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Song: Heart Storm - serpentwithfeet

Eric

Er macht mich wahnsinnig. Auf die bestmögliche Art und Weise.
Niemand fühlt sich so an, wie Ben Rosethorn. Niemand legt seinen Kopf so sehr in den Nacken, um mir kompletten Zugang zu seinem Mund zu gewährleiten.
Ich hatte nicht vor, das hier zu tun. Es war nie meine Absicht einfach in sein Zimmer zu stürmen und ihm die Kleider vom Leib zu reißen.

Und doch mache ich genau das.
Das letzte bisschen Selbstkontrolle ist über Bord gegangen, als er mir das verdammte Wasserglas aus der Hand genommen hat.
Ich bin Sekunden davon entfernt gewesen, ihn dort an Ort und Stelle von hinten und über die Kochinsel gebeugt zu nehmen. Sie hätte die perfekte Höhe für meine Aktivität gehabt.

Aber ich konnte mich zusammenreißen, mir wieder einmal mehr beweisen, dass ich die Kontrolle über mein Verhalten habe und nicht wie ein schwanzkontrollierter Neandertaler meinen Hormonen unterliege.
Doch dann konnte ich meine lose Zunge nicht am Gaumen halten und musst ihn nach seinem Zimmer fragen.

Und hier drin. Verdammt. Alles ist auf mich eingeprasselt. All die gehorteten, weggeschlossenen Erinnerungen von seinen warmen Lippen um meinen Schwanz, die Nächte, in denen ich auf ihm eingeschlafen bin und all die unzähligen Male, die wir uns von Wand zu Wand geschleudert haben; in einem Tanz der Lust, der mehr einem Kampf glich.

Ich sollte vorsichtiger vorgehen, ihn nicht so grob an meinen Körper drücken, aber ich muss ihn spüren, sein verdammter Gips ist mir egal.
Ich presse mich gegen einen seiner Hüftknochen, rolle meine Hüften, suche nach einer Erlösung, während ich sein pulsierendes Glied in der Hand halte.

Es ist wahr. Ich habe ihn vermisst. Sonst hätte ich mich wohl kaum um ihn gesorgt und nach all den Jahren aufgesucht. Er hat mich von sich gestoßen, aus seinem Leben radiert und das nur, weil ich eine - eine - Entscheidung getroffen habe.
Das hier ist nicht mehr der Ben, der sich vor mir weggeduckt, jeden längeren Augenkontakt abbricht und nervös schluckt, wenn ich in seine Nähe komme.

Er ist nicht mehr verschlossen und auf Distanz. Unter meinem Körper und meinen Händen öffnet er sich.
Beinahe habe ich Angst, dass er mich von sich stößt und mir eine reinhauen wird. Ich kann gerade zu spüren, wie die Wut in seinen Adern kocht.

Wenn das hier nicht unser erster körperlicher Kontakt nach fünf Jahren wäre, würde ich nicht warten, ich würde ihn nicht mehr küssen und seinen Schwanz nicht mehr in meiner Hand halten.
Zwischen uns herrschte schon immer ein primärer Kampf um die Oberhand. Wann auch immer wir uns unbeobachtet in sein Zimmer schleichen konnten, war es, als würden wir all unsere Emotionen herauslassen, sie dem anderen in Form von Küssen und verbotenen Berührungen an den Kopf werfen.

Ich habe mir mehr als nur einmal die Finger an ihm verbrannt und es war jedes Mal ein Fest. Ein Festessen.
Ich lache bei der Vorstellung von uns unten auf dem Küchentisch zwischen reich gefüllten Tellern mit Mirellas köstlichem Essen.

Ben stöhnt in meinen Mund, stupst mich mit seiner Nase an, beinahe sachte, bevor er mich erneut durch den Stoff meiner Hose würgt. Es wirkt, als würde er das Leben aus mir pressen wollen. Da ist nichts Liebevolles, nichts Zärtliches in seiner Berührung. Da ist Wut, Rage. Hass.
Ich zucke bei diesem Wort zusammen, es verbrennt ein Teil meines Gehirns, hinterlasst eine schmerzende Stelle, die ich nicht ignorieren kann, bis Ben auf Abstand geht.

Benny. Mein Benny.
Große brauen Augen huschen über mein Gesicht. Seine hohen Wangen sind gerötet, nicht stark, es handelt sich lediglich um einen leichten Roséton - die schönste Farbe im ganzen Universum.
"Was ist?", fragt er, seine Stimme eine Oktave höher als sonst.
Er räuspert sich, seine Hand immer noch über der Beule in meiner Hose.

