Kapitel 20: Von der Rückkehr auf der Basis und meiner Vertretung

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Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen, während ich Tammy und Leni dabei beobachte, wie sie zusammen spielten. Ja ich hatte wirklich viel verpasst, die beiden konnten schon laufen, auch wenn sie hin und wieder hin fallen, beide können sie schon Mami und Papi sagen und Kari ihr Spitzname für Karin. Sie konnten auch schon so einfache Worte wie ja, nein, ihh, aua, bumm und stop sagen und jedes mal wenn sie das sagten war es nur noch süßer. Jetzt kam gerade Leni auf mich zu gelaufen. Sie war immer noch kleiner und zärtlicher wie ihre Schwester, aber trotzdem genau so aufgeweckt und lebensfroh. Sie zog an meiner Kleidung und ich hob sie lachend auf meinen Schoß als ich jemanden hinter mir hörte. "Sie freuen sich auch wieder dich zu sehen", meinte Peter und ich drehte mich zu ihm um. "Ich wünschte ich hätte gesehen wie sie aufgewachsen sind", meinte ich und konzentrierte mich dann wieder auf Leni, die mit meinen Haaren spielte, die mittlerweile knielang sind. "Ich und Karin haben dir einiges als Video aufgenommen, weil wir uns das gedacht haben", berichtete Peter und schnappte sich Tammy und setzte sich mit ihr neben mich aufs Sofa. Ich lächelte Peter an und er beugte sich zu mir und küsste mich. Leni machte ein Geräusch das sich anhörte wie "ihh" und wir mussten beide fürchterlich lachen. "Ich muss gleich los auf die Basis Frühschicht, möchtest du mitkommen, die anderen wissen noch gar nicht das du wieder wach bist", fragte Peter mich und küsste mich nochmal. "Klar, schließlich haben sie mir auch gefehlt, aber dann möchte ich Tammy und Leni mitnehmen", meinte ich und Peter nickte nur.

Ich nahm Tammy an die rechte Hand, während Peter Leni auf dem Arm trug. Er ging als erstes in den Aufenthaltsraum und ich folgte ihm etwas langsamer. "Was... Liv", meinte Mark als er mich sah und Jens sah nur verblüfft aus, als die Tür zum Hangar aufging und Gina raus gestürmt kam und mir eine klatschte, dann nahm sie mich in den Arm. Ich lachte und Wiener Freudentränen. "Ich hab dich vermisst Gina", meinte ich während wir uns immer noch umarmten. Tammy die ich gerade noch an der Hand hatte ging zu Peter, der die schlafende Leni zwischen Kissen auf der Couch platzierte. "Liv, weißt du wie blöd diese Idee von dir war?", fragte mich Gina und sah mich sauer an. Ich nickte beschämt und sie nahm mich erneut in den Arm. Dann nahmen sogar Jens, Max und Mark mich in den Arm. "Schön dich wieder hier zu haben Liv", meinte Jens und Mark setzte gleich hinterher: "wann darfst du denn wieder mitfliegen. Nur mal so unter uns, deine Vertretung ist grauenvoll." Ich musste bei diesen Worten lachen. "Sie ist doch gestern erst aufgewacht, ich dachte zumindest du als Notarzt würdest wissen das sie noch mindestens eine Woche Pause machen soll", meinte Peter und ich lachte nochmal, "was heißt, wenn ich die Erlaubnis von Höppi habe fliege ich heute schon wieder mit", sagte ich. "Oh nein, nein, nein Liv", sagte Peter streng, doch ich lief auf Höppis Büro zu und klopfte an.

"Herein", kam die bekannte Stimme von drinnen. Ich machte die Tür auf und sah einen vollkommen erstaunten Herr Höppler vor mir sitzen. "Sie gucken ja als wäre ich von den Toten auferstanden", witzelte ich und er fasste sich schnell wieder. "Guten Tag Frau Thaler, schön sie wieder zu sehen und wie es mir scheint kerngesund", meinte er und lächelte mich freundlich an und zeigte auf den Stuhl vor sich. Ich nahm Platz und begann so gleich mit meinem Anliegen. "Wie sie selbst bemerkt haben, bin ich wieder kerngesund, weshalb ich gerne wieder mitfliegen würde", merkte ich an und Herr Höppler sah mich an, es sah irgendwie schuldig aus. "Also Frau Thaler, es ist so, wir haben nicht damit gerechnet das sie wieder aufwachen und im Nachhinein wieder psychisch stabil sind, weshalb die neue Sanitäterin hier nun fest angestellt ist", erklärte er etwas verlegen. "Was? Wie? Was heißt das jetzt für mich? Die Ärzte haben ihnen sicher mitgeteilt, dass es kein Suizidversuch war und das ich wieder aufwachen würde", schrie ich ihn an. "Ja nein, das haben sie nicht gesagt, weshalb wir ihren Vertrag gekündigt haben, aber ich werde mich dafür einsetzten, dass sie eine andere Stelle bei Medicopter bekommen", sagte Herr Höppler und sah mich dabei an als wäre das Wiedergutmachung genug. "Sie können mich doch nicht einfach grundlos kündigen, was fällt ihnen ein", stinksauer rannte ich raus in die Arme von Peter rein.

Jetzt saß ich auf dem Sofa und lehnte mich an Peters Schulter, die anderen sahen mich fragend an und ich wollte schon ansetzen zu erzählen als eine Frau etwa in meinem Alter zur Tür rein kam, "tut mir Leid, dass ich zu spät bin", meinte sie und sah zu uns. In ihrem Gesicht klebte mindestens eine Tonne Schminke und das war nicht sehr untertrieben. Aber als wäre das nicht genug, hatte sie Hosen an, die saßen wie eine Unterhose und Shirt das auch ein BH hätte sein können. "Haben Sie sich etwa auch vergessen anzuziehen?", fragte ich und sie sah mich wütend an. "Wer sind sie das sie sich wagen können...", begann sie doch sie wurde unterbrochen, "Frau Weber, kommen sie doch mal in mein Büro", meinte Herr Höppler und die Frau tat wie ihr geheißen aber nicht ohne mich nochmal wütend anzusehen. Die Jungs und Gina hatten mittlerweile angefangen zu lachen und ich lachte auch mit kurz war die Wut auf Höppler vergessen doch dann gewann sie die Oberhand. "Dieses Arschloch, hat mich einfach gekündigt bloß weil ich im Koma im Krankenhaus lag", fluchte ich über Höppler und die anderen sahen mich entgeistert an. "Das hat er doch nicht wirklich oder?", fragte Jens doch ich nickte. "Dem sage ich mal die Meinung", meinte Peter, Jens und Mark gleichzeitig. Ich schmunzelte bei den Worten. Die Jungs sind einfach klasse, auf sie ist immer verlass. Sie stolzierten schon auf die Tür zu als wir drinnen ein Klappern hörten. Was war denn das?

~Fortsetzung folgt~

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Où les histoires vivent. Découvrez maintenant