Kapitel 9: Von dem schönen da draußen

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Karin lächelte ihre Schwester an, während sie ihr half die Taschen zu packen. Liv war über glücklich, das sie aufgewacht ist, war nun schon wieder zwei Wochen her und heute durfte sie endlich Nachhause. Schließlich war sie jetzt auch schon fünf Wochen im Krankenhaus. Nachdem alle Taschen gepackt waren, gingen sie vor an den Infoschalter und unterschrieben die letzten Papiere, dann gingen sie runter zum Auto. Draußen merkte Liv, das sie sich im Outfit vertan hatte, es war deutlich kühler geworden als noch vor fünf Wochen. Aus Gewohnheit des Sommers hatte sie sich ein bauchfreies weißes Top und ihren Lieblingsrock in dunkelblau mit weißen Vögelchen darauf angezogen. Der Verband verdeckte aber sowieso den Großteil der freien Fläche auf dem Bauch und Liv stieg gleich ins Auto wo es auch nochmal wärmer war. Karin lächelte ihre Schwester an, "ich tippe darauf, dass du auf die Basis möchtest?", fragte sie gleich und ich nickte. Peter war auch auf der Basis weil er Schicht hatte und Karin und Liv hatten ihm nicht erzählt das sie heute schon Nachhause darf. Peter dachte, dass sie noch diese Woche drinnen bleiben muss. Karin wusste woran Liv gerade dachte und fuhr los in Richtung Basis.

Die Jungs saßen am Tisch und spielten Karten, als Karin rein kam. "Was machst du denn hier?", fragte Mark die Notärztin. Karin sah zu Peter, "Peter, komm mal mit raus es geht um Liv", sagte die Notärztin zum Sanitäter und Freund ihrer Schwester. Peter sah sie an und man merkte das er Angst hatte, "was ist los?" "Komm bitte vorher mit raus." Der Sanitäter hatte Angst um seine Freundin. Was konnte bloß so wichtig sein, dass Karin zur Basis fuhr und es nur ihm erzählen wollte. Zögernd stand er auf und ging mit der Notärztin raus. Karin begann unterwegs zu stottern, "es ist... es ist bloß..." Peter bekam immer mehr Angst als er etwas sah. "Es ist bloß, sie durfte schon heute Nachhause und ich hab sie dir vorbei gebracht", erklärte Karin und lachte. Peter hatte seine Freundin schon gesehen und rannte auf sie zu. "Hey mein kleiner Engel", flüsterte er neben Livs Ohr, während er sie vorsichtig, ohne an ihre Wunde zu kommen, hoch hob und um sich wirbelte. Das Mädchen lachte vergnügt und beugte sich runter und küsste ihren Freund. Die beiden sahen schon süß zusammen aus. Mark und Jens, die Peter hatten rennen sehen kamen raus und lachten bei dem Bild. "Da hast du zwei glücklich gemacht Karin", meinte Mark und Karin nickte. "Und ich freue mich über eine nicht mehr so leere Wohnung, da ich davon ausgehe, dass auch Peter vorbei kommen wird", erklärte Karin und alle drei lachten.

Liv war auf Peters Brust eingeschlafen. Die anderen spielten Karten, während Peter lieber das Gesicht seiner Freundin ansah. "Und ihr meint wir sollen sie wirklich nicht wecken?", fragte Peter nochmal nach. Es erinnerte ihn zu sehr daran wie sie im Koma da gelegen hatte und sich nicht gerührt hatte. "Peter wir versprechen dir sie schläft noch und das ist normal, sie bekommt immer noch Schmerzmittel", erklärte Mark gerade seinem Kumpel. Peter seufzte und strich Liv durch das Haar. Die junge Frau murmelte etwas vor sich hin und lachte leicht im Schlaf, dann fing sie an zu schreien. Peter schüttelte an ihr und klopfte ihr leicht auf die Wange. Das Mädchen öffnete die Augen, aber verkrampfte sich gleich. Karin schätzte auf die Schmerzen, sie hatte mit dem Arzt geredet, er hatte ihr gesagt das sie noch starke Schmerzen haben wärde, was an der Entzündung lag, es aber normal war. Sie sollte ihr einfach zwei Schmerztabletten geben. Deshalb sprang die ältere Schwester auf, lief zum Auto und holte das kleine Päckchen aus der Tasche. Im AR sah sie Liv in Peters Armen liegen, der sie tröstete. Karin drückte zwei Tabletten aus der Packung und packte zum Wasserglas. Beides reichte sie ihrer jüngeren Schwester die es dankbar annahm und sofort beide Tabletten schluckte. Dann kauerte sie sich wieder bei Peter ein, der sie beruhigend streichelte. "Die Wirkung setzt gleich ein Liv", murmelte Karin ihrer Schwester zu, während sie sich wieder auf ihren Stuhl setzte. Mark und Jens hatten sich nicht gerührt, sondern nur hilflos zugesehen.

Liv war wieder am Schlafen als der Einsatz rein kam. Peter legte sie sanft von seinem Schoß runter und rannte zum Heli. Karin sah den Jungs nach bevor sie sich wieder zu Liv aufs Sofa setzte. Ihre Schwester wachte auf und sah sie etwas verdattert an. "Bin ich mal wieder eingeschlafen?" Karin lächelte und nickte. Liv stöhnte und setzte sich auf. "Ich verpenn noch mein halbes Leben", motzte sie über sich selbst. Karin lachte, "du weißt das du nach diesem ganzen Desaster Ruhe brauchst", meinte sie besserwisserisch und ich streckte ihr die Zunge raus. "Livvy, Livvy frech wie eh und je", meinte Karin und wir lachten beide. "Lass uns raus gehen, hatte so wenig frische Luft in letzter Zeit", meinte ich daraufhin und stand auf um meine Jacke zu holen, die ich eigentlich zum Arbeiten trug. Dann ging ich mit Karin raus und zusammen legten wir uns an den See und in die Sonne. Warscheinlich war ich wieder mal eingedöst, denn als ich aufwachte lag ich nicht mehr auf der Wiese sondern in meinem Bett, bei Karin und mir Zuhause und Peter lag neben mir. Ich lächelte und kuschelte mich enger an Peter der müde die Augen aufschlug. "Guten Morgen mein kleiner Engel", flüsterte er und ich lächelte. "Guten Morgen Schlafmütze", erwiderte ich und wir standen zusammen auf und gingen runter wo Karin sich gerade einen Kaffee machte. "Was macht ihr denn schon hier?", fragte sie als sie uns sah und wir lachten. "Also ich glaube, ich habe lange genug gepennt, ich hab ja sogar deine Schicht verpennt und die ganze Nacht", erklärte ich lachend. Dann hielt ich mir plötzlich dem Bauch weil die Schmerzen wieder kamen. Peter hielt mich fest, weil ich drohte wegzusacken und Karin holte so schnell es ging die Tabletten, die auch genau so schnell schluckte. Nach einer halben Stunde, in der Karin schon längst zur Basis gefahren war, wirkten sie dann endlich. Peter hatte mich in seinem Arm und ich kuschelte mich weiterhin da rein, doch die Schmerzen erinnerten mich an was, worüber ich noch mit Peter reden musste.

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Where stories live. Discover now