43

47 3 3
                                    

Matilda

Von Tag zu Tag wächst die Vorfreude in mir, Mutter zu werden. Es vergeht kein Tag, wo Harry nicht mit meinem Bauch spricht. Es ist jedes Mal ein unglaubliches süßes Bild, zu sehen wie er von mir kniet, oder sich im Bett runter robbt und anfängt meinen Bauch zu streicheln, wie er dem Baby jeden Tag einen guten Morgen wünscht und bevor wir schlafen gehen jedes Mal einen Gute Nacht Kuss gibt. Es sind die Kleinigkeiten, diese kleinen Gesten von ihm die mir das Gefühl geben, dass ich und das Baby die Einzigen für ihn sind.

Nichtsdestotrotz fehlt mir die Zeit, rauszugehen, Dinge zu unternehmen, Harry zu seinen Auftritten und anderen Terminen begleiten. Momentan passiert nichts davon. Harry ist strikt dagegen, dass ich überhaupt ein Schritt vor die Türe setze. Er will nicht, dass ich mich in Gefahr begebe. Ich meine ja, die letzten Begegnungen mit seinen Fans oder den Paparazzi waren alles andere als entspannt. Ganz im Gegenteil, einige von Ihnen waren sehr aufdringlich und hielten vor nichts zurück, um irgendwie an Harry ranzukommen.

Das Einzige, was ich momentan sehe, ist das Innere der Villa, der Garten und höchstens das Büro, aber auch das nur, wenn Harry dabei ist und etwas mit Jeffrey besprechen muss. So, wie heute. Während ich in meinem Büro sitze und ein paar liegengebliebene Unterlagen abarbeiten kann, ist Harry nebenan bei Jeff und klärt einige Sachen wegen der bevorstehenden Tour.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich ein ungutes Gefühl dabei. Wie soll das ganze laufen? Wenn ich hier schon nicht das Haus verlassen darf, wie soll es dann erst sein, wenn wir jeden Tag in einer anderen Stadt sind? Ich bin schwanger, ich bin nicht todeskrank. Mir reicht es, wenn Mary morgen endlich kommt, möchte ich mit meiner besten Freundin an den Strand, ich möchte ihr Los Angeles zeigen und vor allem möchte ich einfach mit ihr Zeit verbringen.

Entschlossen stehe ich auf, und gehe rüber. Ohne anzuklopfen, reiße ich Jeffreys Türe auf und trete ins Büro rein. „Ich möchte morgen mit Mary an den Strand!" verschränke ich meine Arme vor der Brust und ignoriere den verwirrten Blick meines Bosses.

„Matilda!" springt Harry von seinem Stuhl auf und kommt direkt auf mich zu. „Können wir das bitte zuhause klären?" „Es gibt nichts zu klären! Ich gehe mit Mary an den Strand. Ende der Diskussion!" mit den Worten drehe ich mich um, verlasse das Büro und gehe in mein zurück. Ich spüre die Blicke auch der anderen Kollegen auf mir aber besonders die von Harry, durch die offenen Türen hatte jeder unser Gespräch mitbekommen.

„Es wäre Klasse, wenn du solche Aktionen wie eben unterbinden könntest!!" Harrys strenger Ton lässt mich etwas tiefer in den Beifahrersitz seines Range Rover sinken. „Welche Aktion? Harry... ich meinte das ernst. Ich habe keine Lust mehr nur noch im Haus zu hocken... ich bin doch kein kleines Kind mehr, auf das du aufpassen musst. Ich bin erwachsen und einfach nur schwanger!" Ich werde lauter und sehr Harry dabei wütend an.

Als er an einer roten Ampel zum Stehen kommt dreht er seinen Kopf und sieht mich fast schon entsetzt an, so als hätte man einem kleinen Kind den Lolli weggenommen. „Du verstehst es nicht, oder? Ich will dich nicht einsperren, Matilda! Ich will dich und vor allem unser Baby beschützen! Es wird nicht mehr lange dauern, da wird man dir ansehen können das du schwanger bist und ich will mir gar nicht erst ausmalen, wie die Leute darauf reagieren... ich meine erinnere dich an den Vorfall als wir einkaufen waren... innerhalb von wenigen Minuten wussten alle, wo wir sind. In den letzten Jahren hatte ich Angst, um mich... aber jetzt ist die Angst so viel größer, weil ich Angst habe das sie dir oder gar unserem Baby zu nahekommen! Matilda, versteh mich doch. Ich will dich einfach nur beschützen!" ich spüre, wie er zittert, als er nach meiner Hand greift und diese einmal feste drückt.

Erst das wilde Hupen der Autos hinter uns, reißt Harry zurück. Die Ampel bereits auf grün gesprungen. Er fährt zügig weiter. Bis daheim sagt niemand von uns ein Wort. Ich denke über seine Worte nach. Ich verstehe ihn, und ich muss eingestehen das die Situation am Supermarkt mir wirklich Angst gemacht hat. Um uns herum waren plötzlich so viele Leute, Kameras wurden vor meine Nase gehalten, durch die Blitze konnte ich teilweise nicht erkennen, wohin ich überhaupt laufe. Kurzzeitig hatte ich sogar gedacht, ich bekomme keine Luft mehr, so sehr bedrängte die Leute uns. Vielleicht hat er Recht, was ist, wenn mir wirklich etwas passieren würde? Ich stürze? Oder noch schlimmer... mir würde man in den Bauch treten.

You can let it go (H.S.)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin