53 - The gods meeting

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Jeongin Pov

Hyunjin führte mich zu einem der kleinen Stände, an dem er sehr schnell ein Gewand und etwas anderes erwarb. Er nahm mich mit in ein kleines Haus und legte die Kleidung erstmal zu Seite. Dann brachte er mich zu einer Vertiefung im Boden, in die Wasser gefüllt war.

„Jeongin? Darf ich dir das Gewand ausziehen, dann kann ich dich waschen." Verlegen sah ich ihn an und versuchte dann selbst, das Stoffstück zu entknoten, wobei ich dann doch seine Hilfe benötigte.

„K-kannst du mir noch erklären wer du bist und wo wir sind?" Sanft nickte er.

„Also, ich bin der Gott Tlaloc, ein Fruchtbarkeitsgott der Mexica. Meine Aufgabe ist es, den Menschen Regen und Trockenheit zu bringen. Ich bin aber auch Herrscher über mein Reich, eine Insel, also die, auf der du mit den anderen Forschern angelegt hast. Deshalb habe ich auch diese normale, menschliche Form, die du jetzt siehst. Ich will meinem Volk als einer von ihnen gegenübertreten und nicht als ein gefürchteter, hoher Gott, da ich ihnen keine Angst machen will. Du hast die Unterschiede dieser beiden Formen meiner selbst sicher schon erkannt." Ich nickte.

„Jetzt hast du nicht so hübsche Kleidung an und hast auch keine blaue Haut." Er stimmte zu und machte dann eine Handbewegung, mit der das Wasser aus der Wanne flog und sich um mich legte.

„Meine Magie kann ich aber auch so noch benutzen. Komm, setzt dich hin, ich kümmere mich um deine Wunden." Zuerst schien er mich zu waschen, da das Wasser einige Runden um meinen Körper floss, wobei es all den Staub und das Blut abwusch. Dann kam Hyunjin näher zu mir und setzte sich zu mir in das Wasser.

„Sag mir bitte wenn irgendetwas wehtut. Hast du das Gefühl du hast einen gebrochenen Knochen oder so etwas? Das kann ich ja nicht sehen." Ich strich vorsichtig über meine Rippe und winselte dann leise.

„Ja- meine Rippe- sie ist gebrochen, glaube ich." Hyunjin legte seine Hand auf meine nackte Haut und strich sanft darüber.

„Warte, das haben wir gleich." Nach einigen Sekunden, in denen diese Stelle sanft kribbelte, fühlte sich alles schon besser an.

„Danke Hyunjin." Murmelte ich.

„Bitte, Innie. Also, du wolltest noch wissen, wo wir sind. Wir sind jetzt in einer Nachbildung der Welt der Menschen. Die Menschen haben ihre eigene Welt und die Götter natürlich auch. Manche der großen Götter haben ihre eigenen Welten, sozusagen, über die sie herrschen. Tezcatlipoca hat auch seine eigene Welt, doch es gibt auch Orte, die allen oder einfach niemandem gehören. Wie zum Beispiel diese Stadt hier. Wir sind in Teotihuacán, einer der wichtigsten Städte meiner Kultur. Teotihuacán bedeutet auch „die Stadt, in der man zum Gott wird", da hier alle Menschen, auch in der menschlichen Welt alles besitzen, was sie zum Leben benötigen. Alle haben die gleichen Güter, die ihnen zur Verfügung stehen und sind gleich reich. Die Stadt ist sehr bedeutend, auch weil hier die Götter erschaffen wurden, so wie man sagt. Auch deshalb heißt Teotihuacán so." Gebannt lauschte ich seinen Worten und lehnte mich zurück, um seine Berührungen zu genießen.

„Ich denke ich habe das so weit verstanden. Also ist Teotihuacán so etwas wie die wichtigste Stadt."

„Naja, eine der wichtigsten Städte, ja. Ein zentraler Ort, an dem immer die Zeit stehenbleibt." Seine Worte klangen fast traurig. „Ach Innie, was ist denn hier passiert." Hyunjin strich vorsichtig über meine Schulter.

„Ich weiß nicht. Was ist denn da?"

„Du hast eine tränenförmige Narbe auf deiner Schulter, die dunkelviolett gefärbt ist und von der sich kleine Äderchen zu allen Seiten ausbreiten. Und ich kann sie nicht heilen. Die daneben ist von deiner Ankunft auf der Insel. Ein fremder Mann hat dir damals in die Schulter geschossen. Quetzalcoatl hatte zwei Menschen auf meine Insel geschmuggelt, nur um dich zu verwunden. Zum Glück haben sie nicht gut getroffen." Hyunjin sah mich besorgt an und nahm meine Hand. „Oh Gott, das sieht ja noch schlimmer aus." An meinem Handgelenk befanden sich zwei dunkle Löcher, von denen sich schwarze Haut ausbreitete.

Journey of the Flower PrinceWhere stories live. Discover now