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„Gewonnen!", schrie ich nach unserer fünften Partie Mario Kart und sprang glücklich auf. Seungmin und Felix atmeten genervt aus.

„Das kann doch nicht wahr sein. Wie kannst du jede Runde gewinnen?" meckerte Felix.
„Ich bin halt besser als ihr." Ich grinste sie an und schmiss mich wieder neben sie aufs Sofa. „Ich gewinne immer."

„Sei die mal nicht so sicher." Minho kam rein und quetschte sich zwischen uns auf Sofa, neben mich und Felix. Ich merkte, wie meine Wangen leicht rot wurden. Felix hatte Minho vorher gefragt, mitzuspielen, doch da war er beschäftigt gewesen.

Ich freute mich endlich, mit ihm Zeit verbringen zu können, jedoch machte mich seine Nähe so nervös. Zwischen uns war kein Platz mehr und unsere Beine berührten sich. Er hielt seine Hand fragend zu Felix hin und er gab ihm den Kontroller.

„Viel Spaß. Gegen sie kannst du nicht gewinnen." wünschte Seungmin ihm lachend. „Werden wir schon sehen." Wir fangen an zu spielen, doch ich kann mich nicht konzentrieren, wenn er mir so nah ist, wenn ich ihn so nah an mir spüre. Seinen süßen Geruch wahrnahm und diese Gefühle gleichzeitig in mir verrückt spielten. Ich kann nicht klar denken, wodurch ich verlor und ich währenddessen rot anlief.

Er grinste triumphierend und es machte mich glücklich ihn so zu sehen. Ich konnte mir ein Lächeln nicht unterdrücken. Seungmin und Felix schauten ihn komplett ungläubig an. „Wie?!"
„Tja, bin halt besser als ihr alle."
„Das war nur Glück!", meckerte Seungmin.

Plötzlich fing mein Bauch an zu knurren und alle drei sahen mich dann an. „Oh... Ich weiß jetzt gar nicht, ob wir was Normales hier haben" Felix stand auf und ging in die Küche. Ich saß mit Seungmin und Minho noch auf dem Sofa und es baute sich eine unangenehme Still zwischen uns auf. Wieder fing ich an, mit meinen Ringen zu spielen.

Felix kam wieder und sah mich entschuldigend an. „Wir haben leider nichts, aber ich kann dir eine Pizza bestellen. Welche möchtest du?" Ich sagte ihm was ich gerne hätte und er verschwand, mit seinem Handy, wieder in der Küche. Seungmin stand dann auch auf und verschwand in seinem Zimmer.

Nun saß ich mit Minho allein auf dem Sofa und es war wieder still. Seine Nähe machte mich nervös und ich merkte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen. Er sah mich an und unterbrach die Stille. „Was hast du die drei Wochen gemacht?" Ich wusste, er wollte nur ein Gespräch anfangen, um diese unangenehme Still zu vermeiden, wodurch ich dankbar war. Doch eine andere Frage wäre mir lieber gewesen.

„Na ja, ich habe in dem Café mit meinen Freunden gearbeitet und..." Ich hatte nicht wirklich viel gemacht, außer Arbeiten und schlafen zu gehen. Die drei Wochen hatte ich mich schrecklich allein gefühlt und oft angefangen zu weinen.

Er sah mich fragend an. „Und?" Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ich konnte ja schlecht sagen, dass ich die ganze Zeit nichts gemacht habe. Mir fiel auf, dass mein ganzes Leben schon immer kein Sinn gemacht hatte.

Jeden Morgen stehe ich um die gleich Uhrzeit auf, gehe um die gleiche Uhrzeit zur Arbeit und zur gleichen Uhrzeit wieder heim. „Also... Ich habe meine Wohnung aufgeräumt und war einkaufen..." Er unterbrach mich. „Warum bist du nicht einfach in dein altes Leben zurück? Warum hast du nichts gemacht?" Er war verwirrt und man hörte einen Funken von Besorgnis und Mitleid in seiner Stimme.

Ich schämte mich, für mein Leben und ich sah ihn überrascht an. „Ich...ich." Ich machte eine Pause. „Es war genauso wie vorher." Er sah mich überrascht an. „Aber wa...?"

