Das Hauptquartier

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Remus Pov.:

Die Tür zum Grimmauldplatz 12 fiel hinter mir zu und verschwand direkt vor meinen Augen. Es war 06:00 Uhr morgens also waren die meisten noch nicht wach. Ich konnte also ohne große Aufruhr das Haus verlassen. Ich seuftzte kurz bevor ich disapparierte.

Ich stand wie vor ein paar Tagen schon, vor den riesigen Toren Malfoy Manors und obwohl ich perse schon zum Dunklen Orden gehörte war ich so nervös wie vor drei Tagen, vielleicht sogar etwas aufgeregter. Anstatt diesesmal das Gelände zu betreten wartete ich draußen. Ich wusste nicht wie lange ich gewartet hatte, aber es mussten mindestens 10 Minuten gewesen sein bis Draco Malfoy neben mir zum stillstand kam. Heute wirkte er anders. "Greif meinen Arm, Wolf." Ja er war definitiv anders als das letze Mal. Zuletzt schien er mir viel zu fügsam und verängstingt. Lag es daran, dass der Dunkle Prinz nicht hier war. "Hörst du nicht, greif meinen Arm, ich hab nicht ewig Zeit." Nun es spielte keine Rolle, der Junge benahm sich so arrogant wie sonst. Ich griff seinen Arm und bemerkte seinen angeekelten Gesichtausdruck bevor wir apparierten. Aber noch etwas anderes fiel mir ins Auge, und dass war seine makellose Haut. Warum hatte er kein Mal?

Wir landeten am Rande eines Waldes. Vor uns erstreckte sich eine kleine Ortschaft. "Folge mir!", der blonde Junge ging los ohne weiter auf mich zu warten. Schnell folgte ich ihm. "Wo sind wir?", wollte ich wissen. "Surrey." Wir liefen ein Stück schweigend weiter, aber die Neugierde ließ mich nicht los, also holte ich zu Malfoy auf hielt ihm am Arm fest und zog seinen Umhang leicht hoch. Ich hatte Recht kein Mal. "Warum hast du kein Dunkles Mal?" Er schien mich eh nicht leiden zu können, diese Frage würde unsere Beziehung also in keinster Weise schaden, vorallem nicht nachdem ich ihn unangefordert berührt hatte. Er blieb mitten auf der leeren, schlecht geteerten Straße stehen und schüttelte meine Hand ab. Dann drehte er sich unglaublich schnell um, sodass sein Umhag ein peitschendes Geräusch von sich gab, er schaute mir das erste Mal seit heute in die Augen. Es war klar, dass er wütend war. "Sprich nicht mit mir, Wolf. Du hast kein Recht mir Fragen zu stellen. Denkst du, dass nur weil der Dunkle Prinz dich persönlich aktzeptiert hat, du jetzt etwas besseres bist. Es ist offensitlich wofür du wirklich gekommen bist, denkst du er weiß es nicht. Ha. Wenn du das wirklich glaubst bist du ein Idiot. Von mir aus kannst du dir einbilden was du willst, aber pass besser bei jedem deiner Schritte genau auf. Sollte dir auch nur ein klitze kleiner Fehler unterlaufen, der dich preisgibt, werde ich persönlich dafür sorgen das du leidest wie noch nie zuvor. Jetzt halt dein dreckiges Wolfsmaul und folg mir." Nachdem er seine Ansprache gehalten hatte drehte er sich um und ging einfach weiter. Er hatte Recht. War ich zu zuversichtlich, dass mir nichts geschehen würde wegen dieser einen komischen Frage die mir gestellt wurde? Ich hatte es verdrängen wollen, aber allein der Fakt, dass ich erwartet wurde, lässt schon darauf schließen, dass sie alles wussten. Hatte Snape den Plan an den Dunklen Lord ausgeplauderdt? Bin ich vielleicht doch nur ein Opferlamm? Ich merkte wie ich mit jeder Sekunde, die wir still nebeneinader liefen, nervöser wurde. "Wir sind da." 

Wir standen vor einem Haus, einem sehr unspektakuleren Haus. An dem Haus gab es nichts besonderes es, sah den anderen Häusern in der Ortschaft sehr ähnlich und es stach nicht wirklich heraus. War das, das Hauptquatier? Würde irgendjemand es je finden? Selbst ich würde ohne Hilfe nicht zurückfinden. "Folg mir und rede erst wenn du gefragt wirst." Draco trat an die Tür heran und klopfte in einem bestimmten Rhytmus. Dann erst öffnete er die Tür mit einem Schlüssel, denn er aus seinem Umhang zog.

