Kapitel 39

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Das Essen war sehr ruhig verlaufen, was verdammt unangenehm war. Da beeilte man sich, um es schnell hinter sich zu bringen.

Allerdings realisierte man danach, dass man dennoch kein bisschen befreit war. Ich wurde diesen Mann trotzdem nicht los.

Cyrian hatte den Abwasch übernommen und ich hatte mich auf unser Schlafzimmer verzogen. Irgendwie musste ich das abwenden, so dass ich ein anderes Zimmer bekam.

Wobei ich bereits mit dem Gedanken gespielt hatte schlafen zu gehen, damit ich diesem Wahnsinn entkam. Nur hatte ich gerade erst geschlafen, weshalb es eine Kunst wäre, direkt wieder ins Land der Träume zu fliehen. Trotzdem lag ich im Bett und starrte die Decke an. Vermutlich bekam ich nie wieder ein Auge zu, wenn ich an meinen Gefängniswärter dachte.

Meine arme Familie musste krank vor Sorge sein.

Moment.

Ich schoss vom Bett auf und rannte praktisch zur Tür. Cyrian hatte gemeint, dass ich meine Mum anrufen durfte und dieses Angebot nahm ich an.

Wie hatte ich das vergessen können?

Manchmal konnte ich derart dumm sein, dass es weh tat. Es war praktisch unverzeihlich, dass mir das entfallen war.

Gerade als ich die Tür aufriss, hatte Cyrian diese öffnen wollen. Ich schrie vor Schreck auf und er sah mich überrascht an.

Ich fasste mir an mein Herz und sagte: "Hast du mich erschreckt, beinahe wäre ich tot umgefallen."

Cyrian musterte mich und fragte: "Was hattest du vor?" Falls er einen schlecht durchdachten Fluchtversuch vermutete, konnte ich ihn beruhigen. "Du hast gesagt, dass ich meine Mum kurz anrufen darf und das würde ich jetzt gerne tun."

Zu meiner Verwunderung holte er sein Handy aus seiner hinteren Hosentasche, reichte es mir und sagte: "Wie vereinbart hast du wenig Zeit. Ich möchte kein Risiko eingehen, dass jemand Unerwünschtes diesen Anruf zurück verfolgt."

Er ließ mich das ernsthaft machen, ohne das ich lange dafür kämpfen musste. Es gab weder eine Diskussion noch hatte er seine Meinung geändert.

Ich wollte sein Handy entsperren, aber es verlangte einen Code, welchen ich logischerweise nicht kannte.

Spielte er mit mir?

Das war weit von witzig entfernt, denn es ging um meine Familie. Sie sollten wissen, dass ich weiterhin lebte und bei keinem Psychopathen gelandet war, welcher mich folterte und anschließend umbrachte.

Ich mag bei einem Psycho sein, aber der quälte mich nicht, zumindest körperlich blieb ich unversehrt. Psychisch war das ganz ein anderer Fall.

Cyrian sagte neutral: "Dein Geburtsdatum."

Ich sah argwöhnisch auf zu ihm, denn das musste ein Scherz sein. Es klang absurd und etwas verrückt.

Dieser Mann wollte wirklich mein Geburtsdatum als Passwort haben?

Eigentlich war das ziemlich dumm, falls jemand sein Handy schnappte, wäre das eine vorstellbare Kombination.

Naja egal. Das war sein Problem, welches er behalten konnte.

Ich widmete mich seinem Handy und tippte es ein, währenddessen sagte er: "Falls du es ungefragt benutzt, möchte ich dich ans Heiraten erinnern. Manches Wissen verlangt danach, damit du geschützt bleibst."

Mit diesem Argument würde er sich vermutlich aus jeglicher Lage retten und es würde funktionieren. Damit sicherte er sich, dass ich nie auf den Gedanken kam zu schnüffeln.

Meine nächste Schlussfolgerung sprach ich aus: "Also, wenn du eine Geliebte hast, erfahre ich es erst, wenn wir verheiratet sind, da ich davor nie dein Handy anfassen darf."

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