Kapitel 89

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Diese Nacht hatte ich in meinem alten Zimmer verbracht und das mit Marleen, wie wir es früher immer getan hatten. Noch hatte ich es nicht über mich gebracht meiner Familie zu erzählen, dass ich verheiratet war und zukünftig mit Cyrian zusammenleben würde. Den ersten gemeinsamen Abend hatte ich genießen wollen und mein Mann hatte das zum Glück verstehen können.

Marleen hatte die ganze Nacht wie eine Zecke an mir gehangen, was für mich in Ordnung gewesen war. Nach der langen Zeit ohne einander war das etwas das ich genauso brauchte.

Dennoch fand ich kaum Schlaf, weil meine Gedanken rasten. So weit hatten alle es gut aufgefasst, ausschließlich mein Dad war skeptisch geblieben. Nur musste ich die Bombe mit der Heirat erst noch platzen lassen. Ein Seufzen musste ich unterdrücken, denn ich wollte leise sein. Die Nacht war zwar bereits vorüber, aber ich würde meine Schwester ungern wecken. Egal, ob die Sonne bereits aufgegangen war.

Ihre Strahlen wagten es zwischen einem Schlitz der Vorhänge durchzuscheinen. Dem Wetter nach dürfte es ein schöner Tag werden.

Die morgendliche Stille wurde von Marleen beendet, die sagte: "Ich höre deine Gedanken förmlich rattern." Ich zuckte leicht zusammen, denn eigentlich hatte ich gedacht, dass sie schlief. Offensichtlich hatte ich mich geirrt.

Ich hatte mich schnell gefangen und antwortete nach einem Räuspern: "Ich muss dir was sagen."

Am besten teilte ich das Marleen als erstes mit, denn sie dürfte am besten reagieren. Danach hatte ich Beistand, wenn wir dem Rest der Familie von meiner spontanen Hochzeit erzählten. Mein Dad würde auf jeden Fall durchdrehen, denn der war Cyrian gegenüber schlecht gesinnt.

Sie spannte sich leicht an und fragte besorgt: "Was ist los? Brauchst du Hilfe? Du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst, egal was passiert ist." Ich drückte sie fester an mich, denn für ihre Loyalität war ich dankbar. Egal wie dumm eine Idee oder Tat war, sie würde mich unterstützen.

Um es hinter mich gebracht zu haben und damit Marleen sich keine unnötigen weiteren Sorgen machte, knallte ich es raus: "Cyrian und ich haben geheiratet."

Es herrschte vollkommene Stille und ich nahm nicht mal mehr ihre Atmung wahr. Sie schien wie erstarrt zu sein, weshalb auch ich keine Regung mehr zeigte. Dank dem hatte ich Angst vor ihrer Reaktion, denn ihre Unterstützung vor unseren Eltern wäre ideal.

Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis sie verdattert fragte: "Ihr habt was getan? Du bist verheiratet?" Sie klang ungläubig, dabei war das ein Szenario, dass man als Option betrachten hätte können. Wenn jemand schon gemeinsam abhaute und sich versteckte, da war eine Hochzeit wahrscheinlich. Noch mehr, wenn man nie wieder getrennt werden wollte.

Marleen löste sich aus der Umarmung, um sich aufzusetzen und mich anzusehen. Meine Antwort blieb ein ernster Blick, an dem sie hoffentlich erkannte, dass ich keinen Spaß machte. Ich setzte mich genauso auf, damit wir auf Augenhöhe waren.

Es machte Klick bei ihr, denn sie schlug sich eine Hand vor den Mund und murmelte: "Oh, er ist jetzt ernsthaft dein Mann. Das habt ihr echt gemacht." Den Unglauben hörte man weiterhin ihrer Stimme an, aber es kam langsam bei ihr an.

Ich seufzte und erklärte: "Dad bringt mich sowas von um. Mum könnte eventuell gut reagieren." Da wurde sie ernst und nahm die Hand wieder herunter. Mit einem Nicken antwortete sie: "Ja, damit könntest du Recht haben. Ellie ist sicher auf deiner Seite. Der gestrigen allgemeinen Reaktion nach von ihr, ist das alles ok."

Ich zuckte mit den Schultern, denn da war ich mir unsicher. "Keine Ahnung. Sie ist dann doch ein rationaler Mensch. Der Wahnsinn ist im Namen der Liebe geschehen, was sie vielleicht schwer nachvollziehen kann." Das wurde mit einer Handbewegung abgetan. "Ach, Quatsch. Sie ist glücklich, wenn du es bist. Dad kriegen wir auch noch rum."

Mich machte das ganz nachdenklich, denn zu schwer würde das theoretisch nicht werden. "Eigentlich müssen wir Mum rumkriegen. Sie würde dann auf ihn abfärben oder ihn zumindest an der Leine halten." Das dürfte ein zu großes Drama verhindern.

Marleen schnappte sich meine Hand, musterte diese und fragte: "Wo ist der Ring? Der reiche Grieche hat dir sicher ein edles Teil gekauft. Ich muss ihn sehen." Ein Grinsen fand auf ihre Lippen und damit steckte meine Schwester mich an. Die Freude über die Heirat erreichte mich, wodurch mein Herz sich von alleine erwärmte. "Den habe ich abgenommen bevor ich klingelte, weil ich es allen persönlich sagen wollte. Mit dem Ring am Finger wäre das unmöglich gewesen." Sie nickte verständnisvoll, aber die Neugier sah ich ihr weiterhin an.

Für den Moment beließ sie es und schlug mir auf den Oberschenkel, was von der Bettdecke gedämpft wurde. Ansonsten hätte der schwungvolle Schlag weh getan. "Jetzt her mit den Details. Wir sind unter uns, da kannst du richtig auspacken." Mit dieser Aufforderung hatte sie mich zum Lachen gebracht, dennoch fanden Tränen in meine Augen. Das hatte ich vermisst, da wurde man von alleine ein bisschen sentimental.

Meiner Schwester erging es gleich, aber sie räusperte sich, um anzumerken: "Übrigens freue ich mich riesig für dich. Vor allem wenn du den Mann deiner Träume gefunden hast." Wenn sie so weitermachte heulte ich bald los.

Ich nahm ihre Hände in die meinen und drückte diese leicht. Meine Schwester bewies erneut, dass sie immer zu mir hielt.

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So ihr Lieben ❤️

Hiermit startet der finale Leseabend.
In einer halben Stunde kommt das nächste Kapitel und gesamt sind es vier Stück.

Viel Spaß beim Lesen.

❤️

The Monster | ✔️Where stories live. Discover now