Kapitel 29: Von dem größten Kampf

196 3 0
                                    

"Peter... ich es... wir, wir konnten nichts mehr tun... ich... wir...sie hatte einen Herzstillstand... nichts hat mehr funktioniert...", erklärte Karin und brach in Tränen aus. Peter sah sie schockiert an, dann begann auch er zu weinen, "nein... nein", flüsterte er. Jens nahm ihn in den Arm, doch Peter riss sich los und rannte in den OP direkt zu Liv. Karin rannte hinterher. "Peter du kannst da nicht rein", rief sie ihm hinter her. "Komm zurück, Tammy und Leni brauchen dich." "Und sie brauchen ihre Mutter auch", schrie Peter frustriert zurück und rannte in Livs OP Saal. Karin rannte ihn hinter her. Peter stand vor dem Bett auf dem Liv lag, leblos die Herzlinie immer noch null zeigend. Peter stand neben dem Bett und weinte. Er hielt die mittlerweile leblose Hand seiner Freundin in seiner eigenen. "Liv... komm zurück, ich brauche dich, Leni braucht dich, Tammy braucht dich... wir brauchen dich alle. Liv komm zu uns zurück, bitte... Liv ich liebe dich jetzt komm bitte zu mir zurück", Peter weinte immer und immer mehr. Jens kam jetzt auch rein, er hatte sich noch OP Kleidung angezogen. "Ich habe Tammy und Leni einem der Ärzte kurz gegeben", erklärte er und sah schockiert auf Liv runter. "Liv bitte", flente Peter neben ihnen und fiel auf die Knie. Karin packte ihn an den Schultern, "Peter, wir können nichts mehr tun, komm du musst jetzt für Tammy und Leni da sein", erklärte er. "Nein... nein... ich weiche ihr nicht mehr von der Seite und wenn ich selbst dafür sterben muss", erklärte er und sackte in sich zusammen. "Diesen Gedanken verwifst du aber ganz schnell mal wieder", meinten Jens und Karin gleichzeitig. Peter saß schluchzend neben dem Bett und hielt Livs Hand fest.

Es waren nur noch ein paar Stufen, langsam ging ich sie hoch. Jetzt waren es noch zwei, dann spürte ich einen kribbelnden Schmerz in der rechten Hand. Das gehörte absolut nicht hierher und doch ließ er mich anhalten. Was war das bloß, kurz sah ich ein flackerndes Bild vor mir. Ich sah Peter am Boden liegen, Karin und Jens hielten ihn an der Schulter. Dann verblasste das Bild wieder. Peter schoss es mir sofort immer und immer wieder durch den Kopf, Tammy, Leni, Karin, Gina, sich brauchen mich alle und die Zwillinge, sie werden auch sterben, wenn ich sterbe. "Komm zu mir", sagte diese Stimme wieder einlullend und ich musste dagegen kämpfen mich ihr nicht hinzu geben. Ich flüsterte die ganze Zeit die Namen meiner liebsten vor mich hin. "Komm zu mir, du kannst von hier oben auf sie herab sehen", sagte die Stimme wieder. "Ich will zurück", schrie ich die Stimme an und hielt mir die Ohren zu. Dann rannte ich die Treppen runter und setzte mich in die Ecke des Zimmers. "Ich will zurück", schrie ich immer und immer wieder.

"Peter, komm Peter komm wir gehen wieder zu Tammy und Leni", Karin versuchte ihn von hier weg zu bekommen. "Nein...", flüsterte der nur und hielt immer noch Livs Hand fest umklammert. Sein Gesicht war mittlerweile rot vom vielen weinen. "Peter, es bringt nichts wenn du dir das noch länger antust", meinte jetzt auch Jens. Auch er hatte Tränen in den Augen. Peter stand auf, aber statt mit zu gehen lehnte er sich aufs Bett und sah Liv an, dann strich er ihr mit der Hand Oberfläche über die Wangen. "Liv, ich liebe dich, du weißt du kannst immer noch zurück kommen, du musst nur wieder dein Herz zum schlagen bringen", erklärte er ihr, während er ihr über die Wange strich. "Livvy bitte, Tammy und Leni brauchen ihre Mutter und wenn du jetzt dein Herz wieder zum Schlagen bringst, dann überleben die anderen zwei auch. Du musst einfach nur zu uns zurück kommen, wir brauchen dich alle", erklärte er ihr immer weiter, während seine Tränen auf ihren leblosen Körper fielen. Karin stellte sich neben Peter und nahm ihn stumm in den Arm und weinte auch, während er Peter ihr immer noch über die Wange strich. Auch Jens bekam immer mehr Tränen in den Augen. "Liv bitte...", flüsterte Peter erneut. "Peter, bitte komm mit raus, wir können hier nichts mehr tun", meinte Karin doch Peter blieb stur stehen.

