||Kapitel 41||

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Ich traue meinen Augen kaum, als wir in den Raum gebracht werden, in dem wir anscheinend schlafen. Nach dem Vorfall im Speisesaal, ist nicht nicht mehr viel passiert, außer dass uns ein paar schräge Blicke zugeworfen wurden.
Der Raum ist nicht übergroß, allerdings auch nicht so klein, wie der Platz, den wir auf der Lichtung hatten.

An den Wänden stehen immer Hochbetten, Decken liegen auch schon drauf. Pfanne kann man kaum mehr zurückhalten, er läuft direkt los.

"Oh ich nehme das obere Bett-" Bevor er es überhaupt erreichen kann, sprintet Minho an ihm vorbei, springt mit einem Satz auf das obere Bett und weiß anscheinend nicht, wofür eine Leiter da ist.

"Zu langsam." Minho lässt sich lässig auf das Bett zurückfallen und grinst Pfanne schief an. Er jedoch hat alles andere als ein Grinsen im Gesicht.

"Ugh!" Die anderen suchen sich auch langsam ihre Betten aus. Ich bin ehrlich, mir ist es komplett egal, ob ich oben oder unten schlafe. Hauptsache ich kann überhaupt irgendwo schlafen. Die Hängematten auf der Lichtung, mögen zwar schön und gut sein, aber an ein Bett mit einer richtigen Matratze kommt das nicht ran. Winston sieht dass anscheinend genauso.

"Daran könnte ich mich gewöhnen." Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, verschränkt er die Hände hinter seinem Kopf und lässt sich in das fluffige Kissen fallen. Es sieht so fluffig aus, hoffentlich setzt das meine Erwartungen nicht zu hoch. 

"Joa, gar nicht so übel." Kommt es von Blondie, doch bevor irgendwie noch seine Meinung dazu abgeben kann, schließt sich die Tür hinter uns. Sie fällt nicht nur zu, sondern man kann auch ganz genau das Klicken des Schlosses hören. Und erst jetzt, wo ich einen genaueren Blick auf die Tür werfe, merke ich wie sehr das nach einer Hochsicherheitseinrichtung aussieht. Nicht das ich jemals eine gesehen hätte, es ist nur das Gefühl was ich davon bekomme. Die dicke Stahl Tür und das Schloss.

"Okay, bin ich die einzige, di dass komisch findet?" Mein Blick geht in die Runde, doch niemand scheint wirklich darauf einzugehen. 

"Nein? Na dann.." Gut, dann bin ich eben die einzige mit Paranoia. Thomas und Newt stehen immer noch mitten im Raum, so wie ich weiter hinten. Doch da dreht sich Thomas zu dem blonden Jungen um und reißt seinen Blick von der Tür los.

"Was glaubst du was sie mit Teresa vorhaben?" Newts Blick geht jetzt auch zu dem Jungen, der etwas zu sehr die Besorgnis in seinem Blick stehen hat.

"Wenn es eines gibt, was ich über dieses Mädchen weiß, dann dass sie auf sich selbst aufpassen kann. Mach dir keinen Kopf." Newt geht nicht mehr darauf ein, wartet nicht einmal Thomas Antwort ab und geht die Leiter, neben ihm, hinauf. Ein Bett weiter, klettere auch ich nach oben. 

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Es dauert eine Weile bis die Stille über uns hineinbricht. Wahrscheinlich passierte das erst, als das Licht ausgegangen ist und unser Raum nur noch in das schwache Leuchten, des Ganges, gehüllt war.  

Die Stille macht mich fertig. Ich dachte nicht, dass ich das jemals sagen würde, aber das Gebrabbel von den anderen, ist angenehmer als ich zugeben will. Hier liege ich nun, mit nichts außer meinen eigenen Gedanken, die mich anfangen kaputt zu machen. Da ist dieses Ziehen, in meiner Magengrube. Es schmerzt so sehr, zieht sich hinauf in mir und klammert sich an mein Herz dran. Das kann ich nicht und will ich nicht. Die Bilder die in meinem Kopf aufflackern, reißen mir die Erinnerungen auseinander und ich kann nichts dagegen tun. Sobald ich meine Augen schließe, passiert ist.

Kurzerhand stehe ich auf, klettere die Leiter hinunter, wobei ich aufpassen muss, dass ich nicht hinunterfalle. Dann laufe ich an ein kleines Waschbecken, welches sich in der einen Ecke befindet. Meine zittrige Hand greift nach dem Wasserhahn und ich drehe ihn auf. Das Wasser kommt, ohne viel Druck heraus, macht auch nicht viele Geräusche.

Die Kälte in meinem Gesicht tut gut. Es ist wie, als würde ich mich einmal durchspülen. Auch meine Augen werden etwas wacher und das Bedürfnis, sie einfach zufallen zu lassen, ist fast verschwunden. Dann muss ich jetzt nur noch die Nacht durchstehen, bis die ersten wieder anfangen zu labern. 

Im Bett angekommen, lege ich mich auf meinen Rücken, starre die Decke an und frage mich, wie lange ich wohl es aushalte, so ganz ohne schlaf. Zum mindestens so lange, bis die grauenhaften Bilder verschwunden sind.

"Nea?" Als mein Name, im Prinzip, hinter mir ertönt, zucke ich nicht einmal zusammen. Blondie ist anscheinend auch noch wach. 

"Mhm?" Frage ich nur zurück. Meine Ohren nehmen war, wie sich jemand bewegt. Das Bett quietscht leicht, aber nur so, dass gerade einmal ich es hören kann. 

"Alles in Ordnung?" Diese Frage höre ich viel zu oft aus seinem Mund, er ist nicht mein Therapeut. Er muss mich nicht 50 Mal am Tag, dass fragen. Ich drehe mich auch auf den Bauch und blicke direkt in sein Gesicht, welches etwas näher ist, als ich eigentlich dachte.

"Du musst das nicht tun."

"Was?"

"So tun als würdest du dich dafür interessieren. Ich komme gut allein zurecht." Er legt den Kopf schief, aber nur ganz leicht. Mein Blick bleibt auf ihm liegen, allerdings kann ich ihn auch nicht abwenden. Nicht einmal, wenn ich wollte. Seine Mundwinkel zucken für einen Moment, doch etwas trauriges liegt in seinem Blick.

"Wieso denkst du das immer?"

"Denkst, was?" Frage ich zurück, nachdem ich mir nicht erklären kann, was er damit meint.

"Das es niemanden interessiert, wie es dir geht." Darauf weiß ich keine Antwort. Am liebsten würde ich sagen, dass stimmt nicht, doch nachdem, was ich eben gesagt habe, klingt es wohl mehr als nur gelogen.  Doch so schlimm ist es nicht. Im Prinzip sehe ich es nur nicht, als selbstverständlich, was doch eher eine gute Eigenschaft ist.

"Nea," mein Blick geht wieder nach oben, den ich zuvor abgewendet habe. Gänsehaut bildet sich auf meiner Haut. Wieso ist ihm das so wichtig? 

Wieso scheint es mir so, als wäre ich ihm so... wichtig

"wir sind ein Team, verstanden? Von dem Moment als du auf die Lichtung gekommen bist, warst du ein Teil von uns. Sowas tun wir alle nun Mal. Wir passen aufeinander auf und du gehörst dazu." Oh.

𝐈𝐧𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐳𝐞 |ⁿᵉʷᵗWo Geschichten leben. Entdecke jetzt