Dreiundfünfzig

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Zwei Jahre später

Ich liebte die Arbeit in dem Kindergarten von Frau Chom. Auch Jaemi und Yoona gefiel es hier. Sie fanden sogar ein paar Freunde. Die Beiden waren jetzt fünf und werden diesen Frühling eingeschult. Wie die Zeit verging. Ich erinnerte mich noch, wo meine kleinen Prinzessinnen noch Babys waren und jetzt sind sie schon so groß. Die ganze Zeit fragte ich mich, ob es an ihrer Schule gefallen wird. Ob sie auch dort viele Freunde finden werden? Zum Glück war die Familienkonstellation für die Schulen egal, weil die Kinder so oder laut dem südkoreanischen Gesetz schulpflichtig waren. Zumindest musste ich mir da keine Sorgen machen. Allerdings machte ich mir Sorgen, dass man unsere Töchter akzeptierte, wenn ihre Mitschüler wussten, dass sie zwei Väter hatten.

Mit Minho bereitete ich unsere kleinen Mädchen auf ihren ersten Schultag vor. Zwar waren Yoona und Jaemi Zwillinge, aber unterschieden sich sehr. Yoona war die Aktivere, die unendlich Energie hatte. Wie oft sie mit Minho Fangen gespielt hatte. Sie wollte unbedingt in irgendeinen Mannschaftssport, nur konnte sie sich noch nicht entscheiden in welchen sie gehen wollte. Vielleicht Fußball oder vielleicht auch Hockey. Jaemi war die Ruhigere, was vor allem daran lag, dass sie Angst hatte, dass sie durch Sport ihr Asthma auslösen konnte, obwohl ich ihr mehrmals gesagt habe, dass Sport ihr helfen würde. Vor allem Schwimmen war gut für sie und im Sommer werden Minho und ich den beiden Mädchen das Schwimmen beibringen. Jaemi schaute sich lieber Bilderbücher an oder spielte mit ihrem Eichörnchenplüschtier, welches sie 'Nut' getauft hatte. Sie lernte gerne englische Wörter kennen und wollte später die englische Sprache beherrschen.

„Dad? Kann ich Nut mitnehmen?", fragte Jaemi Minho. Unsere Töchter fanden, dass Minimin-Appa und Sungie-Appa langsam zu babyhaft klang und entschieden sich jetzt, dass Minho 'Dad' war und ich 'Appa'. „Wenn er dir hilft, dann gern." Minho tätschelte das seidenen Haar seiner Tochter. Nach wie vor ist Jaemi sehr auf Minho fixiert, was ich süß finde. Minho gleicht nicht mehr den Jungen, den ich damals kennen gelernt habe. Er zu einem wirklichen Familienvater erblüht, der seinen Familie über alles liebt. Ich stattdessen sehe die ganze Menschheit mit skeptischen Augen und verschloss mich jetzt vor ihr. Es war als würden Minhos Verhalten auf mich abgefärbt haben und meins auf Minhos. „Hast du deinen Inhalator?", fragte Minho aus reiner Gewohnheit. Jaemi zog ihn aus ihrem Rucksack. „Hier!" In den letzten Jahren hatte Jaemi ein paar Asthmaanfälle gehabt. „Gutes Mädchen. Wollen wir los?"

Wir machten uns auf den Weg zur Grundschule, die in der Nähe von uns lag. „Ich bin bestimmt nervöser, als unsere Mädchen hier", meinte ich. Das lag daran, dass ich Angst hatte, wie man auf uns reagierte, auf zwei Männer. Minho nahm meine Hand in seine. „Das wird schon. Niemand kann dir da was tun, okay? Alles wird gut, mein Schatz." Er gab mir einen Kuss auf die Wange. Jaemi und Yoona stürmten in die Schule, weil sie es nicht mehr erwarten können. „Rennt nicht weg, kommt zurück, sonst verläuft ihr euch doch!", rief Minho unsere Mädchen zu. Sie rannten kichernd zu uns und schnappten sich unsere Händchen.

Minho und ich fanden das Klassenzimmer von unseren Töchtern und liefen rein. Es waren schon ein paar Eltern mit ihren Kindern versammelt. Ich versuchte den Blick der Anderen auszublenden, wie es mir Minho gesagt hatte. Wie gerne würde ich seinen Mut haben. Auf den Tischen waren Namenschilder aufgestellt. Ich sah die Namensschilder meiner Töchter und brachte sie hin. „Schaut, ihr sitzt sogar nebeneinander!" Jaemi und Yoona saßen sich lächelnd hin und richteten ihren Blick nach vorne. Sie waren beide so unglaublich knuffig. „Wollt ihr Appa noch einmal umarmen?" Meine Töchter standen auf und umarmten mich fest. „Ich werde dich vermissen", meinte Yoona. „Ich dich auch."

Herr Hong, der Klassenlehrer von unseren Töchter kam herein und begrüßte uns. Dann war es Zeit für die Eltern zu gehen. Wir verließen die Schule und ich hatte ein enges Gefühl in der Brust. Es war das erste Mal, dass ich meine Kleinen an einen unbekannten Ort alleine lies. Wie werde ich das nur überleben? „Minho? Ich vermisse sie schon", sagte ich und lehnte mich gegen seine Schulter. „Es sind erst ein paar Minuten vergangen. Komm, wir machen uns jetzt einen netten Tag. Wie wäre es, wenn wir einen kleinen Ausflug machen. Nur du und ich?", fragte Minho mich. Für die Einschulung haben wir uns beide freigenommen und der Rest der Tag hatten wir für uns. „Und an was hast du gedacht?" Minho beugte sich zu mir, sodass er mir warm ins Ohr hauchte. „Ich habe an ein romantisches Essen in ein Restaurant gedacht und dann vernasche ich dich im Schlafzimmer. Was meinst du?"

Minhos Worte brachten mich dazu dreckig zu lächeln. Seit unsere Kleinen größer waren und auch mal bei meinen Freunden oder bei meiner Mutter übernachten konnten, hatten wir mehr Zeit für uns. „Das hört sich gut an."

Kiddos, ich hab die Story am Wochenende fertig geschrieben, deswegen kann ich euch wieder mit Kapitel überschütten :') (Mache ich das nicht schon längst? :'))

Between reality and dream (Minsung FF)Where stories live. Discover now