Niederschmetternde Gespräche, Trübsal und ein Pepptalk

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Luke

Miesepetrig liege ich auf meinem Bett und starre die Decke an. Eigentlich sollte ich mich gerade für den Winterball in Schale werfen, aber ich kann mich zu nichts aufraffen. Und das geht schon seit Wochen so. Seit meinem absolut niederschmetternden Gespräch mit Pete am See.

Das schlechte Gefühl begann, als ich mitansehen musste, wie sich Pete nach Kimberley umgedreht hat. Er hatte dabei so ein Lächeln im Gesicht, das hat ihn einfach verraten. Und er war so nervös, als er sich dann bei mir nach ihr erkundigt hat.

Und wie wichtig es ihm war herauszufinden, ob es Kimberley gut ging. Und dass zwischen ihr und mir nur Freundschaft besteht. Ich hoffe, ich konnte das ausreichend klarstellen. Natürlich hat es mein Herz zerfetzt, aber wenn ich zurückstehen muss, damit die beiden glücklich werden können, dann werde ich das natürlich tun. Was für ein Freund wäre ich denn sonst?

"Luke, ich sage es dir nur noch einmal: Pete ist unser Mate! Wir sind füreinander bestimmt." Larry checkt es einfach nicht. Er beharrt steif und fest auf seiner Meinung, dass Pete und ich das perfekte Paar wären. Er könnte nicht weiter daneben liegen. Mir ist absolut klar, dass Pete keinerlei Interesse an mir hat.

Immerhin geht er mir seit Wochen aus dem Weg und hängt viel mehr mit Dean rum oder auch ganz allein. Oder wir unternehmen was zu fünft.

Wenigstens scheint er bisher auch bei Kimberley noch nicht weitergekommen zu sein. Denn so sehr ich ihm einerseits auch sein Glück wünsche und gönne, so ungern möchte ich das Ganze doch aus der Nähe beobachten müssen.

~

"Hey, was machst du denn da noch so verratzt auf dem Bett? Heute ist Win-ter-ball, hallo? Der Abend, auf den wir uns seit Wochen freuen? Dekorierter Ballsaal, schicke Klamotten, essen, trinken und tanzen?" Lizzy steht neben meinem Bett und hat ihr übliches Pummeluff-Outfit gegen ein absolut umwerfendes, hellblau glitzerndes Kleid eingetauscht, in dem sie einfach bombastisch aussieht.

Dean wird Augen machen.

"Los, ab unter die Dusche und dann rein in den feinen Zwirn! Du wirst den Abend auf gar keinen Fall allein in deinem Zimmer mit Trübsal blasen verbringen. Außerdem hast du mich zu diesem Auftritt überredet, da wirst du mir auch schön brav Händchen halten, wenn ich später vor Aufregung über der Toilette hänge!"

Stimmt, später singen Dean und Lizzy noch gemeinsam ein Medley auf der Bühne. Die beiden haben die letzten Wochen in jeder freien Minute geprobt, getextet und noch mehr geprobt — und dabei ein riesiges Geheimnis um die Sache gemacht. Keiner weiß, welche Lieder sie bringen und was genau passieren wird.

Eine halbe Stunde später stehe ich also geduscht und herausgeputzt neben Lizzy vor dem Eingang zum Ballsaal. Aufgeregt hibbelnd greift sie nach meiner Hand.

"Luke, es wird doch alles gutgehen, oder? Sag mir, dass alles gut gehen wird. Sag es! SAG ES!"

Ich drehe mich zu ihr, nehme ihre kleinen, eiskalten Hände in meine und schaue ihr tief in die Augen. "Lizzy. Alles wird gut. Du bist grandios und einzigartig, du hast eine Wahnsinnsstimme und Dean trägt dich auf Händen. Ich habe keinerlei Zweifel: Du wirst das rocken!"

Bei meinen Worten treten ihr Tränen in die Augen, die sie verstohlen wegwischt, bevor sie mich gespielt genervt rügt: "Ach Mensch, Luke, du ruinierst mein Makeup. — Ich danke dir!"

Und damit ist vorerst alles gesagt. Wir setzen uns unsere Masken auf die Nase — ihre silbern, meine dunkelblau, passend zu meinem hellblauen Hemd — und stürzen uns ins Getümmel. Diese Nacht gehört uns, und niemand wird uns aufhalten!

Der Omega, der Badboy und die MafiaWhere stories live. Discover now