Kapitel 38

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Cyrian machte mir tatsächlich etwas zu essen. Wir waren aktuell in der Küche und er war mit kochen beschäftigt.

Ich saß auf einer der Theken und beobachtete das Spektakel, nicht das er noch auf die Idee kam mir ein Beruhigungsmittel zu verabreichen, damit ich weniger rumzickte. Oder damit ich einschlief und er seine Ruhe hatte.

Aber ich beobachtete ihn lediglich bei der Arbeit und betrachtete niemals sein Gesicht genauer, egal wie oft er zu mir sah. Trotzdem verunsicherte mich das ziemlich.

Im idealen Fall klärte ich ein paar Dinge, um zu wissen wie genau das ablaufen sollte und wo er mir Grenzen setzte. Am Ende hatte er das Bestimmungsrecht als mein Entführer.

"Du hast gemeint, dass die Tür untertags stets offen ist. Kann ich das Grundstück auch verlassen?" Ich musste es zwanghaft unterdrücken nervös mit meinen Fingern zu spielen oder ähnliches zu tun.

"Ja, das kannst du, sofern du in Begleitung bist und ich die Lage einschätzen konnte. Ich möchte alles klären, bevor du dich frei bewegen kannst. Aber auf diesem Grundstück kannst du zu jeder Zeit überall hin. Allerdings empfehle ich mittags und nachmittags im Haus zu bleiben, außer du willst zum Pool. Trotzdem kann es sehr heiß werden."

Ja, das machte Sinn, wenn man erst abends nach draußen ging.

Das mit dem freien Bewegen fand ich interessant. Ich mag das nicht ganz alleine machen können, aber ich wäre nie zu hundert Prozent eingeschlossen. Ich sollte versuchen wenigstens irgendwie etwas Positives zu finden.

Meine Neugier kannte teilweise keine Grenzen, weshalb ich fragte: "Was genau meinst du mit klären?"

Vermutlich hatte es etwas mit Ramirez zu tun, allerdings waren wir in Griechenland. Das war weit von zu Hause entfernt, weshalb der wohl kaum ein Problem war, eher seine restliche Gefolgschaft. Der Mann persönlich wurde gefangen gehalten oder was vielleicht tot. 

Seinen Blick spürte ich nun auf mir und seine nächsten Worte entsetzten mich: "Wenn du Infos über meinen Job willst, dann müssten wir heiraten. Deinem aktuellen Verhalten nach steht das auf deiner Liste sehr weit unten."

Heiraten?!

Was ging in diesem Kopf vor? 

Offensichtlich lief etwas falsch bei ihm und er war übergeschnappt, wobei er das vermutlich schon immer war. Nur hatte ich nie die Anzeichen gesehen, obwohl sie da gewesen wären. 

Nein, eigentlich nicht. Erst durch Landon waren die Zweifel gekommen. Davor war ich von seiner guten Art und Persönlichkeit überzeugt gewesen.

Wobei, das mit seinen Geheimnissen von Anfang an hatte mich verunsichert, trotzdem hätte ich niemals gedacht, dass er derart bösartig wäre. 

Ich sah automatisch zu ihm und seine Augen hatten sofort die meinen gefangen. Er wirkte so als würde er die Wahrheit sagen und das es sein voller Ernst war. Auch seine Stimme hätte keinen Hinweis auf einen Scherz gegeben. 

Ich fragte ganz leise und verwirrt: "Was?" 

Er zuckte mit den Schultern und widmete sich dem Kochtopf vor sich auf der Herdplatte. "Eine Ehefrau wird nie gezwungen gegen ihren Mann auszusagen. Das ist gesetzlich geregelt, da es sehr wahrscheinlich ist, dass eine Frau für ihren Mann lügen würde. Zu deiner eigenen Sicherheit wäre eine Heirat ideal. Ansonsten könntest du genauso eine Strafe bekommen, aber nach einer Eheschließung kann man dich nie gerichtlich befragen, sofern es um mich geht." 

Ich war unfähig etwas zu erwidern, denn er trug den Wahnsinn in sich. Ich hätte kein Problem damit ihn zu verpfeifen.

Obwohl, wenn man genauer darüber nachdachte, wäre das dumm. Er hätte sicher seine Mittel sich zu rächen, egal, ob er im Knast saß oder auf freiem Fuß war. Am Ende wäre ich niemals frei und irgendwie stets in seinen Fängen. 

The Monster | ✔️Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum