Vierundvierzig

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Minhos POV

Es fühlt sich an, als wäre ich nicht komplett. Mir fehlten meine Katzen wirklich. Zwar habe ich Jisung und unsere Prinzessinnen, doch es fühlte sich noch nicht so an wie eine Familie sich anfühlen musste. Lange habe ich mich gefragt, nach was mein Herz sich so sehnte. Vor allem nachdem die Geburt hinter mir lag, war das Gefühl wirklich stark. Selbst Jisung wusste nicht, was mir so fehlte. Ich war deswegen sehr nachdenklich, wenn ich nicht mit meinen Töchtern zusammen war. Erst als ich die Plüschkatze in Yoonas kleiner Hand sah, wusste ich endlich, was mir so fehlte.

Meine Katzen.

Wie konnte ich nur so egoistisch sein und zuerst an meine Familie denken, während die drei Katzen meine bisherige Familie war? Lag es daran, dass ich keinen Schritt in mein Elternhaus mehr treten wollte? Für mich waren die Katzen deswegen unerreichbar und ich musste mit ihnen abschließen, doch tief im Inneren konnte ich das nicht. Sie waren mir viel zu wichtig.

„Kannst du sie nicht besuchen? Es ist ein Jahr her. Deine Familie kann dich nicht für immer hassen. Haben sie keine Interesse an ihren Enkelkinder?" Ich erinnerte mich an das letzte Mal, wo ich sie mit Jisung besucht hatte und all den Hass, den sie mir gegeben haben. Damals war ich so zerbrochen. Dabei habe ich mir insgeheim erhofft, dass sie mich wie Jisungs Mutter mich unterstützt und vor allem, weil ich ihr einziger Sohn bin, aber sie schmissen mich raus, nur weil ich so jung Vater wurde und mit einem Mann zusammen bin. Das war nicht fair. Ich denke eher nicht, dass sie mich sehen wollen, aber ich versuchte ein bisschen positiver dank Jisung zu sein, also holte ich mein Handy vom Sofa und suchte den Kontakt von Zuhause.

Während ich wartetet, wurde ich sehr nervös. Es war ein ganzes Jahr her, seit ich mit meinen Eltern das letzte Mal telefoniert hatte. Ob sie überhaupt rangingen, wenn ihr Sohn sich wieder meldete? Tatsächlich. „Minho?", fragte meine Mutter und irgendwie wurde mein Herz ganz schwer, weil ich sie insgeheim vermisst hatte. „Hey, Eomma. Wie geht's dir?" Ich umschlang mein Handy fester und machte mich für alles bereit. „Bist du immer noch mit diesem schrecklichen Jungen zusammen?" Dieser Junge. Also hatte sie sich nicht verändert. „Dieser schreckliche Junge, wie du ihn nennst, ist Jisung und ich liebe ihn über alles." Meine Stimme bebte und ich war kurz davor einfach aufzulassen. „Dann hoffe ich, dass ihr die Babys weggegeben haben. Zwei Männer als Familie? Widerlich. Such dir lieber ein nettes Mädchen, dann kannst du auch nach Hause." Ein Gefühl wie ein Messer in meiner Brust. Wie kann sie so etwas Gemeines sagen? Ich schluckte die Wut runter, die sich ausbreiten wollte. Wie gerne würde ich einfach mein Butterflymesser umschließen, doch ich habe es nach der Geburt der Zwillinge entsorgt.

„Ich rufe an, weil ich fragen wollte, ob ich meine Katzen sehen kann." So viele Beleidigungen fielen mir ein, die ich ihr sagen wollte. Wie gerne würde ich meine Familie verteidigen. „Deine Katzen? Tut mir Leid das zu sagen, aber wir haben sie letzten Monat ins Tierheim gebracht. Sie haben die ganze Zeit nur miaut und alles kaputt gemacht."

Okay, jetzt hatte sie mich wütend gemacht. Wie konnte sie nur so etwas beschließen, ohne mich einzuweihen? War das überhaupt noch meine Mutter? Meine Mutter die mich früher so lieb hatte? Fühlt sich nicht mehr danach an.

„Du hast meine Katzen ins fucking Tierheim gebracht? Spinnst du? Und wieso hast du mir deswegen nicht Bescheid gesagt? Du bist ein Monster, weißt du das? Erst beleidigst du meine Familie, obwohl du Jisung und meine Töchter dir nichts getan haben und dann sagst du mir, dass ihr meine Katzen weggebracht hast, nur weil sie miaut haben und alles kaputt gemacht haben? Ich wette mit dir, dass ihr ihnen keine Aufmerksamkeit gegeben habt! Für mich bist du und Appa gestorben. Ich werde nicht mehr anrufen." Wütend legte ich auf und schmiss mein Handy aufs Sofa. „Wie ich gehört habe, sind deine Katzen jetzt im Tierheim", erwiderte Jisung leise. Er hatte die Ohren unserer Töchter zugehalten, weil ich geflucht habe. „Ja....aber nicht nur das.....sie akzeptiert unsere Liebe immer noch nicht. Sie will ihre Enkelkinder nicht sehen...und mich erst recht nicht mehr. Ich will sie nie wieder sehen."

Heute bekommt ihr zwei Kapitel mehr :)

Between reality and dream (Minsung FF)Where stories live. Discover now