Wir betraten einen Flur, wie auch in normalen Häusern. Es gab vor uns zwei Abzweigungen, nach rechts oder nach links, sowie die schmale Treppe etwas weiter gerade aus. Draco steuerte direkt auf die Treppe an und ich folgte ihm. Beim vorbeigehen an den anderen Gängen konnte ich einen kurzen Blick in die Räume werfen. Ich vermutete das, das erste Zimmer auf der rechten Seite ein Wohnzimmer war und das andere eine Küche, genau konnte ich es aber nicht beurteilen. Wir stiegen die Treppen hinauf, länger als es eigentlich dauern dürfte. Von außen sah das Haus nicht hoch genug aus. Oben angekommen erwartete mich ein großer Empfangsbereich, ähnlich denen von Artzpraxisen. Eine weiße Empfangstheke stand nicht allzuweitweg, in der Mitte des Raumes, dahinter befand sich eine schwarze Tür die von Regalen mit Ordnern umgeben war. Die Theke war voller typischer Muggelbürogegenstäde. Tacker, Locher, Post-Its, ein Kabeltelefon und sogar einen Computer, von denen ich wusste dass sie teuer waren. Vorallem die letzten beiden Gegenstände verwirrten mich, Muggelgeräte funktionierten in der Umgebung von Magie nicht oder nur sehr schlecht.

"Ihr seid früher hier als erwartet. Remus, richtig? Komm bitte her.", eine helle Stimme sprach mich an. Ich hatte nicht bemerkt das jemand hinter die Theke getreten war. Es war ein Junge, ungefähr im gleichen Alter wie Draco. Schwarze leicht gelockte Haare, die ihm seitlich bis zur Augenhöhe gingen, ein schwarzer Anzug mit einem weißem Hemd drunter und einer dunkelblauen Krawatte. Und blaue Augen. Azurblaue Augen. Außerdem roch er etwas komisch, bekannt aber komisch. Konnte es ein das dieser Junge... "Starr ihn nicht so an und tu was er dir gesagt hat.", kam es zischend von hinter mir. "Aber, aber Draco. Warum den so wütend, ist doch nicht verwunderlich, dass er die schönste Person, die er heute gesehen hat, so anstarrt. Ich meine, er hatte zuvor nur dich." Ich konnte hören wie Dracos Zähne vor Wut knirschten. "Erledige einfach deinen Job und halt den Mund." Die Person vor mir zog einen Schmollmund und erwiederte:" Draco, vergiss nicht, dass ich älter bin, okay? Außerdem tue ich meinen Job doch gerade." "Das würdest du, aber ich falle nicht unter deine Jurisdiktion, also hör auf rumzualbern und mach endlich wofür man dich aus der erbärmlichen Gasse gezogen hat." Der andere Junge lachte auf. "Hahaha. Richtig der Sonderfall. Nun gut, dann kommen wir doch gleich zum Gast. Remus, könntest du jetzt bitte herkommen."

Der Schlagabtausch zwischen den beiden Teenagern war vorbei und ich stand jetzt wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Miene des schwarzhaarigen Jungen hatte sich geändert nachdem er sich mir zugewendet hatte. Sie sah professionell aus. Ich trat näher an die Empfangtheke heran und stand jetzt davor. Der Junge saß mittlerweile auf einem Schreibstuhl. Mit einem Schwung schwebten drei Blätter vor mir. "Füll diese Blätter aus, bitte keine falsch Angaben machen, da diese später fatale Folgen haben könnten. Sobald du fertig bist komm wieder her, du wirst noch wegen anderen Sachen geprüft. Oh und gib mir schonmal deinen Muggelausweis, den solltest du ja mitgebracht haben." 

Ein wenig überfordert zog ich meinen Ausweis aus der Tasche und reichte ihn den jungen Mann. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, besonders nachdem mir der Dunkle Prinz gesagt hatte ich würde ihn benötigen, aber meine Erwartungen wurden gesprengt. Ich nahm die Blätter, ein Klemmbrett und einen Stift, bevor ich mich in die Ecke des Raums verzog in der plötzlich Sitzgelegenheiten erschienen sind.

3 Blätter und alle Doppelseitig, nun dann stürtze ich mich mal in den Papierkram.

Percy Jackson und der Dunkle PrinzWhere stories live. Discover now