Kapitel 40

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Der Gesichtsausdruck von Janson ist genau gleich als wir den Raum verlassen, wie als er hinein gekommen ist. Ich bezweifle dass ihm meine Äußerungen wirklich geholfen haben. Eigentlich habe ich nichts anderes gesagt als, Ich weiß es nicht.

Der selbe Typ wie vom Anfang führt mich wieder den Gang entlang. Er ist genauso still wie auf dem Hinweg, sein mieser Gesichtsausdruck sitzt auch noch. 

Wir kommen in einem großen Raum an. Im ersten Moment fallen mir keine Worte ein. Ganz viele Bänke sind aufgestellt, Leute in meinem Alter sitzen darauf, essen und unterhalten sich. Mein Kopf war so auf uns alle verharrt, dass mir nicht eingefallen ist, dass auch noch andere Menschen existieren können. Das Bedürfnis meine Kinnlade fallen zu lassen ist groß, doch ich halte mich zurück.

Plötzlich sehe ich weiter weg, ein paar bekanntere Gesichter. Genau im selben Moment, scheinen sie mich zu erkennen.  Ihre Augen werden groß, Münder gehen auf, allerdings nicht fähig etwas zu sagen. Newt steht eigentlich auch, doch nachdem Minho schneller ist und zu mir herüber kommt, setzt er sich wieder. 

"Nea!" Er läuft mit schnellen Schritten auf mich zu, seine Augen sind geweitet- nicht wegen mir, sondern wegen dem was er mir erzählen will.

"Wer sind die alle?"

"Es gab noch andere Labyrinthe, so wie unseres! Komm mit." Minho dreht um, geht zurück an seinen Tisch, dieses Mal folge ich ihm. Zwei weitere Jungs sitzen dort, die kenne ich allerdings nicht. Sie sind keine von uns, das steht fest.

Minho setzt sich wieder an die Bank, ich setzte mich auch in die Lücke zwischen ihm und Thomas. Blondie schaut einmal hoch, lächelt nett, ich tu es ihm gleich.

"...und dann gab es eine große und laute Explosion, diese Typen tauchten aus dem nichts auf und haben wie verrückt herumgeballert." Sagt der eine Junge, der mir direkt gegenüber sitzt.

"Das war heftig, sie haben uns dort herausgeholt uns her gebracht." Sagt der andere, daneben. Ihre Geschichte hört sich ähnlich an wie unsere, nur das wir das Geballer nicht mehr mitbekommen haben. Was vielleicht gar nicht so schlecht ist. 

"Was ist mit den anderen? Mit denen die im Labyrinth zurück geblieben sind, was ist mit den?" Newt verschränkt die Arme und stützt sie auf dem Tisch ab. Sein eindringlicher Blick durchbohrt die zwei Jungs förmlich.

"Keine Ahnung, ich denke das Wicked sie noch hat." Der Lockenkopf gegenüber von mir antwortet. Die Blick meiner Leute, gehen herum. Wir alle wissen was das heißt und in jedem Blick ist dasselbe zu sehen, selbst bei mir. Ich muss hart schlucken. 

"Seit wann seid ihr hier?" 

"Ist noch nicht lange her, seit ein oder zwei Tagen." Antwortet derselbe Junge, erneut. Dann dreht er sich plötzlich um, schaut auf einen Tisch weiterhinten. Meine Augen erfassen bloß einen Jungen, die Kapuze ins Gesicht gezogen, allein an dem hintersten Tisch. 

"Der Junge dahinten ist am längsten hier, Aris heißt er." Der Junge daneben dreht sich zuerst wieder um.

"In seinem Labyrinth waren nur Mädchen." Kommt es Schulterzuckend von ihm, so als würde er ihn beneiden. Wow, wirklich nett. Ich sitze auch hier, weißt du? Und der labert trotzdem darüber, wie er gerne mit vielen Mädchen eingesperrt wäre. Das ist auch mal was neues. 

"Tatsächlich." Minho kassiert einen Stoß in die Seite.

"Pass auf du sabberst schon."

"Ha, ha." Ironisch verdreht er die Augen.

"Manche haben Glück." Kommt es aus dem Mund von meinem gegenüber, der meinen Kommentar zu Minho gar nicht mitbekommen hat. 

"Freu dich Minho, wenigstens habt ihr zwei Mädchen abbekommen." Flüstere ich mit dem ironischsten Unterton, der überhaupt existiert.

"Stimmt, die eine ist nur gruselig." Kurz bin ich davor, ihm das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen.

