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Matilda

Tränen bilden sich in meinen Augen und ich sehe ihn an. Er zittert, ich sehe die Verzweiflung in seinen Augen und kann heraushören, dass er jedes seiner Worte ernst meint und es ihm wirklich leidtut. Ich merke das ich mit mir kämpfe, weil ich noch immer unglaublich enttäuscht von ihm bin, dass er mich in dieser Situation einfach zurückgelassen hat. Aber der Blick in seine Augen lässt all das Vergessen. Er hat recht, ich weiß, dass er immer hinter mir stehen würde, dafür kenne ich ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass wenn wir dieses Kind bekommen, er auch dazu stehen wird.

"Ich... verzeihe dir Harry" flüsterte ich leise, versuche seinem Blick standzuhalten, der von ihm aber jäh unterbrochen wird, da er aufspringt, um den kleinen Tisch läuft und mich sofort in seine Arme zieht. "ich verspreche dir, wir schaffen das! Wir werden das schaffen, gemeinsam. Du und ich egal wie es weiter geht. Ich bin da, ich bin an deiner Seite und werde dich unterstützen. Ich liebe dich, Matilda!"

Seine Worte kommen so schnell aus seinem Mund, dass ich mich wirklich konzentrieren muss alles zu verstehen. Aber einen Teil verstehe ich mehr als deutlich. Ich löse mich langsam von ihm und lege meine Hände auf seinen Brüsten ab. "Ich liebe dich auch, Harry!" hauche ich leise und schenke ihm ein zaghaftes und auch etwas schüchternes Lächeln. Auch er beginnt zu strahlen, kommt wieder einen Schritt auf mich zu, legt seine Hand auf meinen unteren Rücken und drückt mich sanft an sich ran. Sanft legt er seine Lippen auf meine und wir küssen uns zärtlich. Die Morgensonne kitzelte auf unserer Haut und für diesen Moment waren unsere Sorgen und Probleme wie weggeblasen.

Trotzdem führt kein Weg daran vorbei, die Situation anzusprechen und darüber zu reden, wie es weiter geht. Schließlich ging es hier nicht um ein paar Schuhe, die man wieder umtauschen kann, wenn sie einem nicht gefallen. In mir wuchs ein Mensch auf, ein Mensch, der aus Naivität und Unvorsichtigkeit entstanden ist. Mein Traum war es schon immer eine eigene kleine Familie zu haben, ein eigenes Haus mit Garten. Aber das genau das jetzt alles so schnell und unüberlegt passiert, war mir alles andere als lieb. Ich will jetzt noch keine Kinder, ich will reisen, ich will meinen Job machen, ich will das Harry seinen Traum weiterleben kann. Wie soll das alles mit einem Baby gehen?

"Rede mit mir, Babe. Was geht in deinem Kopf vor..." holt mich Harry aus meinen Gedanken und sieht mich besorgt an. Wir sind bereits wieder im Haus und saßen auf der Couch. Ich war schon duschen, nachdem ich mich auf seinem Laufband völlig verausgabt hatte.

Ich hebe meinen Kopf an und sehe Harry an "Wie soll unser Leben weitergehen, mit einem Baby? Wie soll das alles funktionieren?" frage ich ihn verzweifelt. Sein Blick sieht mich mindestens genauso verzweifelt und planlos an, wie ich es tue. "Ich weiß es nicht, Matilda. Ich weiß es nicht... aber ich weiß... Das..." er stoppt kurz und legt seine Hand auf meinen Bauch. Ich schlucke als er das tut "Harry...was..." meine Stimme beginnt zu zittern und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Diese Geste, löst in mir so viel aus, dass ich plötzlich in Tränen ausbreche und meine Hand auf seine lege. "Lass uns dieses Baby bekommen. Lass uns Eltern werden, eine Familie. Du und ich und dieser kleine Wurm!" streicht Harry zärtlich mit den Daumen über meinen Bauch.

Seine Worte gehen direkt in mein Herz und ich nickte hektisch mit meinem Kopf "Lass und Eltern werden!" schluchze ich, lege meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn an mich ran. Ich presse ihm meine Lippen auf seine und halte mich an ihm fest. Mein Herz pocht wie wild und ich habe auch kurz das Gefühl mein Bewusstsein zu verlieren, als mir bewusstwird, was wir da gerade gesagt haben. Wir werden Eltern.

Wir beschließen noch am gleichen Tag zu Dr. Davis zu fahren, er war es auch bei dem wir die letzte Untersuchung haben machen lassen. Nervös sitze ich im Auto, knabbere nervös auf meiner Lippe herum und knibble an meinen Fingern herum. Harry ergreift meine Hand und genau das zu unterbinden. "Hey, ich bin da du bist nicht alleine!" redet Harry mir leise Mut zu, was nur semi bei mir ankommt. Zu groß war die Anspannung, schließlich würden wir gleich vermutlich offiziell bestätigt bekommen, dass ich ein Kind von dem wohl größten Popstar aller Zeiten erwarte.

You can let it go (H.S.)Where stories live. Discover now