Kapitel 56

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In dem Moment fingen die Geräte an laut zu piepen.

Ich bekam Panik. Wild suchend schaute ich im Zimmer umher und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich stand auf und ging zur Tür. Währenddessen fuhr ich mir durch die Haare und wollte schon einen Arzt suchen gehen, als ich hinter mir eine Bewegung wahr nahm.

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Ich hörte eine Stimme. Hektische Schritte. Eine Tür öffnete sich.
Ich wollte die Augen aufreißen, doch sie ließen sich nicht öffnen. Ich wollte mich aufsetzen, aber mein Körper hörte nicht auf mich. Ich schrie ihn innerlich an, sich zu bewegen, doch nichts geschah.

War ich dabei zu sterben? Oder war ich vielleicht sogar schon tot? Aber wo blieb dann das grelle Licht, von dem alle immer sprachen. Die Musik und die großen, einladenden Tore zum Himmel. Oder gehörte ich vielleicht eher in die Hölle?
Niemand wartete auf mich. Ich sah keine Engel und ich spürte auch keine weichen Wolken unter meinen nackten Füßen.
Weder sah ich Gott noch den Teufel. Ich erkannte nirgends meine Großmutter oder andere Verstorbene. Ich wanderte auch nicht als Geist durch die Gegend.

Mit einem Mal wurde alles hell und ich schlug die Augen auf.

Weiß. Alles, was ich sah, war weiß. Ich brauchte einen Moment, um mich an die Umgebung zu gewöhnen.
Stühle, ein Tisch, massig wild piepende Geräte und ein Bett, in dem ich lag. Ich schaute an mir herunter. Eine weiße Decke, die fein Sauberkeit gerade gestrichen worden war.

Erst jetzt bemerkte ich die Menschen im Raum. Weiß gekleidete Personen. Sie standen um mich oder die kompliziert aussehenden Geräte herum.
Ich konnte Stimmen wahrnehmen. Jemand redete mit mir. Ich bildet mir sogar ein, eine davon gehöre Luke. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich darüber gelacht. Als ob Luke hier wäre.

"Melody! Hörst du mich?

"Sir, sie reagiert nicht."

"Alles ist gut Melody, ich bin bei dir."

"Das Koma hat noch seine Nachwirkungen. Sie ist noch nicht komplett wieder da."

"Und jetzt?"

"Ich bin da, okay?"

"Mr. Ich muss Sie bitten, den Raum nun zu verlassen. Wir übernehmen jetzt."

Es war, als würden alle durcheinander reden. Mir waren das zu viele verschiedene Stimmen auf einmal. Ich wollte mir die Ohren zu halten und mich wegdrehen, doch ich konnte meinen Arm nur ein klein wenig bewegen.

"Sie hat sich bewegt!"

"Melody wenn du mich hören kannst, dann gib mir ein Zeichen."

"Ich werde nicht gehen. Sie ist meine Freundin."

"Ich kann Sie ja verstehen, aber Sie müssen wirklich den Raum verlassen Luke."

Luke.

"Nein", hauchte ich und mit aller Kraft streckt ich meinen Arm aus. Sofort drehte sich ein jung aussehender Mann im weißen Kittel um und kam zu mir. Er checkte etwas an den Geräten und wandte sich dann mir zu. "Was hast du gesagt Melody?"
Leise wiederholte ich mein "Nein".
"Nein?" Lukes Stimme.

"Sie ist noch nicht ganz bei Bewusstsein. Da kann es vorkommen, dass sie wirres Zeug redet", erklärte der Arzt.
"Luke soll hier bleiben", flüsterte ich. Ich versuchte, mich ein Stück aufzurichten.
"Bleibe lieber liegen." Der Arzt. Nun kam eine Person, die bis eben noch an der Tür gestanden hatte, auf mich zu. Ich erkannte ihn sofort. "Luke.."
Er lächelte und kam noch ein Stückchen näher, hielt aber Abstand. "Ich weiß, dass ihr beide euch sicher viel zu sagen habt, aber vorerst müssen Sie raus Luke. Sie können später wiederkommen."

Can a boy change your life? *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now