Dreizehn

680 70 11
                                    

Doktor Park bat mich regelmäßig zu ihr zu kommen, damit sie das Baby untersuchen konnte. „Dann bis zum nächsten Mal, Jisung. Wir werden dann über die Risiken reden müssen, die eine Schwangerschaft in so einem jungen Alter mit sich bringt. Heute verschone ich dich damit, weil ihr erst mal die Nachricht verdauen müsst." Ich bedankte mich bei ihr und wollte mit Minho darüber reden, wollte ihn endlich erzählen, wie es möglich war, dass ich schwanger sein konnte. Ich erzählte es ihm, worauf er dann am Ende einfach aus dem Zimmer herausstürmte.

„Minho scheint nicht gerade begeistert zu sein. Es ist nicht leicht in so einem jungen Jahren Eltern zu werden. Wenn du jemanden brauchst, über den du mit deiner Lage sprechen möchtest, kann ich dir ein paar Flyer geben, die Hilfe anbieten. Du kannst auch gerne dort anrufen und dir ein bisschen von der Seele reden." Ich bedankte mich bei ihr, doch ich würde es alleine schaffen. Ich würde alleine mit Minho klar kommen und mit allem anderen.  „Ich werde das alleine schaffen, auch wenn ich das Baby alleine großziehen muss. Ich werde dem Baby ein richtiger guter Vater sein", sagte ich entschlossen. Ich würde dieses Kind bekommen und großziehen.

„Überdenke bitte deine Lage. In deinem Alter brauchst du vor allem die Unterstützung deiner Familie. Vor allem, weil du noch zur Schule gehst. Wer wird sich um das Baby kümmern, solange du in der Schule bist?", fragte mich Frau Park besorgt. „Meine Mutter wird mich auf jeden Fall unterstützen!"

„Das ist schön. Also wir sehen uns in ein paar Wochen zur Kontrolle", meinte meine Ärztin. Ich verabschiedete mich von ihr und verließ die Arztpraxis. Von Minho war weit und breit nichts zu sehen. Er ist sicher nach Hause gegangen. Am besten ich lies ihn erst mal in Ruhe, damit er sich beruhigen konnte. Es war sicher nicht leicht für ihn. Ich dagegen freute mich und konnte nicht aufhören zu grinsen, als ich mit dem Bus nach Hause fuhr. Am liebsten würde ich es gleich meiner Mutter sagen und meinen Freunden, doch ich wartete lieber noch etwas. Erstmal wollte ich das kleine Wunder in mir noch ein bisschen für mich alleine haben.

In der Schule war die Stimmung zwischen Minho und mir wieder wie am Anfang. Er ignorierte mich und warf mir wütende Blick zu. Ich verstand seine Reaktion. Ich hab ihm das Leben zerstört. Bald musste ich aber mit ihm reden. Wir mussten über das Baby reden, das in mir wuchs. Das war aber das einzige Problem. Mir ging es sonst blendend. Sogar die Übelkeitattacken und die Müdigkeit steckte ich gut weg. Ich musste aber anders als sonst aussehen, weil meine Freunde fragten, ob mir was Gutes passiert ist. „Ja, ist mir. Ich erzähle es euch ein anderes Mal", meinte ich. Nach dem ersten Monat würde ich es ihnen sagen. Chan und Seungmin fragten mich ziemlich oft, doch ich hielt meinen Mund. Auch meiner Mutter sagte ich nichts, auch wenn sie mich in letzter Zeit sehr skeptisch musterte.

Am Abend bat sie mich sitzen zu bleiben, nachdem wir Abend gegessen hatten. Mein kleiner Bruder spielte in seinem Zimmer und ich konnte ihn leicht lachen hören. „Jisung? In letzter Zeit scheinst du verändert zu sein. Du übergibst dich ständig und gehst häufig auf die Toilette. Außerdem versuchst du deinen Bauch zu schützen. Neulich als wir alle drei im Park spazieren waren und als der Fußball des Jungen dich traf, hast du automatisch deine Hand auf deinen Bauch gelegt. Ich kenne das Verhalten. Jisung? Bist du schwanger?" Meine Mutter hatte es von alleine rausbekommen. Sie schien mich wirklich gut zu kennen und sah die kleinen Veränderung meines Verhaltens.

„Ja, ich bin schwanger. Ich war auch schon bei Doktor Park."

Meine Mutter fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und seufzte. „Oh Jisung, ich hatte so gehofft, dass wir so eine Konversation nicht an so einem Zeitpunkt führen müssen. Wer ist überhaupt der Vater?" Meine Mutter war verzweifelt, das hörte ich in jedem Wort. Zumindest war sie nicht sauer auf mich wie so viele andere Mütter auf ihre Kinder. Ob Minhos Eltern ausrasten werden, wenn er ihnen sagte, dass er Vater wird? „Er heißt Minho und geht zwei Stufen über mir. Mom, ich werde das schon schaffen, wie du es geschafft hast." Meine Mutter nahm mich in den Arm und strich mir über das hellbraune Haar. „Mein Schatz.....wieso hast du nicht besser aufgepasst? Ich hoffe doch, dass Minho dich unterstützt."

Da war ich mir nicht so sicher. 

Between reality and dream (Minsung FF)Where stories live. Discover now