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Matilda

Was um alles in der Welt war das? Was war das für ein Gespräch? Was sollten Harrys ständigen Berührungen zum Abschied? Und vor allem was bildete er sich ein mir so auffällig aufs Dekolletee zu starten? Am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst und hätte das Büro verlassen. Aber so bin ich nicht. Vielleicht konnte er das mit all seinen Frauen vorher so machen, mit mir allerdings nicht. Von mir bekommt er Gegenwind, und das sehr deutlich zu spüren!

Auf dem Weg nach Hause lasse ich das Gespräch noch einmal genau Revue passieren. Er wollte das ich mit ihm reiste? Er wollte jede Woche ein Meeting abhalten. Will er mich kontrollieren? Für einen kurzen Moment wollte ich das ganze wirklich hinschmeißen und das Jobangebot ablehnen. Aber der Reiz, mit ihm zu arbeiten und sowohl ihn als auch mich an die Grenze zu bringen, war zu hoch.

Zu groß war die Neugier wie dieser Typ wirklich tickte. Ich bin mir ziemlich sicher das er auch eine andere Seite hat, außer diesen arroganten Macho, der sich jede schnappte, die sich ihm an den Hals warf.

Zuhause angekommen höre ich bereits den Fernseher im Wohnzimmer laufen. Cyle war schon da. Lächelnd stelle ich die Tasche auf der Kommode ab, um anschließend direkt zu ihm zu gehen. „Hey Baby“ beuge ich mich zu ihm und hauche ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Hey mein Schatz!“ erwiderte er den Kuss und schaut mich abwartend an. „Erzähl, wie war es?“ fragt er sofort.

„Anders als ich dachte!“ lasse ich mich neben ihn aufs Sofa fallen und kann ein lautes, genervt Ausatmen dabei nicht verhindern. Nach und nach erzähle ich ihm von dem Gespräch, lasse allerdings die Stellen weg, wo Harry mir auf die Brüste gestarrt hatte, oder andere obszöne Andeutungen gemacht hatte.

„Er will das du ihn auf Veranstaltungen begleitest? Und zu Terminen mitreist?“ frag mich Cyle laut und etwas ungläubig und entsetzt. Momentan mal, er klingt sogar etwas eifersüchtig. Schmunzelnd sehe ich zu ihm rauf. “Ja, nicht immer. Er meinte zu ein paar Veranstaltungen nur wenige Termine...” zucke ich mit den Schultern.

Skeptisch zieht er seine Augenbrauen zusammen und mustert mich. “Was?” frage ich ihn etwas zu schnippisch. “Ich habe noch nie gehört das eine PR-Agentin ständig beim Kunden seien muss, Matilda.” Irgendwie hatte er Recht. Ich war vorhin auch etwas überrumpelt gewesen, als er mir sagte, dass ich ihn öfters Begleiten müsste. Bisher hatte ich das auch noch nicht in dieser Branche mitbekommen. “Ich ja auch nicht, aber ich habe auch noch nie für eine so große Persönlichkeit gearbeitet. Cyle das ist meine Chance und die möchte ich wirklich gerne nutzen!” Meine Worte sind eindringlich und ich sehe ihn auch genauso dabei an. Er soll mir jetzt auf keinen Fall mit irgendeiner Eifersuchtsnummer kommen. Schließlich stand ich ihm bei seinem Job auch nie im Weg und ich weiß mit was für Leuten er da arbeitet. Da waren auch nicht nur hässliche Männer dabei, sondern auch verdammt gutaussehenden Ladys.

“Trotzdem solltest du noch einmal mit Jeffrey darüber sprechen, dass es nicht zu deinen Aufgaben gehört, diesen Mr. Styles an allen Orten dieser Welt zu begleiten!” weist er mich nochmals darauf hin, steht auf und ohne auch nur einen Blick zu mir zu werfen, verlässt er das Wohnzimmer und verschwindet in seinem Arbeitszimmer. Kurze zucke ich etwas als ich das Türknallen höre. Was verdammt nochmal sollte denn jetzt dieses Verhalten? Er hatte mir doch diesen Job erst ermöglicht? Und jetzt benahm er sich als würde man ihm etwas wegnehmen.

Trotzig laufe ich ebenfalls ins Arbeitszimmer und gehe zu dem kleinen Schrank rechts in der Ecke, wo meine Unterlagen liegen. Ich suche nach dem Ordner ‘Verträge’. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, oder gar Cyle anzusehen schnappe ich mir den Ordner und verlasse das Zimmer wieder. Ich spüre seine Blicke auf mir, weiß genau, dass er mich beobachtet und am liebsten gefragt hätte, was ich mit den Unterlagen wollte. Aber er tat es nicht.

Zurück auf der Couch suche ich meinen Arbeitsvertrag mit MW-Pr raus. Ich finde ihn schneller als ich dachte und suche mir schnell den Punk ‘Kündigungsfrist’ heraus. Auch diesen finde ich recht schnell und überfliege den Text. Ich hatte es tatsächlich richtig in Erinnerung behalten, es gab keine Kündigungsfrist. Somit kann ich quasi ab morgen meinen neuen Job beginnen.

Mit einem fetten Strahlen im Gesicht springe ich auf, schnappe mir mein Handy vom Couchtisch und wähle die Nummer von Mr. Azoff. Es dauert nicht lange da nimmt er meinen Anruf auch schon an und begrüßt mich freundlich. “Guten Abend Mr. Azoff. Ich hatte mir nun noch einmal meinen Arbeitsvertrag mit MW-Pr angesehen. Ich kann Ihnen also bestätigen, dass keine Kündigungsfrist vorliegt. Das heißt also ich stehe Ihnen ab sofort zur Verfügung!”

“Das ist großartig Miss Jones. Ich bereite den Vertrag sofort zu und lasse Ihnen diesen zukommen. Er sollte also spätestens Morgen Mittag bei Ihnen im Briefkasten liegen. Unterzeichnen Sie diesen und bringen ihn schnellstmöglich zu mir ins Büro. Sollte ich nicht hier sein, geben sie die Unterlagen an meine Assistentin Miss Wheeler.” erklärt mir Jeff. “Ich freue mich mit Ihnen arbeiten zu dürfen!”

Lächelnd sehe ich aus dem Fenster unseres Apartments und beobachte das Treiben in den Straßen von Los Angeles. “Danke Mr. Azoff, danke das Sie mir diese Chance geben. Ich verspreche Ihnen, Sie werden nicht enttäuscht sein!” Ich höre ein leises Lachen auf der anderen Seite der Leitung. “Davon bin ich überzeugt! Ich lasse den Vertrag ab Montag gelten. Ihr erster Arbeitstag beginnt also nach diesem Wochenende. Genaue Uhrzeit, wann Sie da seien, sollen teile ich Ihnen dann noch mit.”

Kurz darauf beenden wir das Gespräch und ich drücke mir meine Hände mit dem Handy gegen meinen Mund und quicke euphorisch auf. “Du hast ihn also angenommen. Glückwunsch” reißt mich eine Stimme erschreckend herum. “Cyle...” nuschele ich atemlos und sehe ihn an. Ich nicke “Ja, ich habe den Job angenommen. Ich werde Montag meinen ersten Arbeitstag haben!” bestätige ich ihm und beobachte Cyle bei seiner Reaktion genau. Seine Körpersprache ist plötzlich so anders. Was stimmt nicht?

