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Raphael

Als ich zuhause ankam, war der typische Lärm im Haus zu hören. Jovie stand fluchend in der Küche und die anderen beiden Kids rannten durch das Haus und spielten fangen. Eher Blue spielte fangen, denn Fae rannte ihren Bruder nur wieder wütend hinterher. Jace saß entspannt auf unserem Sofa und sah fern.

Die Tür fiel ins Schloss und für einen Moment wurde es still.
„Wieso bist du schon zuhause?" fragte Jovie, als ich in die Küche kam. Sie musterte mich mit einem fragenden Blick.
„Jace hat mir eine Nachricht geschickt. Was war heute in der Schule los?" fragte ich und Jace gesellte sich zu uns in die Küche.
„Gar nichts. Nur dieser West, der mich genervt hat."
„Naja er hat mit dir geflirtet und Körperkontakt gesucht." mischte sich Jace ein, bekam aber einen tötlichen Blick von meiner Schwester.
„Wo ist er?" fragte ich und war bereit, sofort los zu fahren und ihn den Hals um zu drehen.
„Raff! Das war nur ein blöder Scherz von ihm." antwortete Jovie, denn ich wusste genau wie sie zu dem Thema Gewalt stand.

„Nein das war kein Scherz. Er weiß genau, wer du bist und welchen Nachnamen du trägst. Und genau deswegen ist es jetzt etwas persönliches. Nochmal. Wo ist er?" fragte ich eindringlich und brach den Augenkontakt nicht ab. Mit komischen Blicken oder dummen Kommentaren kann ich leben. Aber nicht, wenn jemand nur wegen unseren Namen so eine scheiße abzieht. Vor allem nicht bei meiner Schwester. Und vor allem nicht dieser West!

„Party bei dieser Vivien." sagte Jace nun knapp, da Jovie nicht die Anstalt machte, etwas zu sagen.
Jovie seufzte nur und nickte geschlagen.
„Na gut. Dann fahren wir da jetzt hin. Jace, pass auf die kids auf." befahl ich knapp und ging zu einer kleinen Tür die zu einer Abstellkammer führte. Dort holte ich meinen Baseballschläger raus und machte mich auf den Weg zum Auto. Nur widerwillig stieg Jovie mit ins Auto.
„Übertreib es nicht, verstanden? Die Polizei oder eine Klage wegen Körperverletzung können wir absolut nicht gebrauchen." murmelte sie und wirkte plötzlich etwas nervös. Die Spannung im Auto war förmlich greifbar und viel zu schnell heizte ich über die Straßen. Nach knappen 20 Minuten der Stille, waren wir da. Vor dem verdammt großen Haus waren ein paar Menschen, von innen dröhnte laute Musik und die Tür zum Haus stand offen. Ich überließ meiner Schwester die Wahl, ob sie mitkommen wollte, oder im Auto warten will. Doch Jovie kam mit, jederzeit bereit einzuschreiten falls ich es doch übertreiben sollte. Ihre Worte, nicht meine.

Kurz bevor ich das Haus mit meinem Baseballschläger in der Hand betreten wollte, drehte ich mich noch mal kurz zu meiner Schwester.
„Dann mischen wir mal eine Party auf und finden so schnell wie möglich diesen Mistkerl." schief grinste ich, eher Jovie seufzte und schließlich noch vor mir das Haus betrat. Ein Schwall von Wärme, Rauch und dem Gestank von schwitzenden Menschen flog uns entgegen und ich rümpfte meine Nase. Danach grinste ich wieder und zeigte ein wenig meine Spitzen Eckzähne. Einige Leute sahen mich an, einige erkannten mich, andere nicht.

„Cedric, wo ist er?" fragte ich eine gruppe von Menschen die irgendwo im Raum standen und sich unterhielten.
„Oben." sagten sie nur und musterten mein Gesicht, meine breiten Schultern und die volltätowierten arme, eher ihr Blick auf den Baseballschläger fiel.
„Shit der hat scheiße gebaut." sagte ein junges Mädchen, doch ich ignorierte es.

Oben angekommen, erstreckte sich ein breiter Flur mit gefühlt zwanzig Türen.
Nach der dritten Tür die ich achtlos aufstieß, stand dort im Raum ein junge mit einem anderen Mädchen. Sie unterhielten sich, doch ich erkannte schon, dass es der war, den ich suchte.
Ich knallte die Tür zu und beide Augenpaare galten mir.
Ich sah, wie das belustigte Gesicht von Cedric durch eine Art panisches, gewechselt wurde. Innerlich schmunzelte ich, denn er kannte ich. Natürlich tat er das. Jeder kannte mich. Man findet mich unter „schlechter Einfluss." auf Wikipedia.

All that's bright and goneWhere stories live. Discover now