Kapitel 33

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Wütend rief ich: "Ist ja gut! Ich gehe selbst!"

Cyrian ließ mich überraschenderweise los und ich trat sofort einen Schritt weg von ihm. Ich drehte mich zu ihm und funkelte ihn an.

"Fass mich nie wieder an."

Er hob seine Hände als wäre er unschuldig, was lachhaft bei dieser Sorte Mann war. Man konnte ihn vieles nennen, aber niemals unschuldig.

Nach einem Grummeln trat ich den Rückweg an. Nebenbei sollte ich mir einen geeigneten Plan zurecht legen. Irgendwie musste ich dem Monster davonlaufen.

Cyrian ging mit einem gewissen Abstand neben mir und meinte: "Ich höre deine Gedanken praktisch rattern, aber du kannst mir nicht entkommen. Niemals."

Das werden wir ja sehen.

Er mag sich für unfassbar intelligent halten, aber ich würde ihm noch einige Probleme bescheren, bis ich in Freiheit war. Dieser Kampf war lange nicht verloren und das würde er zu spüren bekommen.

Auch, wenn ich ihm heute nicht entkommen könnte, irgendwann würde ich es.

Schweigend gingen wir durch den Wald und nichts außer der Vögel war zu hören. Jedoch konnte ich meinen Herzschlag hören, welcher ganz hektisch war. Keine Ahnung, ob es an der Angst oder an dem Sprint lag. Vermutlich war es beides.

Das Adrenalin ebbte ab, allerdings dürfte es mehr werden, sobald ich den nächsten Versuch wagte und der war wohl hoffentlich nahe, sofern mein Hirn endlich etwas hergab.

Mittlerweile ging Cyrian hinter mir, da der Wald dichter geworden war. Die Bäume würden es nicht zulassen, dass wir nebeneinander gingen, was ein großer Gefallen war.

Seine Anwesenheit war kaum zu ertragen. Die Stimmung war allgemein unglaublich angespannt. Es war schwer zu beurteilen wie er das empfand, aber für mich war es furchtbar.

Die Rechnung für diese irre Flucht spürte ich ein bisschen, aber später dürfte ich das volle Ausmaß fühlen. Aktuell spürte ich ein Brennen in meinen Beinen und war etwas ausgelaugt, was erträglich war. Wenigstens kam ich immer mehr zu Atem.

Wer wäre auch vorbereitet für einen Lauf querfeldein durch den Wald?

Ich sicherlich nicht.

Cyrian durchbrach schließlich unsere Stille in dem er sagte: "Du hast deinem Titel heute aller Ehre gemacht."

Meinem Titel?

Was halluzinierte er vor sich hin?

Falls er meinte den widerlichen Titel der Frau eines Mafiabosses, dann sollte ich ihn in die Realität holen. Das konnte er sich abschminken und sollte nie wieder daran denken.

Ich antwortete bissig: "Falls der irgendetwas mit dir zu tun hat, dann lehne ich sehr gerne ab. Nein, sogar unfassbar gerne, derart, dass es schon weh tut!"

"Feline, eine simple Info über mich, soll deine Gefühle geändert haben? Das glaubt dir niemand. Es gibt keinen Schalter mit welchem man das abstellen kann."

Ich blieb stehen und wandte mich an ihn, scheinbar musste man ihm die Logik in den Schädel hämmern. "Das ist keine simple Info. Es ist etwas Gigantisches und damit will ich nichts zu tun haben. Das war ein Schauspiel, der Mann, in welchen ich mich verliebt hatte, existiert nicht und das hat er nie."

Ich drehte mich um und ging weiter. Die Worte hatten hoffentlich gesessen und taten ihm weh.

Wobei wem machte ich was vor?

Dieser Mann besaß keine Gefühle. Das war ein Fremdwort für ihn und er würde es niemals kennen.

"Das ist nicht korrekt. Das war kein Schauspiel. Du, liebe Feline, hast mein wahres Ich kennengelernt und diese Ehre haben nur wenige Menschen."

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