Meine Wange kribbelte auch so wie meine Hand vorhin und auf meinem Schlüsselbein fühlt es sich so an, als würden Säurentropfen darauf fallen. Kurz sah ich erneut das Bild des OPs Karin Jens und Peter standen um mein Bett und weinten. Sie hatten mich aufgegeben. Nein, nein dachte ich mir immer wieder. Ich will zurück, verdammt. Muss ich es halt selbst in die Hand nehmen. Ich stand auf, ging zu dem Treppengeländer, riss ein Stück heraus und schlug damit auf die weißen Wände ein, die keinen Ausweg hatten. "Lasst mich hier raus", schrie ich immer und immer wieder und irgendwann, hatte ich ein kleines Loch in die Wand geschlagen. Es war sehr klein, aber trotzdem konnte ich hindurch sehen. Ich sah den OP Saal und ich sah Karin und Peter und Jens, die alle drei erschraken weil sie ein Piepen vernahmen. "Was wie wie wie kann das sein?", fragte Karin und starrte auf das Gerät, das so eben noch Nulllinie hatte und jetzt einen schwachen Puls von 18, der aber wieder geringer wurde. Auch das Loch verkleinerte sich wieder. "Jens, hol die Ärzte sofort", hörte ich Karin noch schreien, bevor sich das Loch schloss. Ich schlug immer und immer wieder auf die Wand ein, bis sich wieder ein kleines Loch öffnete, doch diesmal wurde es größer und ich konnte in den OP sehen wo sich Karin und Peter vor Freude in den Armen lagen. Sie hatten mir ein Medikament gegeben das den Puls wieder normalisierte und er war am steigen. Schnell kletterte ich durch das Loch in den OP und vereinte mich dort wieder mit meinem Körper.

Peter und Karin starrten immer noch auf das Gerät, das Herz hatte knappe vier Minuten nun schon nicht mehr geschlagen gehabt und jetzt war sie wieder da, sie hatte gekämpft, gekämpft für sich und ihre Kinder und wie es aussah, würde die Wunde nun endlich so zugenäht sein, das sie nie wieder aufgehen kann und die Zwillinge der beiden würden es auch überleben. Jens kam jetzt auch dazu mit Leni und Tammy, mittlerweile hatten sie Liv in den Aufwachraum gebracht. "Das ist jetzt echt passiert oder?", fragte Jens, dann klingelte sein Handy, es war Mark. Er ging ran, Mark erzählte, das Gina sagt das Liv bei ihr war um sich zu verabschieden und Gina wissen wollte ob sie tot ist. Peter nahm Jens den Hörer ab, weil er mitgehört hat. "Mark, sie sagt die Wahrheit, Liv war auch bei mir, Tammy, Leni und Karin, wir haben sie alle gespürt und fast schon gesehen sie wollte ihren liebsten Menschen Tschüss sagen und nur Sekunden danach war sie tot", erzählte er und blieb still. Mark fragte nochmal vorsichtig nach ob sie tot sei. Peter lächelte, während er anfing zu erzählen, "nein, sie hatte Ewigkeiten einen Herzstillstand, die Ärzte haben sie für tot erklärt, aber sie hat gekämpft und ist wieder da", erzählte er und ihm liefen Freudentränen über die Wange. Er hörte Höppi im Hintergrund. "Wir machen die Basis zu und kommen vorbei..."

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Where stories live. Discover now