||Kapitel 7||

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Langsam richte ich mich auf, gehe selbst in Richtung der Hütte, wo sich schon viele Versammeln. Manche sehe ich aber die auch woanders hingehen, sich wahrscheinlich direkt ihrem Job widmen. Vielleicht essen sie ja später etwas. Die Hütte sieht von außen kleiner aus als sie eigentlich ist. Überall stehen Tische und Bänke, dann vorne eine Art Teke. Der Junge dahinter lacht fröhlich, als er jemandem einen Teller überreicht. Das muss wohl Pfanne sein. Langsam schlendere ich an den Tischen entlang. Hoffentlich so unauffällig, dass keiner ein Auge auf mich legt. Aus einem Korb ziehe ich schnell einen Apfel heraus. Dann bewege ich mich zu einem der hintersten Bänken, die es gibt. An meinem Tisch sitzt keiner. Hoffen wir das bleibt so. Ein paar mal beiße ich von dem roten Apfel ab. Er schmeckt süß und zergeht auf der Zunge. Er wird es für ein Frühstück schon bringen, denke ich. Wenn ich mich so umsehe, erkenne ich nur einzelne Gruppen die sich unterhalten, lachen und essen. Keine Person sitzt hier alleine. So wie ich. Doch in ein paar Sekunden taucht eine Person gegenüber von mir auf.
"Wie war deine erste Nacht so?" Chuck setzt sich gegenüber vor mir, auf die Bank, stellt seinen voll gepackten Teller ab. Ich zucke mit den Schultern, sage aber nichts.
"Ich weiß, die Hängematten sind nicht das gemütlichste, aber man gewöhnt sich daran." Chuck nimmt einen großen bissen, von seiner Scheibe Brot, schiebt sich dann noch eine Traube hinterher. 
"Weißt du schon was du Heute machen willst?" Fragt Chuck mich zwischen einzelnen Bissen. 
"Ich denke ich nehme dein Angebot an und gehe in die Küche." Teile ich ihm mit. Er fängt sofort an zu lächeln, als er hört dass ich seine Empfehlung zu Herzen nehme. Ich denke nicht dass ich diese Entscheidung bereuen müsste. Pfanne sieht nett aus, vielleicht verschont er mich mit vielem Small Talk, aber man weiß ja nie.
"Hey Chuck." Ein braunhaariger Junge setzt sich neben ihn. Ich glaube sein Name ist Thomas. Ich bin ehrlich, ich kann mich kaum noch an alle Namen erinnern, die mir seit Gestern genannt wurden.
"Hey Frischling." Er nickt mir zu. 
"Es heißt Nea." Die ersten Personen die meinen Namen kennen, außer Alby. Überrascht sieht er mich an.
"Na dann herzlichen Glückwunsch Nea." Sagt er noch einmal, bevor er anfängt zu essen. Nach und nach setzten sich mehr Leute an den Tisch, Blondie kommt auch dazu, und noch ein anderer Junge, dessen Name ich noch nicht kenne.
"Jeff." Stellt er sich vor, als er sich hinsetzt. "Nea." Genauso wie Thomas auch, sieht Jeff mich überrascht an, dass ich meinen Namen wieder weiß. 
"Schöner Name, ich freu mich für dich, dass du dich wieder Erinnern kannst." Apropos Erinnern.
"Kann ich mich irgendwann wieder an etwas anderes Erinnern?" Kommt die Frage gerade aus geschossen. Sie stoppen dass essen kurz, sehen sich an, so als ob sie über ihre Blicke austauschen, wer mir Antwortet.
"Nicht dass wir wüssten, vielleicht ändert sich das aber." Er lächelt leicht. Er verarscht mich doch. Denkt er, er könnte mir die Wahrheit nicht sagen? Ich sehe in ihren Blicken dass es nur dummes Geschwafel ist. Und im Moment, kann ich dass nicht gebrauchen. Ohne einen weiteren Kommentar, stehe ich auf und verlasse diese Hütte mit meinem Apfel. Es ist nichts besonderes, es sollte mich nichts kümmern, aber immer wenn mich jemand unterschätzt, macht sich dieses komische Gefühl in mir breit. Ich weiß nicht was es ist, oder woher es kommt. jedoch glaube ich das es mit meinem früheren ich zusammen hängt.  Weiter Abseits setze ich mich unter einen Baum, esse den Apfel dort in Ruhe zu ende. Als ich fertig bin, weiß ich nicht was ich als nächstes machen soll. Sollte ich zurück in die Küche gehen? Sollte ich noch warten? Kein Ahnung. Mein Blick richtet sich auf das Tor. Zwei Jungs rennen in passender Kleidung darauf zu. Die Läufer. Sofort setzen sich meine Füße, wie von alleine in Bewegung. Ich gehe ihnen entgegen. 