Felix kam wieder rein und Minho hörte auf zu reden. Was wollte er sagen? Ich wollte nachfragen, doch Felix setzte sich wieder neben uns. „Die Pizza ist bestellt. Sie kommt in 30 Minuten an."

„Ok, danke" Felix lächelte mich an und Minho blieb still. Sein Blick war undefinierbar und ich schämte mich immer noch. Zwischen uns Dreien war wieder eine unangenehme Stille, bis Felix vorschlug einen Film zu schauen und wir ihm zustimmten.

Nach 40 Minuten klingelte es an der Tür und Felix nahm die Pizza und gab sie mir. Ich aß die Pizza, währenddessen wir weiter den Film schauten. Nachdem der Film zu Ende war, war es ziemlich spät und ich machte mich im Badezimmer Bett fertig, danach ging ich in Minhos Zimmer und blieb überrascht stehen, als ich Minho ohne Oberteil dort stehen sah.

Mein Blick schweifte über seinen Körper und ein Kribbeln ging durch meinen ganzen Körper. Mein Atem wurde unregelmäßiger und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Ich konnte nicht weggucken von ihm. Er hatte einen gut gebauten Körper und man sah, dass er auch ins Gym ging. „Möchtest du noch länger starren?"

Minhos Stimme riss mich aus dem Bann und ich lief rot an. Schnell drehte ich mich um und spürte das Schamgefühl in mir hochkommen. „Eh...es tut mir leid...sorry." Ich hörte ein leises Lachen von ihm und wurde nervöser.

„Ist schon ok. Du kannst dich wieder umdrehen." Langsam drehte ich mich um und er trug wieder ein schwarzes Shirt. Seine Haare waren zerzaust, was irgendwie süß aussah. Ich sah auf seine rosa Lippen und schluckte. Dann schaute ich ihm wieder in die Augen.

Ich hörte wieder ein vertrautes Prasseln und sah zum Fenster. Es hatte wieder angefangen zu regnen und das ließ ein warmes Gefühl in mir aufkommen. Ich erinnerte mich an den Tag, den ich mit ihm verbracht hatte und alle Gefühle kamen wieder hoch. Seine braunen Augen lagen auf mir und ich bemerkte wie er jede meiner Bewegung beobachtete.

Man konnte nur das Prasseln der einzelnen Regentropfen hören und meine unregelmäßigen Atemzüge. In dem Moment fühlte es sich so an, als bliebe die Zeit kurz stehen. Als wären wir in einer Blase gefangen. Nur wir beide. Ich war wie in einem Bann gezogen, denn ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden und ihm schien es genauso zu gehen.

Er untersuchte meinen Gesichtsausdruck, sah auf meine Lippen und wieder in meine Augen. Ich wurde nervös und mein Bauch kribbelte. Es fühlte sich an als würde ich tot auf den Boden fallen. Leblos auf dem Boden liegen. Das Gefühl haute mich förmlich um. Doch ich stand da. Regungslos.

Ich blinzelte. Es war nun eine unangenehme Stimmung zwischen uns und er sah weg von mir, als wäre er gerade aus einem Bann aufgewacht. Auch ich sah weg, versuchte mich zusammenzureißen. „Du solltest jetzt schlafen.", sagte er kalt und lief an mir vorbei ohne mich auf nur ein bisschen anzugucken und verließ den Raum.

Als die Tür in Schloss fiel, fühlte es sich so, als hätte jemand ein Messer in meine Brust gestochen und mir langsam das ganze Blut aus mir herauslief. Es war ein stechender, unangenehmer Schmerz. Warum fühlte ich mich so? Was war grad passiert? Doch es war eindeutig. Es war eine deutliche Absage von ihm gewesen.

Jedoch verstand ich nicht wieso, er dann so da gestanden hatte. Hatte er es nicht gespürt? Mir war in diesem Moment eines über mich selbst klar geworden. Ich liebte ihn. Ich hatte mich in ihn verliebt. In einen Vampir.

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„Why does it hurt so much when you leave me , when you were never mine?"

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Es kann sein, dass ich die nächsten zwei Wochen nichts mehr posten werde, da ich nicht Zuhause bin. Aber danach werde ich wieder posten. Hoffe euch gefällt das Buch soweit. :)

Dancing in Nightmares | Minho Vampire ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt