Kapitel 71

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Okay ganz ruhig Brooke. Tief durchatmen. Du schaffst das.

Unruhig setzte ich mich aufs Sofa, nur um dann wieder aufzustehen und durch die Wohnung zu irren.
Seit einer halben Stunde konnte ich nicht ruhig sitzen bleiben denn jeden Moment würde Melody von der Arbeit zurück kommen.

Und sobald sie hier sein würde, würde ich ihr erzählen was zwischen mir und Cole passiert war.
Cole und ich hatten noch lange darüber gesprochen wie wir es Sam am besten sagen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es auch Melody erfahren sollte.

Da es schon spät war, beschlossen wir Morgen mit Sam zu reden und auch Mason musste davon erfahren, doch ich würde es nicht mehr länger aushalten Melody anzulügen, wenn sie nur einige Meter entfernt von mir schlief.

Ich konnte sie einfach nicht mehr anlügen, nicht nachdem was heute zwischen mir und Cole passiert war, immerhin haben wir beide uns dafür entschieden, dass wir unsere Gefühle zulassen wollen.

Ich wünschte Cole wäre jetzt hier.
Aber es war wichtiger, dass er und Josh so schnell wie möglich einen Weg fanden, Carlos ein für alle mal hinter Gitter zu bringen.
Also war ich nun auf mich alleine gestellt und musste mich auch Melody alleine stellen.

Gott, ich machte mir schon fast in die Hose es Melody zu sagen, wie würde es wohl bei Sam sein?
Ich wollte garnicht daran denken doch ich wusste, dass ich diese Nacht sicher nicht schlafen würde.

Ehe ich mich weiter fragen konnte wie Melody wohl darauf reagieren würde, hörte ich plötzlich wie die Tür aufgeschlossen wurde.
Langsam stieß Melody die Tür auf und als sie mich erblickte, zuckte sie vor Schreck zusammen.
,,Meine Güte hast du mich erschreckt", meinte sie doch ich brachte kein Wort heraus.
,,Solltest du nicht schon schlafen? Du hast morgen Frühschicht"

Ich konnte nichts als ein unbehagliches räuspern hervorbringen.
Melody, die gerade ihre Schuhe auszog, hielt plötzlich inne und sah mich überrascht an.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte sie sofort und ehrlich gesagt wusste ich nicht was ich darauf antworten sollte.
,,Keine Ahnung", sagte ich deshalb wahrheitsgemäß und besorgt musterte Melody mich, bevor sie auf mich zukam.

,,Erzähl schon was ist los?", forderte Melody mich auf und ich versuchte tief durchzuatmen.
,,Wir müssen reden", war das einzige was ich sagen konnte und Melodys Blick wurde nur noch besorgter.
,,Eh klar...sicher", stammelte sie, da sie wohl selbst etwas überfordert war.

Aber wer wäre das nicht?
Mann kommt nichtsahnend von der Arbeit nach Hause und die Mitbewohnern verhält sich plötzlich merkwürdig.
Und der Satz ,,Wir müssen reden" lässt oftmals nichts gutes bedeuten.

,,Können wir uns setzten?", fragte sie mich und zeigte Richtung Sofa und benommen nickte ich.
,,Tut mir Leid, dass ich dich so überfalle aber ich kann nicht länger damit warten"

Es war der erste Satz der einigermaßen entschlossen aus meinem Mund kam und Melody lächelte mich aufmunternd an doch sie konnte ihre Unsicherheit nicht vollständig verbergen.
Was sie wohl vermutete was ich ich sagen würde?

,,Quatsch, du kannst immer kommen wenn du etwas hast, das weißt du doch"
Allein dafür könnte ich ihr schon um den Hals fallen.
Egal wie erschöpft sie war, sie hörte immer zu, selbst wenn ich nur irgendwelchen Blödsinn erzählte.
Und egal wie verschieden unsere Ansichten waren sie akzeptierte meine Meinung jedes Mal.

Der Gedanke ließ mich hoffen, dass sie auch das akzeptieren würde, was sie jeden Moment zu hören bekäme.

Doch plötzlich war ich so aufgewühlt, dass ich nicht so recht wusste wie ich anfangen sollte.
In meinen Gedanken kam mir das viel einfacher vor, doch neben Melody zu sitzen die mich nun erwartend ansah machte mich nervöser denn je.

Unpredictable Where stories live. Discover now