jeder einzelnde fehlt uns so sehr. Wir alle wissen, dass es nie mehr so sein wird wie früher.  Da wird immer eine Lücke bleiben, die sie bisher ausfüllten.", ich schluckte und wischte die Träne weg, die ihren Weg nach unten fand.

,,Mit jedem einzelndem sind wir wunderbare Wege gegangen. Wir haben mit ihnen gelacht, gefeiert, gehofft. Mit ihnen sind wir auch durch dunkle Gassen gegangen, haben gebangt, geweint, und doch wieder gehofft. Wir weinen um sie und werden unsere Wege weitergehen. Sie sind nicht mehr da und sind doch ganz nah bei uns. Denn sie werden ewig in unseren Gedanken, in unseren Erinnerungen und in unseren Herzen sein. Da haben sie nun einen Platz. 

Wir werden sie nicht vergessen, denn wir sind für immer dankbar, dass wir sie bei uns hatten."

Ich faltete mein Brief zusammen, sah nochmal alle an und ging wieder zurück zu meinem Platz. Nachdem noch ein paar Worte von den anderen Familien gesagt wurde. Wir standen alle auf und gingen den Männern hinterher, die die Särge in die Erde runter lassen sollen. 

Als ich dran war, die Rosen und die Erde auf die Särge von Riley und Vadim zu legen, drehte ich mich schnell zu Ethan, der es vor mich gemacht hat, und fing an richtig zu weinen.

Ich weiß, dass die Mafia-Bossin keine Schwäche zeigen sollte, doch ich konnte es nicht anders. Ich meine, ich habe Menschen verloren, die mir sehr wichtig waren und jeder Mensch muss trauern. Jeder Mensch trauert anders und das brauchte ich. Ausheulen und Umarmungen von Ethan.

Ethan war die letzten Tage ständig für mich da. Er hat mir geholfen, alles durchzustehen und ich war ihn für alles dankbar. Für jede Kleinigkeit. Doch ich weiß, dass es ihn auch mitnahm. Er konnte sehr schlecht schlafen, hatte Albträume, wenn er mal schlief und ich merkte, dass er nicht mehr so viel aß. Ich habe öfters versucht, ein Gespräch mit ihm aufzunehmen, doch er blockte immer ab. Ich weiß, Vadim war wie ein Vater für ihn, aber wir werden es schaffen. Denn wir haben uns beide und zusammen können wir alles schaffen.

Von den BRD haben wir bis jetzt noch nichts gehört. Sie sind einfach verschwunden und egal, wo wir gefragt oder gesucht haben, wir haben sie nicht gefunden. Doch solange sie uns nicht angreifen, ist alles in Ordnung. Ich meine, sie können ihr eigenes Ding machen, wenn sie keinen von uns töten.

Niece of a Mafia BossWhere stories live. Discover now