"Minho!" Rufe ich, aber die beiden Jungs sind schon hinterm Tor verschwunden. Den Namen habe ich mir von gestern behalten. Die einzigen die mich wirklich interessiert haben, waren die Läufer. Vielleicht wenn ich mit ihnen mal reden könnte, könnte ich sie überzeugen mich zum Läufer zu machen. Ich beschließe doch zurück in die Küche zu gehen. Als ich dort ankomme, sind nur noch wenige da, Chuck ist auch noch hier, stellt gerade seinen Teller zurück zur Theke. 
"Da bist du ja!" Chuck geht auf mich lächelnd zu. 
"Ich habe Pfanne schon von dir erzählt, er freut sich auf neue Bekanntschaft. Ich helfe heute auch ein bisschen hier aus!" Erklärt er mich stolz, führt mich dann hinter die Theke, wo schon Pfanne auf uns wartet. Ich glaube zum mindestens es ist Pfanne.
"Hey, Frischling! Ich freu mich das du hier mit anpacken willst. Ich bin Pfanne." Er streckt mir seine Hand hin. Ich nehme sie an und schüttle sie leicht.
"Ich bin Nea." Stelle ich mich knapp vor, warte dann nur noch dass ich meine Aufgabe mitgeteilt bekomme. Pfanne ist der einzige der kaum überrascht ist, wegen meinem Namen. Er nickt noch einmal verständlich, dann führt er mich hinüber zu einer Arbeitsfläche. 
"Also heute machen wir einen Eintopf zum Mittag und Abend. Ich würde dich, Chuck, bitten mit dem Abwasch anzufangen, dazu holst du bitte frisches Wasser." Chuck nickt ihm zu und geht sofort an die Arbeit. 
"Und du Nea, vielleicht könntest du schon einmal das Gemüse schneiden. Du kannst mit den Kartoffeln anfangen. Vielleicht könntest du danach im Garten Karotten abholen. Die vergessen die immer vorbei zu bringen." Den letzten Satz sagt er mehr zu sich selbst. Ich bin ehrlich. Ich glaube die Zeit die ich hier arbeiten werde, wird nicht einmal so schlimm. Hier liegt so etwas lockeres in der Luft, da macht es es einfach bloß zu arbeiten. Pfanne gibt mir noch ein breiteres Messer rüber, und ich fange an die Kartoffeln in kleine Würfel zu schneiden. Es geht einfach und dass erste mal habe ich das Gefühl, dass ich etwas gut kann. Zum mindestens so weit ich mich erinnern kann und meine Erinnerungen gehen nur bis Gestern Mittag zurück. Chuck kommt nach einigen Minuten zurück, ich habe gerade mal die Hälfte der Kartoffeln geschnitten. Chuck fängt neben mir an, die dreckigen Teller zu spülen.  Pfanne kommt auch ab und zu, zu uns herüber und schaut uns neugierig über die Schulter.
"Sieht gut aus Nea, vielleicht lasse ich dich jetzt immer alles schneiden." Sagt er als Witz, meine Mundwinkel zucken kurz, fallen danach aber wieder in ihre Alltägliche Haltung zurück. 
"Kann ich dich mal was fragen Chuck?" Ich stoppe kurz mit den Schneiden.
"Klar doch." 
"Weißt du wie die Läufer zu, nun ja, Läufer geworden sind?" Ich sehe ihn an, er zuckt mit den Schultern und überlegt. 
"Naja, sie sind schnell und Stark, dass ist das was sie ausmacht. Vielleicht deswegen, aber ich weiß es auch nicht so genau. Wieso?" Genau, wieso frage ich?
"Nur so, hab mich das nur gefragt." Er sieht mich an, als würde er mich durchschauen, sagt aber nichts mehr. In der Zeit bin ich mit den Kartoffeln fertig geworden, schnell schmeiße ich alle in einen Großen Topf. Dann erinnere ich mich an die Karotten, sage kurz bescheid und begebe mich auf zum Garten. Kurz muss ich erst mal gucken wo er ist, gleich habe ich ihn aber gefunden.

 Kurz muss ich erst mal gucken wo er ist, gleich habe ich ihn aber gefunden

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𝐈𝐧𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐳𝐞 |ⁿᵉʷᵗWhere stories live. Discover now