29 - Dance for me~

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Jeongin Pov

Ich stolperte durch den Regenwald, diesmal nicht auf die Pflanzen und Bäume achtend. Plötzlich blieb ich an einer Wurzel hängen und fiel genau in den kleinen Bach, der in den See mündete. Ich musste zu dem versteckten Ort, ich musste zu Hyunjin. So viel hatte ich ihm zu sagen, dass ich glaube, mein Kopf würde platzen.

Sekunden später glaubte ich eine Grenze überschritten zu haben. Von einem Augenblick auf den nächsten waren alle Sorgen plötzlich verschwunden, was mich nur noch komischer fühlen ließ.

Nun nicht nur durcheinander, sondern auch noch verzweifelt, kam ich an meinem Ziel an. Wieder ging ich an den Baum, doch diesmal setzte ich mich nicht sofort, sondern zog zuerst meine nassen Sachen aus, legte meinen Gürtel ab und breitete alles sorgfältig in der Sonne aus. Nur noch in meiner Unterwäsche legte ich mich auf den warmen Rasen und ließ mich von den Sonnenstrahlen durchbraten. Immer stärker wurde das Gefühl von wohliger Wärme, meinen Kopf hatte ich in den Schatten gelegt, sodass ich die Helligkeit nicht ertragen musste. Ich atmete tief ein und aus, sog den frischen Duft des immer feuchten Waldes ein. Die warme, aber nasse Luft füllte meine Lungen und entspannte mich. Für einige Minuten lag ich dort, strich durch das Gras, drehte meinen Kopf zum Wald und sah mich an dem frischen Grün satt.

Ich wollte doch noch schwimmen gehen. Von meinen Gedanken befreit stand ich auf und streckte mich, bevor ich auf das Wasser zuging. In der Tiefe konnte ich ein paar Fische erkennen, deren Schuppen in allen Farben, die sie nur haben konnten, glänzten. Ohne noch weiter nachzudenken, tauchte ich meine Füße in das Wasser und lief weiter hinein, bis es mir zu den Knien reichte. Ich setzte mich in das angenehme Nass, genoss, wie es um meinen Körper spielte und die leichten Wellen glitzerten, die auf mich zukamen. Es schien mich mit Freuden aufzunehmen und mich zu umschmeicheln, als wolle es mich noch näher bei sich haben. Ich folgte dem starken Verlangen, meinen ganzen Körper im See zu versenken und ließ mich treiben, schwamm ein paar Meter, bevor ich mich auf den Rücken drehte. Über mir hingen die Lianen, an denen Hyunjins sich in die Luft gehoben hatte. Vorsichtig zupfte ich an einer und wurde augenblicklich von einer magischen Kraft nach oben gezogen. Kichernd klammerte ich mich an die holzige Pflanze, dann probierte ich meine Füße und meine Beine irgendwie so zu bewegen, wie er es getan hatte. Niemals würde ich es schaffen, mich nur mit einer Hand zu halten, doch ich könnte vielleicht zwei Lianen nehmen und mich mit je einer Hand an einer festhalten. Doch es gab keine im Umkreis, weshalb ich einfach losließ und in den See fiel. Kurz tauchte ich unter Wasser und verscheuchte ein paar Fische, brach aber gleich wieder durch die Wasseroberfläche, um nach zwei geeigneten Ranken zu suchen.

Ganz in der Nähe war das Pärchen, das nahe genug beieinander hing und um sie herum noch viele andere. Hier könnte ich versuchen, mich so umherzuwirbeln, wie Hyunjin es getan hatte. Wieder zogen mich die Pflanzen in die Luft. Es war schwer, sich so zu halten, doch es musste einfach funktionieren. Zuerst testete ich meinem Körper Schwung zu verschaffen, sodass sich die zwei Lianen umeinanderwickelten. Dann ließ ich wieder locker und drehte mich sofort viel zu schnell, aber das war schon mal ein Anfang. Ich dachte daran, wieder auf den See zu sinken und sofort tat ich dies. Also konnte ich das alles mit meinen Gedanken steuern. Mich konzentrierend wollte ich der höheren Macht klarmachen, dass sich die Liane drehen würde, doch dies gelang nicht.

Schon nach einigen Minuten war ich ziemlich fertig, sank wieder ins Wasser und schwamm auf den Strand zu, wo ich mich im Wasser in den Sand setzte. Schwer atmend und ein wenig enttäuscht von mir selbst ließ ich den Kopf hängen und sah auf meine Reflektion im Wasser. Auf einmal schien es etwas zu formen und ein kleiner Teil löste sich und begann durch die Luft zu schweben, legte sich um meinen Hals und etwas an meine Wange. Es fühlte sich an wie ein flüchtiger Kuss. Verwundert blickte ich um mich und sah Hyunjin, der weiter hinten in der Wiese saß.

„Na Süßer? Dein kleiner Auftritt war wirklich beeindruckend." Anmutig kam er auf mich zu, sank neben mir in das Wasser. „Hallo" Er drückte mir einen warmen Kuss auf die Wange. „Willst du es nochmal versuchen? Vielleicht mit mir?" Begeistert nickte ich.