"Hey!" Doch zu mehr kommen wir nicht, da sich die Aufmerksamkeit von allen, nach vorne richtet. Janson betritt denn Raum.

"Guten Abend Gentleman, Ladies. Ihr wisst bereits alle schon, wie das abläuft. Wenn eurer Name aufgerufen wird, bitte aufstehen und sich hinten bei meinen Kollegen sammeln, die begleiten euch dann zum Ostflügel." In meinem Kopf rattern die Räder, wo gehen die hin. Auf unsere Bank dreht sich jeder um, ich auch, damit ich direkt gerade aus schauen kann und mir nicht meinen Hals verdrehen muss.

"Euer neues Leben wird gleich beginnen." Die Art, wie er das sagt, zeigt mir das irgendwas faul ist. Keine Ahnung was, doch da ist dieses Ungute Gefühl, tief in mir drinnen, was mich davor warnt. Die Leute fangen an zu applaudieren und auch manche an meinem Tisch tun es, doch ich bleibe still. Janson klappt seine Akte auf, lässt seinen komischen Blick im Raum umher schwenken. 

"Connor." Ein Junge hinter mir, schlägt bei einem anderen ein, schlendert nur Sekunden später hinüber zu Jansons und stellt sich hinter ihn zu seinen Lakaien- Kollegen natürlich. 

"Evelyn, Justin, Peter, Allison, Squigy-" Der Junge mit dem komischen Namen steht auf und eine Gruppe von Typen fängt an zu lachen, so als hätte Janson den Namen falsch ausgesprochen. Ein Grinsen bildet sich auf seinen Lippen. 

"Ist schon gut, kriegt euch wieder ein. Franklin und Abigail." Er schaut nach oben, klappt die Akte zu und verschränkt seine Hände davor. Ein enttäuschtes Raunen geht durch die Menge. Bin ich die einzige die erleichtert seufzt?

"Keine Sorge, könnte ich mehr mitnehmen würde ich das. Morgen ist auch noch ein Tag, eure Zeit wird kommen." Er schlendert zwischen den Tischen her, bis er sich schließlich der Tür zuwendet.

"Na dann, isst auf." Die Menge klatscht, wendet sich allerdings recht schnell dem Essen wieder zu.

"Wohin gehen die?" Bricht Minho als erstes die Stille, an meinen gegenüber gewendet, der immer noch mit dem Rücken zu uns sitzt.

"Weg von hier." Jetzt dreht er sich zu uns um und der Neid ist ihm ins Gesicht geschrieben. Ganz gerne würde ich jetzt etwas sagen, doch die einzige zu sein, die diese ganze Aktion nicht cool findet, lässt mich wieder negativ auffallen. Lassen wir das lieber. 

"Glückspilze." Der andere Junge dreht sich jetzt auch um, legt die Arme auf den Tisch ab.

"Sie bringen sie auf irgendeine Art Farm, wo sie in Sicherheit sind. Sie können immer nur ein paar von uns gleichzeitig hinbringen." Die Informationen werden aufgenommen, doch an meiner Meinung wird nichts geändert. Mein Gedankengang wird allerdings auch unterbrochen, von Thomas. Plötzlich springt er auf, wie vom Blitz getroffen rennt er zum Ausgang. Da sehe ich auch wieso. Teresa ist durch die Scheibe zu sehen. Sie läuft mit ein paar der Ärzten, doch es sieht nicht so aus, als würde sie zu uns kommen. Auch ich erhebe mich leicht. 

Eine Hand berührt meinen Unterarm.

"Tus nicht-" Zu spät, Blondie. Meine Schritte gehen langsam hinterher.

"Teresa!" Ruft Thomas jetzt, der schon fast an der Tür angekommen ist. Meine Schritte verschnellern sich, als ich den Blick der zwei Typen sehe, die wie Bodyguards vor dem Ausgang stehen. 

"Teresa!" Thomas rennt fast durch ihn hindurch, doch er hebt die Hand und hält ihn zurück.

"Hey, hey, hey-"

"Wo bringen die sie hin?" Gerade als Thomas das sagt, komme ich neben ihm an. Es ist derselbe Typ, der mich zum Verhör gebracht hatte.

"Sie untersuchen sie noch einmal kurz."

"Geht es ihr gut?" Kommt es aus meinem Mund. Im Blick des Typen, kann ich nichts erkennen. 

"Ja bestens." Das klingt nicht überzeugend, so trocken wie er das sagt. Beinahe schon wie ein Roboter. Mein Blick geht hinter den Mann.

Was ist das hier?

𝐈𝐧𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐳𝐞 |ⁿᵉʷᵗWhere stories live. Discover now