“Ich hoffe sehr, dass du glücklich bist, damit und das dir der ob gefällt. Er wird anders laufen als deine bisherigen Klienten.” fängt er an und kommt auf mich zu. “Ich möchte, dass du versuchst jeden Termin, der außerhalb von L.A. ist, nicht zu begleiten. Ich möchte nicht das du mit diesem Popstar auf Reisen gehst. Das gehört nicht zu deinen Aufgaben, Matilda!” Cyles Stimme wird lauter und sein Blick verfinstert sich von Wort zu Wort. Er macht mir mit seiner Art irgendwie Angst. “Cyle... das.... das sind die Bedingungen des Arbeitsvertrages... Ich... habe diesen zugestimmt!” stocke ich etwas und gehe einen Schritt zurück, spüre aber direkt das bodentiefe Fenster an meinem Rücken.

Cyle kommt näher und bleibt so nah vor mir stehen, dass sich unsere Körper berühren. Sofort durchfährt es mich wie ein Stromschlag. Dieser Mann hat eine unglaubliche Wirkung auf mich. Allein wie ich schon jetzt auf ihn reagiere, zeigt mir, dass ich ohne ihn nicht kann. “Ich vertraue dir... dennoch sollte dieser Styles wissen, dass du zu mir gehörst” hauch er und streift seine Lippen langsam über meine, bis er an meinem Ohr ankommt. “Du gehört mir Matilda, verstanden?” haucht er. Seine tiefe flüsternde Stimme bringt mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Kaum merklich nicke ich und bringe ein leises “Ja” zu Stande. Zufrieden spüre ich, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln formen und er sanft beginnt meinen Hals zu küssen. Seine Hände gehen ebenfalls auf Wanderschaft und fahren zärtlich meine Seite entlang.

“Cyle” stöhne ich leise auf als er meine empfindliche Stelle am Hals küsst und anschließend sanft hineinbeißt. Sofort halte ich mich an ihm fest und spüre, wie meine Knie etwas nachgeben. Er macht mich wahnsinnig, jedes Mal auf neue.
“Matilda” raunt er mich zur und schon sind seine Hände unter meiner Bluse verschwunden “Du hast zu viel an” flüstert er und streicht mit seinen Fingern meine Haut entlang, nach oben bis zu meinen Brüsten. “Definitiv zu viel an...” wiederholt er und sieht mir dabei tief in die Augen. “Dann ändere es...” fordere ich ihn auf und fahre dabei durch seine kurzen Haare.

Sofort zieht er seine Hand unter meine Bluse hervor, drückt mir seine Lippen auf meine und beginnt hektisch meine Knöpfe zu öffnen. Kurz darauf liegt diese auf dem Boden und nur wenige Sekunden später folgt auch mein BH, den er mir fast schon vom Körper reißt.

Ich merke das er anders drauf ist als sonst. Er ist deutlich dominanter und sogar etwas aggressiver bei der Sache. “Hmm, Baby du bist so heiß” raunt er mir zu als er meinen Hals abwärts küsst, seine Zunge eine warme feuchte Spur hinterlässt, bis er an meinen Brüsten ankommt und anfängt eine davon mit seiner Hand zu massieren, während er mit seiner Zunge immer wieder über meinen Nippel leckt und sanft hineinbeißt.

Stöhnend lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Natürlich stellen sich meine Nippel sofort auf und ich spüre, wie die Lust in meinem Unterleib immer spürbarer wird. Ich nehme bereits deutlich meinen Herzschlag zwischen meinen Beinen war und will mehr von ihm. Mir gefällt diese dominante Seite an ihm, die er mir gerade zeigt. Es war was Neues, etwas Anderes, aber es gefällt mir. Sichtlich.

“Ich will mehr, Cyle!” flehe ich leise an seinen Lippen als er sich von meinen Brüsten löst. “Oh, nichts lieber als das!” kommt es grinsend von ihm und schon zieht er sich sein Shirt über den Kopf und lässt es achtlos auf den Boden fallen, wo bereits meine Bluse und mein BH liegen. Seine Bewegungen sind so schnell, dass er mich sogar aus Versehen kratzte als er mir meine Hose von den Beinen, wortwörtlich, zerrt. “Aua, hey mach langsam...” hauche ich leise und schaue ihn an. Was ist denn nur los mit ihm?

