Kapitel 38

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,,Ugh komm schon, wo steckst du?!", murmelte ich genervt, während ich Kissen für Kissen vom Sofa hob und nach meinem USB-Kabel ausschau hielt. Allerdings fand ich es auch hier nicht und mürrisch stöhnte ich auf. Wo hatte ich es bloß hingetan, als ich meine Musik und Bilder vom Handy auf den Laptop übertragen hatte? 

Nicht nur, dass es völlig unnötig gewesen war die Daten auf den Laptop zu ziehen, weil der Beamte mein Handy nicht untersucht hatte, nein, jetzt wo ich alles wieder auf mein Handy ziehen wollte, war dieses blöde USB-Kabel nicht zu finden! Und Fragen konnte ich auch niemanden, da Melody mal wieder direkt nach mir ihre Schicht hatte.

Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern wo ich es hingelegt hatte.

Okay, also, Melody hatte mir beim Frühstück geraten meine Musik und Bilder vom Handy auf den Laptop zu ziehen. Nachdem ich duschen gewesen war, war ich in Melodys Zimmer gegangen und hatte meinen Koffer geholt, wo ich das USB- Kabel aus... dem Seitenfach herausgeholt hatte. Ich hatte ihn dann am Laptop und Handy angeschlossen, meine Bilder und Musik auf den Laptop gezogen und das USB-Kabel dann...

Plötzlich kam es mir in den Sinn.

Ich hatte das USB-Kabel einfach wieder in den Koffer gelegt, aber nicht in die Seitentasche zurück, sondern ich hatte es einfach achtlos reingeworfen! 

Wieso bin ich da nur nicht früher drauf gekommen?! 

Brooke, du konntest manchmal so dämlich sein!

Ich stieß einen erleichterten Glücksruf aus, während ich meine Arme emporhob, bevor ich die Kissen wieder ordentlich auf dem Sofa platzierte und mit schnellen Schritten in Melodys Zimmer ging.

Sofort ging ich auf ihr Bett zu und kniete mich vorsichtig auf den Boden, da ich den Koffer unter ihr Bett geschoben hatte, damit er nicht im Weg stand. 

Ich führte meine Hände unter's Bett und tastete nach meinen Koffer, als ich ihn am Griff packte und hervorholte.

Mit einer schnellen Handbewegung hatte ich diesen auch schon geöffnet und begann in meinen Winterklamotten herumzukramen, da sie im Schrank keinen Platz mehr gehabt hatten.  

Schließlich entdeckte ich ein Stück vom schwarzem Kabel und ein triumpfierendes Grinsen umspielte meine Lippen. 

Na endlich! 

Achtlos schob ich einige der Pullover zur Seite, als ich plötzlich mit meinen Fingern gegen etwas kantiges stieß. 

,,Au!", zischte ich erschrocken und zog blitzschnell meine Hand aus dem Koffer. Verwirrt rieb ich über meine Finger, da es etwas wehgetan hatte, bevor ich neugierig auf den Pullover starrte, unter dem irgendwas versteckt sein musste. 

Vorsichtig fasste ich den Pullover am Ärmel und zog diesen langsam zur Seite. 

Augenblicklich stockte mir der Atem, als ich den goldenen Rahmen erblickte und geschockt schob ich den Pullover weiter zur Seite, bis das Bild nun komplett zum Vorschein kam.  

Ohne etwas zu sagen starrte ich es an und strich mit dem Finger sanft über den Rahmen. 

Es war das Bild, von meiner Mutter, meinem Vater und mir. Das letzte Bild, wo mein Vater noch bei uns gewesen war. 

Mein Mund öffnete sich und mir entfuhr ein kaum hörbares keuchen, als ich das Bild vorsichtig umfasste und herausholte. 

Sofort blieb ich an unseren lächelnden Gesichtern hängen, die mich anstrahlten und für einen kurzen Moment blieb mir mein Herz stehen. 

Ich hatte das Bild völlig vergessen. All die Erinnerungen und Ereignisse, dass mein Vater tot war und das meine Mutter mich hasste hatte ich in den letzten Wochen völlig verdrängt. 

Unpredictable Where stories live. Discover now