„Oh ja, aber zuerst-" Weitersprechen musste ich nicht, denn ich hatte mich bereits auf seinen Schoß gesetzt und schmiegte mich an ihn. Da bemerkte ich, dass er genauso wenig trug, wie ich. Lediglich ein Tuch bedeckte seinen Unterleib. Nun spürte ich die nackte Haut nur noch deutlicher an meinen Oberschenkeln und keuchte leise.

„D-du bist so warm." Er schmunzelte wissend und presste seinen Oberkörper noch näher gegen meinen, begann, mein Haar zu küssen.

„Und du erst. Du bist so niedlich." Ich spürte meine Wangen heiß werden und knabberte zur Ablenkung einfach an seinem Hals. Die Knutschflecken von letzten Mal waren schon wieder etwas verblasst, die einzig logische Antwort darauf war es, neue zu machen. Hyunjin schien nichts dagegen zu haben, denn er saugte auch vorsichtig an mir.

„H-hyunjin~" Er hatte plötzlich in meinen Hals gebissen, weshalb ich aufschreckte. „W-wollen wir anfangen?"

„Was anfangen, kleiner Prinz?" Verwundert blickte ich ihn an.

„Prinz?" Der König lachte nur leise.

„Einfach nur so, ich dachte es passt zu dir." Er presste mir einen Kuss auf die Wange und ich japste, was ihn zum Lächeln brachte. Obwohl er das schon die ganze Zeit tat.

„Danke, i-ich habe noch keinen Spitznamen für dich." Entschuldigend blinzelte ich zu ihm auf, doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Glaub mir, den wirst du noch finden." Kichernd stand er auf, woraufhin ich meine Beine um seine Hüften legte, ihn sozusagen umarmte. Doch plötzlich waren wir nicht mehr im Wasser, sondern er schritt über das Wasser.

„Wie machst du das immer?" Wisperte ich leise, als er mich auch schon vor sich abstellte. „Warte was?" Schmunzelnd ließ er sich vor mir auf sein Knie fallen und hielt mir seine Hand hin. Verlegen nach unten sehend nahm ich sie.

„Sieh mich an, kleiner Prinz." Meine Augen trafen die seinen, die schon wieder schimmerten, wie die Wellen eines Ozeans. Sie schienen sich sanft im Wind zu wiegen und dabei die untergehende Sonne zu genießen. Kurz war ich komplett in Gedanken versunken, als er meine Hand nahm und mich nur an dieser in die Luft zog. Langsam drehte er mich um sich, während ich in seine Augen starrte. Genauso vorsichtig brachte er mich mit dem einen Arm zu sich, um mich sanft zu küssen. Wir hingen gerade in der Luft, nur von einer Liane gehalten, die er umklammerte. Und wir küssten uns.

Als ich merkte, dass ich nicht mehr so sicher hing, krallte ich meine andere Hand, die er nicht in seiner hielt, an seine Schulter und hob mich weiter hoch, sodass unsere Münder praktisch miteinander verschmolzen. Mit meiner letzten Kraft presste ich mich ganz an ihn, sodass ich seinen Körper wieder mit meinem umschließen konnte. Nun hatte er auch die Rechte frei, mit der er eine andere der hängenden Pflanzen umgriff, sodass ich wie ein kleiner Affe an ihm hing.

„Lass deine Beine los und ich versuche, mich nur mit den Armen zu halten, während du dich an meinem Kopf hältst. Verschränke deine Finger einfach in meinem Nacken." Meinte er, als wir uns gelöst hatten. „Und immer, wenn du es schaffst, bekommst du ein Küsschen." Zuerst legte ich meine Hände an seinem Nacken zusammen, dann ließ ich meine Beine los, sodass ich mich nur mit genug Körperspannung gerade halten konnte. Wieder musste ich mich nach oben ziehen, um seine Lippen zu erreichen. Dann spürte ich das Wasser an meinen Füßen und sah ihn verwundert an.

„Ich habe noch was, geh einmal da hinter, bitte." Ich wollte schon protestieren, dass ich doch gar nicht gehen könnte, als ich bemerkte, wie ich auf dem Wasser stand. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, tapste ich, komplett in den Bann des Wassers gezogen, über die kalte Oberfläche, deren Nässe ich spürte, auch wenn meine Füße nicht in sie eintauchten. „Genau da." Mit einer schwungvollen Drehung wendete ich meinen Körper und erblickte Hyunjin wieder, der gerade auf mich zugeschwungen kam.

„Nicht erschrecken, kleiner Prinz."

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Ich hoffe ihr hattet alle ein wundervolles Jahr und könnt ein schönes Silvester feiern :D

Euch alle habe ich sehr lieb und wünsche euch ein tolles neues Jahr 2024 <3333

Saranghaeyo~


Journey of the Flower PrinceWhere stories live. Discover now