“Es ist viel zu lange her das wir miteinander gevögelt haben. Ich kann es kaum erwarten dich endlich wieder zu nehmen... mein Mädchen!” raunt er mir an Ohr, beißt sanft in mein Ohrläppchen und zieht sich anschließend seine Shorts aus. Mir ist bewusst, dass ich ihm kein einziges Kleidungsstück ausgezogen hatte. Normal war unser Vorspiel immer sehr liebevoll und zärtlich. Nicht schnell oder gar aggressiv. Ganz anders als heute.

Kaum hat er sich das Kondom übergestreift packt er mich am Hintern, hebt mich hoch und setzt mich auf der Kommode neben dem Fernseher ab. Ich spüre seine Spitze bereits direkt an meiner Mitte und rutsche etwas unruhig hin und her. “Das hier, darf nur ich, hast du verstanden? Niemand anderes!” Mit den Worten dringt er hart und schnell in mich ein was mich kurz zusammenzucken lässt. Es ist eine Mischung aus Schmerz und Lust, die sich in diesen Moment miteinander vermischen.

“Cyle.. L.… langsam!” keuche ich leise auf, als er sofort beginnt sich in mir zu bewegen. Er weiß das ich immer einen Moment brauche, um mich an ihn zu gewöhnen. Aber heute scheint es ihm sichtlich egal zu sein, denn er nimmt meine Worte überhaupt nicht wahr. Stattdessen werden seine Stöße schneller und immer härter. Das hier gefällt mir definitiv nicht mehr.

“Cyle” kommt es wieder leise von mir. Ich stöhne leise auf und versuche irgendwie den Moment zu genießen, auch wenn mir schon jetzt bewusst wird, dass nur er bei diesem Akt zu seinem Ziel kommen wird. “Oh Baby, du fühlst dich so gut an. So unfassbar eng!” stöhnt er an meinen Lippen.

Ich sehe ihm an, dass er kurz vor seinem Orgasmus steht und sich jeden Moment entladen wird. Ich hingegen bin weit weg von meinem Höhepunkt, fühle mich absolut nicht wohl und will das diese schnelle Nummer nur noch endet.

Und das tut sie dann auch, nach nicht mal mehr 2 Stößen mehr lässt Cyle sich kraftlos gegen mich senken und stöhnt noch einmal leise an meinem Hals. Sein Atem geht schwer. Wir sagen beide kein Wort. Er ist es, der die Stille unterbricht und sich langsam aus mir zurückzieht “Fuck, das war verdammt gut!” Entsetzt und traurig zu gleich schaue ich ihn an. Hatte er überhaupt gemerkt, dass ich absolut gar keinen Spaß an dieser Nummer gehabt habe?

Er streift sich das Kondom ab, knüllt es in ein Taschentusch und verschwindet im Bad. Noch immer nackt sitze ich da und weiß nicht was da gerade passiert ist. So kennte ich meinen Freund nicht. Das war nicht der Cyle, den ich über alles liebe.
Ich merke nicht einmal, wie mir kleine stumme Tränen über die Wange laufen. Erst als eine davon über meine Lippe rinnt und ich etwas Salziges schmecke, streicheeiche ich mir erschreckend durchs Gesicht. Schnell stehe ich auf, schnappe mir hastig meine Sachen und laufe ins Schlafzimmer.

Kaum habe ich die Tür hinter mir zufallen lassen, lehne ich mich an dieser, drücke meine Klamotten fest an mich und beginne leise, aber dennoch bitterlich zu weinen. Ich fühle mich schlecht, fühle mich verletzt und benutzt und das von meinem eigenen Freund. Und das alles nur, weil ich den Job angenommen habe? Nur weil ich demnächst vielleicht öfter unterwegs war wie er?

You can let it go (H.S.)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum