Kapitel 3: Von heftigem Schneegestöber und einer Rettungsaktion

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Die Kollegen trafen gerade wieder auf der Basis ein, als Herr Höppler ihnen entgegen kam. "Wo ist denn Frau Grace?" fragte er, Peter rannte weiter um die Kollegen zu informieren, Mark sprach mit Höppler. "Wir brauchen sofort eine Ersatzmaschine, Frau Grace ist noch in den Bergen, wir mussten die Winde absprengen, sie wollte die Wand runter klettern bis zu einem Felsvorsprung, wir wissen nicht mal ob sie es geschafft hat." Herr Höppler hörte zu ohne die Miene zu verziehen, "ich werde sofort telefonieren", sagte er dann und lief zu seinem Büro. Jens und Mark liefen in den Aufenthaltsraum zu den anderen, denen Peter alle berichtet hatte. Max war schon raus um nach der Winde zu sehen, aber ohne Seil konnte er auch nicht viel machen. Also hieß es warten auf Neuigkeiten von Höppler. Nach ner halben Stunde kam er raus, doch seine Miene sah nicht positiv aus, "eine Ersatzmaschine ist erst morgen zu bekommen und die Bergwacht weigert sich, weil ein heftiges Schneegestöber oben auf dem Berg ist und sie so nicht fliegen können", erklärte er betreten. Die Kollegen schienen schockiert. "Und wie soll Liv das überleben?", fragte nun Peter die Frage die sich alle stellten. "Wir können einfach nur hoffen", erklärte Höppler ein wenig niedergeschlagen und so saßen alle 7 Crew Mitglieder sowie Gina, Max und Höppler im Aufenthaltsraum und warteten auf weitere Infos. Die einzigen Infos die sie erhielten waren von der Wetterstation, das sich der Schneefall verstärkt hat und es über Nacht bis zu minus 15 Grad werden sollen. Es wurde immer später und die Crew Mitglieder entschlossen sich über Nacht zu bleiben, Höppler hatte eine Zusage, dass sie um vier Uhr morgen früh den Heli aus Rosenheim holen dürften. Also hieß es nur noch warten und hoffen.

Liv hatte sich noch enger zusammen gekauert, unter der Decke war sie vor dem Schnee geschützt vorerst und sie hatte ein wenig Sauerstoff im Rucksack dabei, aber die Schneedecke die sich langsam auf der Decke bildete wurde immer dicker. Sie lang nun schon seit einer Weile hier drinnen oder besser gesagt draußen und hoffte einfach das die anderen kamen. Dann zog sie sich die Sauerstoffmaske auf, bettete den Kopf wieder auf dem Rucksack und hoffte, das bald jemand kommen würde bevor sie in einen schlechten Schlaf sank aus dem sie immer wieder vor Kälte oder Schmerzen aufwachte. Das war echt ein toller erster Arbeitstag, Ironie lässt grüßen.

"Enrico, Karin, Florian springt rein", meldete Biggi per Funk an die Kollegen auf der Basis. Sie hatte gerade die Ersatzmaschine geholt und nun wollten sie sich auf den Weg machen um Liv da schnellstmöglich wieder raus zu bekommen. "Viel Erfolg", riefen ihnen die Kollegen von der Basis aus zu und der Heli hob ab. Biggi flog zu den Koordinaten die Jens ihr gegeben hatte und die Crew fing an zu suchen. Nach 5 Minuten endlosem Schnee anstarren, erkältet Biggi den Schnee für scheiße und warf mit Flüchen um sich als Florian eine Spiegelung sah, "warte mal Biggi", meinte er und drehte am Funk rum, "Liv, hier ist Florian, kannst du mich hören? Liv, hier ist Florian, wenn du mich hören kannst melde dich per Funk", nichts geschah oder doch. "Florian? Ich bin unterm Schnee begraben, ich bin ohnmächtig geworden warscheinlich", murmelte eine Stimme in den Funk. Die Crew freute sich, "Liv, wir sind hier, kannst du uns beschreiben wo ungefähr du bist?" "Ja, es war ein kleiner Felsvorsprung, der einzige an der Wand." "Hast du dich mit der Golddecke zu geyeckt?" "Ja" "Dann weiß ich wo du bist Liv, wir kommen dich gleich holen" "Beeilt euch bitte sonst erfriere ich oder sterbe vor Schmerzen." "Klar Liv, wollen dich ja noch behalten", antwortete diesmal Biggi weil Florian sich sein Gurtzeug anzog. Dann brach der Funkverkehr ab, weil Liv nicht mehr antwortete. "Ok Florian, nur bergen und versorgen tun wir dann oben", wies Karin ihn an bevor sie ihn runter ließ.

