Kapitel 22: Von einem Angebot von Höppi

218 3 0
                                    

Ich wurde von einem liebevollen Kuss geweckt. "Nur noch fünf Minuten", nuschelte ich, doch daraus wurde nichts. "Also ich dachte ja das du froh darüber bist, wieder arbeiten zu dürfen", meinte Peter lächelnd und ich saß aufrecht im Bett. "Aber haben wir nicht Mittagsdienst?", fragte ich und Peter nickte. "Klar der Dienst beginnt um halb eins, aber wir haben schon kurz vor elf. Die Kinder sind schon bei Stefanie (Babysitterin) und ich dachte du wolltest dich noch duschen und vorher etwas essen. Ich stand seufzend auf und wurde von Peter zu noch einem Kuss gezogen. "Oder wir vergessen das Essen und Duschen und haben lieber so noch eine Runde Spaß", schlug er frech grinsend vor und küsste meinen Hals bis zum Schlüsselbein runter. Ich seufzte verliebt und ließ mich wieder aufs Bett fallen und wurde sofort mit Küssen von Peter überhäuft. "Das hat mir über sieben Monate gefehlt", murmelte Peter in meine Haare bevor er mich erneut küsste. Ich bekam eine Gänsehaut und begann vorsichtig Peters Hemd aufzuknöpfen...

Wir kamen total abgehetzt an und sprintete zusammen in die Umkleide und zogen uns um. Als wir raus kamen saßen schon die anderen im Aufenthaltsraum und redeten. Auch die B-Crew war noch anwesend. "Ich glaub ich hab abgenommen, der Overall ist mir gefühlte 5 Nummern zu groß und geschätzte 3 Nummern", erklärte ich gerade als ich meinen Namen hörte. "Frau Thaler, dürfte ich sie nochmal ebend sprechen?", fragte Herr Höppler. Ich nickte und ließ nur ungern Peters Hand los. Er drückte mir einen zarten Kuss auf die Lippen bevor ich zu Höppi ins Büro ging. "Was gibt es denn Herr Höppler?", fragte ich während ich mich auf dem Stuhl ihm gegenüber sinken ließ. "Wir haben ein Problem, Medicopter ist nicht von der Idee mit den zwei Sanitätern pro Crew überzeugt. Sie meinen das es sich nicht lohnt", erklärte er. Ich sah ihn fassungslos an. "Das heißt ich bin meinen Job jetzt doch los und Florian auch?", fragte ich verblüfft. "Das wollte ich gerade mit ihnen besprechen. Sie wollen keine zwei Sanitäter mehr pro Crew, aber sie wollen eine dritte Crew pro Basis einführen und ich habe gelesen das sie ein fast abgeschlossenes Medizinstudium haben. Was halten Sie davon, wenn sie auf die Kosten von Medicopter das Studium beenden und als Notärztin der neuen C-Crew anfangen. Bis sie das Studium beendet haben, dürfen Sie und Herr Lenz weiterhin hier arbeiten und die Pilotin ihrer neuen Crew wird Frau Aigner, bis dahin hat sie ihre Ausbildung abgeschlossen also was sagen sie?" Wow, Herr Höppler hatte sich wirklich eingesetzt und was war daran auszuschließen? Ich müsste ein halbes Jahr nochmal zur Uni gehen und eine Doktorarbeit schreiben. "Ja ich mache es", erklärte ich und Herr Höppler nickte zufrieden. "Da ich mir das schon gedacht habe, habe ich eine Bewerbung an die Münchener Uni geschickt und sie dürfen ab nächster Woche dorthin gehen. Aber noch was, erzählen sie bitte niemandem davon, es kann immer noch irgend etwas schief gehen. Niemand beinhaltet auch Herr Berger und Frau Doktor Thaler", erklärte er noch. Ich nickte, das würde mir zwar schwer fallen aber, "und was soll ich Ihnen sagen wenn sie fragen was ich mache wenn ich in der Uni bin?" "Das habe ich mir auch schon überlegt, sie sind auf einer Weiterbildung wenn irgendwer fragt, so können sie das am besten jetzt gleich erklären und was die Schichten betrifft, mit der Uni abgeklärt, ihr Dienstplan steht den Vorlesungen nicht im Wege und falls doch, gehen die Vorlesungen vor", erklärte er den Rest auch noch und ich nickte nochmal. "Dann können sie jetzt gehen", sagte er noch bevor ich austand und das Büro verließ.

"Und was wollte Höppi von dir?", wurde ich gleich gefragt als ich den Aufenthaltsraum betrat. Ich setzte mich erstmal neben Peter auf den Stuhl. "Ich wurde für eine Weiterbildung ausgewählt", erklärte ich die von Herr Höppler ausgedachte Lüge. "Sind doch gute Nachrichten", meinte Peter und küsste mich. Ich lächelte und vertiefte den Kuss als der Alarm los ging. "Rettungsleitstelle für Medicopter 117", "Medicopter117 hört", "Sekundäreinsatz, fliegen sie eine Spendernire von der Schwarzenbachklinik zur Uniklinik", "Verstanden Rettungsleitstelle wir übernehmen", mit den Worten rannten wir raus und ich ergatterte mir den Platz neben Jens. "Warum fliegen wir eigentlich dafür zu viert?", fragte ich in die Runde und es war Mark der mir antwortete, "falls wir die Niere reanimieren müssen brauchen ich jegliche Hilfe, die ich bekommen kann", "Na dann hoffen wir das die Niere stabil bleibt." Wir hatten den Flug über Spaß und ich genoss es wieder in einem Heli zu sitzen und vor allem die Aussicht, als Notarzt würde ich dann hinten sitzen und nicht mehr mit dieser Crew fliegen. Sie würden mir alle drei sehr fehlen, aber nach meiner Familie bestehend aus den Zwillingen, Peter und Karin, sind Flo und Gina meine besten Freunde. Und ich hatte ja noch ein halbes Jahr.

"Herr Köster, ich habe gerade einen Anruf rein bekommen, ihre Flugtauglichkeitsprüfung ist seit zwei Tagen überfällig, sie sollen sofort zum Flughafen kommen um sie zu erneuern", rief Höppi aus seinem Büro. "Und wer soll das Baby dann fliegen", fragte Jens. "Ich übernehme, meine Flugtauglichkeit läuft erst in fünf Monaten ab", meinte ich und Höppi nickte. "Dann mal los Herr Köster, sie haben morgen wieder Dienst, vorausgesetzt alles läuft gut", meinte Herr Höppler und Jens verabschiedete sich von uns und fuhr auch schon weg. Wir setzten uns an den Tisch und Peter und Mark begannen Berichte zu schreiben während ich mich entspannt zurücklehnte. "Du kannst uns ruhig helfen", meinte Mark, aber ich schüttelte den Kopf. "Sorry die Pilotin hat keine Ahnung davon", sagte ich und lachte. Mark und Peter sahen sich in die Augen und auf einmal flog ich rückwärts und wurde knapp vor Boden aufgefangen. "Die Pilotin hat gleich mal einen Testflug gemacht", sagte Mark und er und Peter lachten. "Ich verpetzt euch an... an Karin", motzte ich frustriert und holte mein Handy aus der Tasche. Die Jungs lachten immer noch als ich zu wählen anfing. Ich war gerade dabei auf den grünen Hörer zu drücken als der Alarm los ging. "Dann zeigen sie mal was sie können Frau Pilotin", meinte Mark und wir rannten alle drei raus.

~Fortsetzung folgt~

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt