Kapitel 26 (She)

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Nachdem Luke gegangen war, hatte ich mich ins Haus begeben und erst einmal ausgezogen. Danach lief ich ins Wohnzimmer, wo mein Dad bereits auf mich wartete. Freudig nahm er mich erneut in die Arme und drückte mich fest an ihn. Ich musste lächeln, es war gefühlte Jahre her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Wenn es nach mir ginge, hätte dieser Moment ewig sein können. Doch irgendwann war er dann aber vorbei und wir lösten uns aus der innigen Umarmung. Danach machten wir es uns auf der Couch gemütlich und er erzählte mir alles, was er so erlebt hatte. Viel spannendes war da nicht dabei. Ich genoss einfach das Gefühl, endlich wieder seine Stimme hören zu können.
"Aber genug von mir erzählt. Sag mal," er stupste mich spielerisch in die Seite. "Wer war denn dieser gutaussehende Typ von vorhin? Wie hieß er noch gleich... Luke?" Als er Luke erwähnte, musste ich ungewollt anfangen zu lächeln. "Er ist... ein Freund von mir", erklärte ich und seufzte leicht, aber es war ein zufriedenes Seufzen. Seit langem fühlte ich mich mal wieder besser. Doch wer wusste wie lang dieses Gefühl anhalten würde?
(iiich :D)
"Nur Freunde?", hakte Dad nach und sah mich misstrauisch an. Ich nickte und bestätigte ihm: "Nur Freunde." Er verzog das Gesicht zu einem nachdenklichen Blick und sah mich kurze Zeit später wieder lächelnd an. "Was würdest du davon halten, wenn dich und deine Mutter heute Abend ausführen würde?", fragte er mich mit einem erwartungsvollem Blick. Ich nickte sofort und sagte, dass ich die Idee super fände. Es dauerte nicht lang, da kam Mum auch schon von der Arbeit nach Hause. Natürlich war sie überglücklich Dad wiederzusehen und begeistert von seiner Idee.

Ich lief nach oben in mein Zimmer, weil ich mir ein paar andere Sachen anziehen wollte. Ich konnte schließlich nicht mit Jeans und T-shirt in ein Restaurant gehen. Nachdem ich mich umgezogen hatte, verließ ich mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir, als ich aus dem Schlafzimmer meiner Eltern ein klingelndes Handy wahrnahm. Verwirrt zog ich die Tür vollständig zu und schlich in den besagten Raum, um zu schauen wer denn anrief. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass es das Handy von meinem Vater war. Ich griff danach, doch da war der Anruf auch schon wieder weg.

Ein Anruf in Abwesenheit von Becca♡

Leuchtete es mir entgegen. Ich lass ein paar Mal die Zeilen, doch es änderte sich nichts. Da stand weiterhin "Becca♡" Aber wer zur Hölle war das?!
Ich fühlte mich nicht wohl dabei so neugierig zu sein, aber ich hatte einen schlimmen Verdacht. Was wenn...? Nein, das konnte nicht sein. Dad würde uns soetwas nie antun. Er liebte Mum, richtig? Verunsichert ging ich seine Kontakte durch, bis ich diese ominöse Becca fand, als ich plötzlich Schritte auf der Treppe hörte. Ich warf einen schnellen Blick auf ihr Kontaktbild und legte dann das Telefon so hin, wie ich es vorgefunden hatte. Danach ging auch schon die Tür auf und meine Mutter kam herein. Verdutzt sah sie mich an. "Was machst du denn bei uns im Schlafzimmer?"
"Ich..ähh..", stotterte ich herum. Ich musste mir eine Ausrede einfallen lassen, und zwar sofort! Solange ich mir nicht hundertprozentig sicher sein konnte, wollte ich ihr nichts von meiner Entdeckung erzählen. "Ich hab nach...einer Jacke gesucht. Ich d-dachte ich hätte sie bei dir in den Schrank getan aber... d-da war sie nicht.." Ich lächelte entschuldigend. "Am besten ich schau nochmal in meinem Zimmer nach!" Damit huschte ich blitzschnell an ihr vorbei in den Flur und danach sofort zu mir ins Zimmer, wo ich hinter mir sofort erleichtert die Tür zu zog.
Puh! Das ist ja noch einmal mehr oder weniger gut gegangen.

Später beim Essen im Restaurant konnte ich mich kaum auf Dads Erzählungen konzentrieren. Meine Gedanken schwirrten die ganze Zeit um diesen mysteriösen Anruf von der unbekannten Frau. Leider war Mum so schnell da gewesen, dass ich das Bild nur ganz kurz aus dem Augenwinkel gesehen hatte. Doch eins hatte ich aufjedenfall mitbekommen; Sie war eindeutig jünger als er gewesen und das machte mir große Sorgen. Ich wollte ihn nicht an jemand anderen verlieren. Er gehörte zu uns! Zu meiner Mum und zu mir!
Aber vielleicht bildete ich mir das Ganze auch nur ein. Wahrscheinlich war diese Becca nur eine gute Bekannte von ihm. Und sie verstanden sich so gut, dass er halt ein Herz hinter ihren Namen gesetzt hat. Genau so musste es sein! Es gab also keinen Grund sich Sorgen zu machen. Er war schließlich mein Vater und ich vertraute ihm.
Nachdem ich die Sache in meinem Kopf nach ganz hinten geschoben hatte, konnte ich mich wieder dem Gespräch meiner Eltern widmen. Sie unterhielten sich gerade, ach Wunder, über mich. Ob ihnen bewusst war, dass ich auch am Tisch saß und ein gut funktionierendes Gehör hatte?
"Du hättest Melody mal vorhin erleben müssen, als dieser junge Burschen vorhin noch da war! Sie war ja ganz hin und weg von ihm!", erzählte Dad gerade lachend und warf mir einen verschmitzten Blick zu. Meine Mutter jedoch sah nicht so begeistert aus. "Ich weiß nicht so Recht ob er wirklich der passende Umgang für sie ist. Ich meine, hast du dir den mal angeschaut? Tattoos, der Kleidungsstil.." Mir wurde es zu hunt und ich unterbrach sie. "Halloo?! Ich bin auch noch mit am Tisch! Und hör auf so über Luke zu reden. Letztens fandest du ihn noch gut, als er mich in der Schule gerettet hat!" Sie seufzte und suchte nach passenden Worten. "Selbst wenn, wer weiß was der Junge für Dreck am stecken hat? Ich wette er hat was mit Drogen undso zutun. Ach komm, ich hab doch nur Angst um dich, Schätzchen." Ich hielt es nicht mehr aus und stand wutentbrannt auf. "Sag mal, bist du dir eigentlich bewusst, was du da gerade für einen Schwachsinn von dir gibst?! Er ist für mich da und beschützt mich, wenn du mal wieder zu sehr mit deiner Arbeit beschäftigt bist und keine Zeit für mich hast, und du bezeichnest ihn als Drogendealer?? Willst du mich eigentlich verarschen? Du weißt rein garnichts über Luke! Er ist das Beste,was mir je passiert ist und du redest solche Scheiße über ihn! Ich hab's satt." Damit holte ich tief Luft und brauste davon. Erst als ich mich in einer Toilette eingeschlossen hatte, schossen mir die Tränen in die Augen und ich glitt an der Kabinenwand zu Boden. Schluchzend vergrub ich den Kopf in meinen Händen und schirmte mich von der Außenwelt ab.
Erst nach einer ganzen Weile hatte ich mich so beruhigt, dass ich die Kabine verlassen konnte. Ich schloss die Tür auf und betrat den Vorraum, wo ich unbeabsichtigt in ein anderes Mädchen hineinlief. "Oh tut mir Leid", murmelte ich leise, während ich schützend eine Hand vor mein Gesicht hielt. Sie musste ja nicht unbedingt mitbekommen, dass ich genweint hatte. Auch wenn es nicht zu überhören gewesen war. "Alles okay?", fragte sie besorgt und legte mir beruhigend ihre linke Hand auf die Schulter. Jedoch schüttelte ich diese sofort wieder ab und sagte mit wackeliger Stimme: "Ja ja, alles bestens. Danke."
Ich wollte mir die Nase putzen, merkte aber schnell, dass ich natürlich kein Taschentuch dabei hatte. "Hier", sagte die Unbekannte und kramte in ihrer Tasche. Kurze Zeit später hielt sie mir eine Packung Taschentücher hin, welche ich dankend annahm. Ich zog eins heraus und gab ihr den Rest zurück. Dann putzte ich mir erst einmal gründlich die Nase. Ich schmiss das Papier weg und schenkte der Fremden ein leichtes Lächeln.
Erst jetzt musterte ich sie einmal von oben bis unten. Sie war nicht viel größer als ich, hatte lange schwarze Haare und faszinierende, strahlend blaue Augen. Sie trug ein dunkelblaues Kleid und dazu schwarze Schuhe. Ihre Tasche war ebenfalls schwarz.

"Danke nochmal", sagte ich, woraufhin sie abwinkend antwortete: "Nicht dafür. Ich bin Emely, kurz Emy." Sie streckte mir einladend ihre Hand hin und ich schüttelte diese. "Melody."
"Ich weiß."  Verwirrt sah ich sie an, dann dämmerte es mir allerdings. Mich kannte schließlich jeder. Wie zur Bestätigung sagte Emy: "Ich hab dein Bild gesehen. Man, Menschen können echt scheiße sein." Ich nickte daraufhin nur. Wir standen eine Weile schweigend da, bis ich schließlich sagte, ich müsse zurück zu meinen Eltern, und das war leider nicht mal gelogen. Ich konnte ja nicht ewig auf dem Klo verharren. Ich wollte gerade gehen, als Emy mich zurückhielt. "Warte- Kann ich deine Nummer? Dann können wir in Kontakt bleiben, keine Sorge ich beiß schon nicht." Schulterzuckend nickte ich und tippte meine Nummer in ihr Handy, welches sie mir hingehalten hatte. Danach verließ ich endgültig das Badezimmer. Auf dem Weg zurück zu meinen Eltern machte ich mich bereits auf eine Ansprache gefasst.

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Nicht unbedingt das längste Kapitel, ich weiß. Aber ich habe zurzeit eine kleine Schreibblockade, ich bin froh, dass ich überhaupt zum Updaten gekommen bin.
@xoEMYxo Endlich hattest du deinen großen Auftritt! Ich hoffe, du freust dich! :D

Und wow, so langsam geht's los zwischen Melody und Luke. Okay, das hatte ich vielleicht eher beim vorherigen Kapitel schreiben sollen, aber egal :D
Aber ich würde mir noch nicht all zu große Hoffnungen machen, ich bin noch am experimentieren ;)  (hasst ihr Zwinkersmileys auch so wie ich? Boa die sind so abartig, -.-)

p.s. bin zu faul nach Fehlern zu suchen. Wer welche findet, kann sie behalten und sich nen Keks von backen.

p.p.s An alle, die "Endure & Survive" lesen bzw. gelesen haben, bald kommt das erste Kapitel vom zweiten Teil heraus! Ich habe endlich Zeit gefunden mit dem Schreiben anzufangen xD

Can a boy change your life? *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt