Kapitel 21 (He)

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Nicht lange nachdem Melody gegangen war, kam Lucy wieder nach Hause. Ich begrüßte sie und wir gingen beide ins Wohnzimmer, um zusammen einen Film zu schauen. "Na wie war dein Tag so", fragte ich sie, während ich die DVD einlegte. "Ganz gut eigentlich. Cassie geht es wieder besser und ich muss nicht mehr auf den Kleinen aufpassen. Und was hast du so gemacht?"

Ich stand auf und begab mich zur Couch, wo Lucy es sich bereits gemütlich gemacht hatte.

"Ich war mit Melody im Park. Du wirst nie erraten wen wir dort getroffen haben!" Neugierig sah sie mich an. "Wen?"

Ich wartete einen Moment und antwortete dann: "Robin Zimmermann! Von früher! Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich ihn nochmal treffen würde. Er hat jetzt eine Freundin, Jenny. Sie war echt nett und hübsch ist sie auch."

Während ich erzählte, beobachtete Lucy mich mit einem skeptischen Blick. "Du weißt, dass ich ihn nicht mag." Ich verdrehte genervt die Augen. Sie konnte ihn damals schon nicht ab. Nur weil er auch in dieser "Gang" war. Dabei hatte ich mit ihm echt mit die beste Zeit meines Lebens.

"Lucy, er ist mein bester Freund. Außerdem hat er sich geändert, er nimmt keine Drogen mehr und hält sich vom Alkohol fern."

"Dann nimm dir mal ein Beispiel an ihm", sagte Lucy und die Kälte in ihrer Stimme verschlug mir die Sprache. Das hatte gesessen.

Sie nahm vor Schreck eine Hand vor den Mund und blickte mich sofort besorgt und entschuldigend an. "Tut mir Leid. Das war echt nicht so gemeint! Ich war einfach nur so überrumpelt, als du mir von Robin erzählt hast, da ist mir das rausgerutscht. Du weißt, dass ich das so nicht meine." Verzweifelt sah sie zu mir, doch ich stand auf und ging zur Tür. "Ich weiß ganz genau wie du das gemeint hast."

Von meinem Zimmer aus führte eine Tür auf einen winzigen Balkon. Ich öffnete diese und lehnte mich auf das Geländer, während ich mir eine Zigarette anzündete. Natürlich wusste ich, dass es Lucy nicht so gemeint hatte, und doch verletzten ihre Worte mich. Es war auf eine Art schon hart sowas von seiner eigenen Schwester zu hören. Auch wenn sie es gar nicht sagen wollte, so hatte sie dennoch daran gedacht. Vielleicht nahm ich das Ganze auch einfach zu ernst.

Ich nahm einen Zug und atmete tief den Rauch ein, bevor ich ihn wieder ausbließ.

Eine kleine Taube landete auf einem Ast des Baumes, der unmittelbar neben meinem Balkon stand. Sie schaute sich kurz um und flog dann wieder davon. Die Blätter fingen an sich braun zu färben und die ersten fielen sogar schon zu Boden. Es war September, bald Oktober und der Herbst stand vor der Tür. Einige Spaziergänger schlenderten über die Straßen. Ich konnte sie lachen und sich unterhalten hören.

Herbst war meine Lieblingsjahreszeit. Die Bäume warfen ihre Hülle ab und zeigten ihr wahres Gesicht. Eisiger Wind pfeifte durch die Äste und es kamen Tage, an denen es nur regnete.

Ich war noch nie ein Fan von Hitze. Winter und vorallem der Herbst hatten es mir angetan.

In der Zwischenzeit hatte ich meine Zigarette aufgeraucht und schnippte den Stümmel in einen Aschenbecher, der neben mir auf einem kleinen Tisch stand. Erst da merkte ich wie dunkel es geworden war.

Der Balkon war gerade so groß, dass ein Tischchen und ein alter Plastikstuhl in die Ecke passten. Dad war's dann aber auch schon.

Ich blieb noch ein bisschen draußen und beobachtete die Natur, als sich plötzlich hinter mir die Glastür öffnete. Ich drehte meinen Kopf,machte jedoch keine Anstalten mich komplett umzudrehen, und sah Lucy im Rahmen stehen. Sie sah bedrückt aus.

"Bist du jetzt sauer?", fragte sie kleinlaut und ich schüttelte den Kopf. "Ich kann verstehen, wenn es dich verletzt hat-"  "Hat es."  "Es tut mir wirklich aufrichtig Leid. Ich meinte es wirklich nicht so." Sie legte mir etwas unbeholfen eine Hand auf die Schulter. "Ich bin sicher, dass du es genauso wie Robin schaffen wirst", sagte sie mit optimistischer Stimme.

Ich nahm ihre Hand von meiner Schulter und drehte mich nun komolett zu ihr. "Werden wir sehen." Mit den Worten ging ich wieder nach drinnen. Sie folgte mir, doch ich bat sie mein Zimmer zu verlassen.

Das tat sie auch wortlos und ich hatte meine Ruhe. Ich griff nach meinem Handy und entsperrte es. "22:00Uhr" stand es auf dem Display. Ich hatte ganz und gar die Zeit vergessen und fragte mich, wie lange ich wohl draußen gestanden habe.

Ich ging Zähneputzen und machte mich bereit zum Schlafen, da ich nicht vorhatte mein Bett nochmal zu verlassen.

Nachdem ich es mir bequem gemacht hatte, schrieb ich Melody an.

Bist du noch wach?
xLuke

Es dauerte keine Minute, da hatte sie mir auch schon geantwortet.

Gerade noch so, haha
-Melody

Oh, dann will ich dich nicht vom Schlafen abhalten.
Gute Nacht und träum was schönes.
xLuke

Auch dieses Mal kam ihre Antwort blitzschnell.

Dir auch gute Nacht Luke :)
-Melody

Ich musste lächeln und legte dann mein Handy beiseite. Ich lag noch eine Weile wach, bis ich langsam in den Schlaf glitt.

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Heute mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel. Dafür kam aber erst vor kurzem eins &' das Nächste ist auch schon in Arbeit. ^.^
Ich hoffe es hat euch gefallen &' würde mich riesig über ein Vote und einen Kommentar freuen.

Can a boy change your life? *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now