Unerwarteter Besuch (2)

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Erzähler Pov.:

Schweigen legte sich über das Wohnzimmer, der Fernseher wurde pausiert und nur zwei sich intensiv anstarrenden Menschen schienen übrig geblieben sein. Für Paul, der unbeteiligt war und keine Ahnung hatte was gerade passiert ist, war die ganze Situation komisch und irgendwie unangenehm. Doch bevor er irgendetwas daran ändern konnte sprach eine andere Person. "Es freut mich auch Sie wieder zu sehen Ms. Jackson." Stille. Paul, der das Schweigen nicht mehr aushielt, brach die quälende Stille. "Wie wär es wenn sich unser Gast hinsetzt? Percy wird sicher bald kommen." In dem Moment hoffte der verwirrte Mann, dass die Frau, die er liebte, sowie dieser junge Mann doch endlich in ein vernünftiges Gespräch kommen oder Percy von seinem gefühlt ewigem Toilettengang zurückkommen möge, damit diese unangenehme Stille endlich verschwindet. 

Während sich Paul sich fragte wann sein fast Stiefsohn erscheinen würde, stand dieser vor dem Badezimmerspiegel. Percy Jackson selbst war tief in Gedanken versunken während er sein Spiegelbild betrachtete. Denn Percy, von dem viele dachten er hinke Intellektuell hinter den meisten anderen, war nicht so dumm um nicht zu verstehen was mit ihm passiert ist. Er hatte bereits eine Vermutung, denn es wäre kaum logisch, dass man nach elf Jahren Trennung einen plötzlichen mentalen Zusammenbruch erleidet, doch da seit einiger Zeit keine Flashbacks mehr kamen war er dann doch verwirrt.

Woher denn hätte er wissen sollen, dass dies aufgrund seines Seelenbundes geschah.

Parallel zu Percy, der dabei war aus seinen Gedankengang zu beenden und zurück zu kehren, hatte Morthus dann doch neben Sally platzgenommen. Der Platz neben der Mutter seines Freundes. Ein Platz der ihm so vertraut war und doch so verdammt fremd.

"Wie ergeht es euch?", wollte Sally Jackson wissen nachdem Morthus endlich saß. Der junge Mann setzte gerade zu einer Antwort an, da hörte man Schritte aus dem Flur.

"Sorry das ich so lang gebraucht habe Mom. Du hättest ruhig wei-", Percy Jackson erschien im Wohnzimmer und sah jemanden auf seinem Platz sitzen. Kurz dachte er es wäre Paul der es sich neben seiner Mutter breit gemacht hatte, doch dieser stand hinter dem Sofa untätig rum. Die Gestalt drehte sich um, die Strahlung des Fernsehers erhellte das Gesicht der Person. Leuchtend Grüne Augen blickten zum Wohnzimmereingang. Genau die grünen Augen, die Percy jede Minute vor sich gesehen hatte. Morthus lächelte. Percy Jackson traute seinen Augen nicht. Ungläubig blickte er auf seine Hände und drehte diese langsam. Einmal. Zweimal. Eine einzelne Träne rollte seine Wange hinunter. Für Paul, der dieses ungewöhnliche Verhalten als außenstehender musterte, sah es so aus als suche der Junge nach Blut an seinen Händen aber nichts finden. Für den Dunklen Prinzen, der im Gegensatz zu Paul die Träne klar sehen konnte, war dies ein Akt des Unglaubens und Verzweiflung, welche ihn den Schmerz den seines Freundes näher brachte. Er bereute es nicht mehr gegen seinen Vater gekämpft zu haben.

"Du... du, was machst du hier?" Morthus stand auf. "Percy", wurde sanft gesprochen. "DU? Warum bist du hier? Bist du überhaupt wirklich hier, oder drehe ich jetzt vollkommen durch?" "Ich bin hier Percy." Eine weitere Träne rollte seine Wange hinunter und tropfte auf den Boden. Morthus war dem Sohn des Poseidon währenddessen immer näher gekommen. "Ich bin hier Percy.", er umarmte seinen besten Freund, der nur steif dastand. "Ich bin hier und werde nicht mehr gehen." Jetzt flossen immer mehr tränen aus den Augen des jungen Mannes und er krallte sich an das T-Shirt seines alten Freundes. "Morthus."

Percy Jackson und der Dunkle PrinzWhere stories live. Discover now