Kapitel 33: Von einer Kündigung und einer Beförderung

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"Setzten sie sich doch", begrüßte Höppi mich freundlich und ich ließ mich ihm gegenüber nieder. "Ich komme gleich mal zum Punkt, in meinem letzten Urlaub habe ich eine sehr tolle Frau kennen gelernt und werde zu ihr nach Spanien ziehen", erklärte er mir. Ich hatte immer noch ein Fragezeichen im Gesicht, "was hat das mit mir zu tun?", fragte ich und er nickte, als hätte er sich gedacht, dass ich das fragen würde. "Die Basis wird einen neuen Leiter brauchen und da komme sie ins Spiel, ich habe schließlich kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich sie am meisten hier schätze und finde, dass sie den besten Dienst machen Frau Doktor Berger und ich würde es sehr gut heißen, wenn sie meine Nachfolge antreten", meinte er und lächelte selbst zufrieden. "Wie meinen sie das, ich soll Basisleiterin werden?", fragte ich nochmal nach und er nickte. "Aber ich bin doch Notärztin und das würde ich auch weiterhin gerne bleiben", erklärte ich. "Können sie auch, sie können beides gleichzeitig machen", meinte er und sah mich fragend an. "Aber... der ganze Bürokram und so", erwiderte ich. "Nicht sehr viel mehr als sie jetzt schon machen und für das Gehalt lohnt es sich, außerdem bedenken sie, sie bekommen ihren normalen Gehalt plus den eines Basisleiters, der ungefähr das dreifache von ihrem ist", erklärte er. "Das wäre dann das vierfache von meinem Momentanen Gehalt", stellte ich fest. Höppi nickte, "und was sagen sie?", fragte er.

Ich überlegte kurz, doch dann nickte ich, "dann bin ich somit die neue Basisleiterin, ab wann denn", fragte ich nochmal nach. "Heute, ich habe mir die Freiheit genommen gleich für sie zu zu sagen, ich dachte mir das sie ja sagen", sagte Höppi und erst war ich ein wenig baff, doch dann fand ich es gar nicht so schlecht. "Dann dürfen wir jetzt Plätze tauschen", stellte ich erfreut fest und Höppi machte mir etwas ungewollt Platz, "ich glaube daran könnte ich mich gewöhnen", bemerkte ich neben bei. "Die Kollegen erfahren es dann bei der Sitzung in einer halben Stunde, zu der alle erscheinen müssen, so lange habe ich ihnen einen Plan gegeben, was sie alles wissen müssen. "Ich gehe jetzt erstmal nochmal einen Rundlauf über die Basis machen und sehen ob ich hier noch Sachen habe und kein Wort zu den Kolllegen, ich will es ihnen sagen", sagte er noch bevor er verschwand und ich mich im Stuhl zurücklehnte und zu lesen begann.

"Liv?", fragte meine Schwester, die gerade das Büro betrat. Ich sag von meinem Heftchen auf, "ja?", "was machst du noch hier drinnen und dazu in Höppis Stuhl, der bringt dich um wenn er wieder kommt", meinte sie. Ich legte das Heft beiseite und stand auf. "Riskieren kommt vor Krepieren", sagte ich lachend, ging aber mit ihr in den Aufenthaltsraum. "Was wollte Höppi eigentlich von dir?", fragte sie, während wir uns am Tisch nieder ließen. "Ach nur was wegen den Einsatzberichten", erzählte ich und lenkte so vom Thema ab. "Mich würde ja mal interessieren, warum er heute so dringend mit uns reden will", sagte Flo, ich zuckte nur mit den Schultern. "Vielleicht wieder eine brillante neue Idee?", meinte Gina und wir begannen alle zu lachen, als Jens und Mark rein kamen, damit waren wir bis auf Peter komplett. Na toll der sitzt mit Cecilia Zuhause, der kann schlecht her kommen. "Herr Höppler", rief ich deshalb, als er rein kam. "Ja Frau Berger?", fragte er nach und sah mich hochgezogener Augenbraue an. "Mein Mann kann nicht kommen unsere Tochter liegt mit Grippe im Bett und kann unmöglich alleine gelassen werden. Ich werde ihm alles wichtige sagen", erklärte ich und Peter brauchte eigentlich nichts zu befürchten, denn schließlich war Höppi nicht länger der Chef. "Alles klar, dann können wir ja anfangen", meinte Höppi fröhlich und sah in die Runde aus gelangweilten Gesichtern.

Herr Höppler hatte gerade verkündet das er gehen würde und das die neue Basisleiterin schon heute kommen würde. Alle überfielen ihn mit Fragen und hatten schon Sorgen, dass es eine Erbsenzählerin oder so werden würde, als Höppi weiter redete. "Nachdem ich mich mit der Geschäftsleitung beraten habe, sind wir zu dem Entschluss gekommen, das einer aus ihren Reihen zur neuen Basisleiterin wird", Karin, Biggi, Gina und ich sahen uns an, denn das es eine Frau wird wussten ja alle. "Somit darf ich verkünden, das Frau Doktor Berger ab sofort die Leitung dieser Basis übernehmen wird und ich mich hiermit verabschiede, es waren schöne elf Jahre mit ihnen hier auf der Basis, aber das Leben geht weiter", erklärte er und verschwand so gleich mit der letzten Kiste die er hatte nach draußen und fuhr weg. Alle starrten mich an und Karin war die erste die sprach. "Ich hätte jetzt mit jedem gerechnet, aber mit meiner kleinen Schwester garantiert nicht", stellte sie belustigt fest. "Tja, ab jetzt bin ich wohl eure Chefin hier", meinte ich stolz und sah alle einzelnd an, als mein Handy klingelte. Es war Peter, "was ist den?", fragte ich und bekam sogleich eine Antwort. "Na super, das müssen sie sich auch genau an dem Tag überlegen, an dem ich wohl die ganze Zeit auf der Basis sein werde", stellte ich frustriert fest. "Ja ich frage Karin. Karin, könntest du Leni von der Schule abholen, wie es aussieht hat sie sich bei ihrer Schwester angesteckt, aber Peter muss bei Louana bleiben", die letzten Worte fragte ich meine ältere Schwester die so gleich nickte. "Danke. Peter Karin holt sie ab und bringt sie dann Nachhause. Bleib du bei den beiden Zuhause, ich übernehme deine Schicht später auch noch", meinte ich, während Karin sich schon ihre Jacke schnappte und Richtung Auto lief. "Nein Höppi wird keine Probleme machen, der hat hier nichts mehr zu melden, der ist als Basisleiter abgetreten, zieht zu seiner neuen Freundin nach Spanien", erzählte ich. "Wer der neue Basisleiter ist, also du kennst sie ganz gut", meinte ich leicht lachend. "Nein es ist nicht Biggi, wie kommst du da drauf, die neue Basisleiterin ist mir dir verheiratet", erklärte ich und Peter brauchte einen Moment bis er es checkte. "Ja ich erklär dir alles heute Abend, jetzt sieh erstmal zu, das du die beiden gesund bekommst und zwar ohne dich anzustecken, ich möchte nicht gleich einen Sani auf Ersatz suchen müssen in meiner Arbeitswoche... Ja hab dich auch lieb... bis heute Abend", sagte ich noch bevor ich auflegte und mich meinem neuen Job widmete.

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Where stories live. Discover now