"Ich hab sie gefunden", sagte Florian der im Schnee am buddeln war. "Karin sie ist bewusstlos, aber ich habe sie an der Winde fest gemacht, warte ich nehme nur noch den Ricksack und zieh uns hoch." "Verstanden Florian, halt Liv gut fest." Florian bejahte und Karin begann vorsichtig die Winde mit beiden Menschen dran hoch zu ziehen. Oben verfrachteten sie Liv auf die Trage und begannen die Versorgung. Karin schlug Liv leicht auf die Wange, während Florian und Enrico allerlei Decke auseinander klappten um die vollkommen unterkühlte Liv warm zu bekommen. "Enrico Thermometer", wies sie ihn an, wandte sich dann wieder an Liv "Liv, wach jetzt auf", dabei schlug sie ihr wieder leicht auf die Wange. Das Mädchen öffnete die Augen flackernd und sah Karin an. "Hast du Schmerzen Liv?", fragte sie, Livs Lider begannen zu flattern. "Liv, bleib wach und sag mir was los ist", Karin hatte bemerkt das sie sich selbst schon verarztet hatte soweit sie konnte. Liv hustete leicht. "Leuchte Gehirnerschütterung und ausgekugelt Schulter und ich tippe auf Schnupfen", murmelte sie. Karin nickte und nahm das Thermometer aus Livs Mund. "31°, du hast ganz schön Glück gehabt, zwar sehr stark unterkühlt, aber noch nicht tödlich, ich werde dir jetzt was gegen die Schmerzen geben, Florian Zugang" Florian, der gerade dabei war die siebte Decke über Liv zu legen.

"Wie siehts aus Karin", fragte Flo, der zusammen mit Enrico und Biggi im Wartebereich saß. "Fragt doch selbst", sagte Karin und zeigte auf eine in mindestens neun Decke gewickelt Liv, die hinter Karin her kam. "Reicht es auf der Basis, ich könnte nämlich heiße Schokolade vertragen", alle lachten und Karin half Liv in den Heli und gemeinsam flogen sie zurück zur Basis. Die anderen erwarteten sie schon vorm Hangar, Karin und Liv hatten unterwegs eine tolle Idee entwickelt um den anderen einen Schrecken einzujagen. "Und was ist los?", fragte Peter. Karin schüttelte den Kopf, "wir konnten sie finden, aber als wir dann geflohen sind, habe ich ihr ein Schmerzmittel gegeben, aber sie hat eine Allergie ich wusste es nicht", Karin begann gespielt zu schluchzen. Gina nahm sie in den Arm, "du hast alles getan was du konntest", versuchte sie sie zu beruhigen. "Und das sogar ziemlich gut", antwortete ich und kletterte leicht wankend aus dem Heli, Flo stütze mich. Karin hörte auf zu weinen und begann zu lachen. "Wollt ihr uns verarschen?", fragte Mark, der uns wütend ansah dann aber lachte. "Fu wirst das hie rganz schön aufmischen Liv habe ich das Gefühl." "Ich auch Mark, ich auch."

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Where stories live. Discover now