Ich sah geradeaus, aber rief: "Das ist keine Ehre! Ich will dich nicht kennen!"

Was bildete er sich ein?

Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich abgehauen und hätte ihn kein zweites Mal angesehen.

Mein verdammter Führerschein hatte im Grunde alles zerstört. Eine Fehlentscheidung und alles war anders. Im Traum hatte ich nie geglaubt, dass etwas so Einfaches alles ruinieren würde.

Cyrian seufzte und meinte: "Keine Sorge, der heutige Tag war aufwühlend. Bald wirst du klar denken können."

In einem eiskalten Ton antwortete ich: "Fahr zur Hölle." Eigentlich wünschte man das niemanden, jedoch fühlte es sich bei ihm richtig an.

Endlich blieb er still, denn auf eine Unterhaltung konnte ich verzichten.

Nebenbei scannte ich die ganze Zeit meine Umgebung ab und ein paar Meter vor mir lag ein dicker Ast. Theoretisch konnte man den als Waffe verwenden, sofern man ihn richtig einsetzte.

Hm, das wäre machbar. Besser als nichts zu tun war es auf jeden Fall.

Ich sah kein weiteres Mal dorthin, damit Cyrian es kein bisschen ahnte. Der Überraschungsmoment musste auf meiner Seite sein, um Erfolg zu haben.

Eigentlich war das vollkommener Irrsinn. Die kleine Feline ging mit einem Ast auf einen Mafiaboss los.

Wie sollte das klappen?

Keine Ahnung, das würde ich herausfinden müssen.

Bei meinem Ziel angekommen, handelte ich Blitz schnell. Ich hob den Ast auf, welcher schwerer war als gedacht, aber ich bekam es hin. Ich drehte mich zu Cyrian und wollte ihm eins damit überziehen.

Entweder hatte er damit gerechnet oder er hatte gute Reflexe. Wie dem auch sei, er fing den Ast mit seiner Hand ab.

Ich wollte ihn Cyrian entreißen, aber er hielt ihn fest. Das machte mich unfassbar sauer, weshalb ich rief: "Heilige Preiselbeere! So schwer kann das doch nicht sein!"

Eigentlich war ich selbst über mein Handeln schockiert. Normalerweise war ich weit von einem gewalttätigen Menschen entfernt. Dennoch versuchte ich aktuell jemanden mit einem Ast zu schlagen.

Cyrian lachte und das stimmte mich kein Stück ruhiger. Mein nächster Zug war es ihn mit dem Ast zu schubsen, wenn er das Ding schon festhielt, dann musste ich das anders nutzen.

Es hatte den gewünschten Effekt, denn er verlor kurz sein Gleichgewicht. Das war mein Stichwort loszulaufen und das Beste zu hoffen.

Wie dumm war die Hoffnung, dass er seinen Schlüssel im Auto stecken hatte lassen?

Vermutlich extrem, deshalb sollte ich die Flucht im Wald bevorzugen.

Ich kam leider nicht weit, da packte er mich schon am Handgelenk und drehte mich mit Schwung zu sich herum. Im nächsten Moment knallte ich gegen seine Brust und sah auf zu ihm.

Er lächelte mich an und meinte: "So süß du bist, aber dieser Blick könnte beinahe töten." Ich startete gar nicht erst den Versuch mich loszureißen, denn das wäre sinnfrei. Er hatte mir mittlerweile bewiesen, wie viele Chancen ich gegen ihn hatte.

"Ich bin fast beleidigt wie sehr du kämpfst, um von mir wegzukommen, allerdings genauso beeindruckt. Meine kleine, unschuldige Feline kann offensichtlich anders und das gefällt mir."

Meine Antwort war ein eiskalter Gesichtsausdruck, welcher mit Wut unterstrichen wurde.

Cyrian ließ sich davon kaum beeindrucken und fuhr unbeirrt fort: "Aber jetzt reicht es. Wir haben noch genug zu tun und ich möchte dich endlich in Sicherheit haben."

The Monster | ✔️Where stories live. Discover now