"Ich habe dich vermisst", sage ich ehrlich. "Alles von dir, jeden Zentimeter. Dieses Zimmer ..."
Ich lehne mich vor und küsse die dünne Haut unter seinem rechten Ohr.
"Die Poster ..."
Ich beiße sein Ohrläppchen, ziehe es, bis ich ein Zucken durch seinen Körper schießen sehe.
"Und dich."

"Und ich dachte, die Welt ist groß und voller Möglichkeiten für dich. Da draußen gibt es bestimmt hunderte kleine Jungs, die auf Männer mit reichen Eltern stehen."
Ich spanne meine Kiefer an. Warum muss er Worte zitieren, die ich im Affekt zu ihm gesagt habe, im Streit, kurz bevor ich gegangen bin?
Ich habe sie nie so gemeint.

"Du weißt genauso gut wie ich, dass niemand mir oder dir, das geben kann, was wir uns gegenseitig geben."
Ich warte nicht, dass er etwas erwidern kann. Ich erobere seinen Mund und öffne meine Hose. Als ich den Reißverschluss nach unten ziehe, wird mir klar, dass er mich wahrscheinlich gar nicht quälen wollte, er konnte mich mit einer Hand einfach nicht befreien.

Beinahe schüttele ich den Kopf über meine eigene Dummheit, doch Ben hält mich fest.
Ich öffne die Augen, sehe mit Wohlwollen, dass seine Augen geschlossen sind, ein unverwechselbarer Ausdruck des Friedens auf seinen Zügen.
Unser Kuss scheint Lichtjahre zu überdauern und jedes Zeitgefühl auszuradieren, doch irgendwann können wir es nicht mehr aushalten, unsere Hände nicht in der Lage unsere Lust zu drosseln.

Ich reiße mein Hemd vom Körper, bin ziemlich sicher, dass einer der Knöpfe abspringt und unter Bens Bett rollt.
Ich schaffe es nur mit seiner Hilfe ihn oben rum zu entkleiden und den rechten Ärmel seines T-Shirts über seinen Gips zu zerren.

Der erste Blick auf seinen nackten Oberkörper erschreckt mich. Ich bete zu Gott, dass er meine vor Besorgnis zusammengezogenen Augenbrauen nicht mit Abneigung verwechselt.
Er ist wunderschön, wie eh und je. Aber er sieht krank aus.
Seine Rippen viel zu sichtbar, seine Haut scheint papierdünn an seinen Lenden und an seinen Brustwarzen zu sein.

Ich will nicht darüber nachdenken, aber ich weiß, dass es die Drogen sind. Dass er nicht aufgehört hat, nicht aufhören konnte und wahrscheinlich noch mehr konsumiert als früher.
Ich erlaube mir nicht viel mehr, als einen schnellen Überblick, eine einmalige Tour mit meinen Augen, bevor ich sie schließe, mich vorbeuge und die Erkundungstour dieses Körpers an meinen Mund abtrete.

Blind überlasse ich meinem Tastsinn die Aufgabe, ein Bild von Bens nacktem Körper zu malen.
In meinem Kopf ist er fülliger, muskulöser, seine Haut gebräunt, wie in einem der Sommer, die nach Schweiß und anderen Körperflüssigkeiten schmeckte.
Bens gesunde Hand umfasst mein Haar, zerrt an ihnen mit einer befehlenden Dringlichkeit. Ich weiß, dass ich nicht so lange die Oberhand haben würde, wenn er sich nicht den Arm gebrochen hätte.

"Du schmeckst so gut", flüstere ich gegen seinen sich wölbenden Bauch. "So wie früher, genau so."
Er haucht meinen Namen. Auch wenn ich nicht zu ihm aufsehen kann, weiß ich, dass sein Kopf nach hinten gelehnt ist, die Augen flatternd, der Mund geöffnet. So habe ich ihn am liebsten; wenn er loslässt, sich hingibt und für ein paar Minuten Pause von seinen eigenen Gedanken hat.

Ich falle auf meine Knie. Seine Hand verlässt meinen Schopf, bevor sie meine rechte Schulter wiederfindet, mich beinahe kommandierend nach unten drückt.
Ich grinse, bevor ich meine Lippen spalte und ein verzweifeltes Stöhnen, beinahe ein Winseln, als Dank bekomme.

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hiii :3

Hier schneit es gerade, hehe.
Wie ihr sehen könnt, ist das Höhersetzen des Songtitels gerade alles, was ich machen kann :/

Ich glaube, ich habe schon mal geschrieben, dass ich meine Ferien genieße, aber nur um euch ein besseres Verständnis davon zu geben: Ich bin gerade dabei mein 3. Buch auszulesen xD

Bleibt sauber meine lieben Freund & bis übermorgen <3

All my Love,
Lisa xoxo

almost Love [boyxboy]✔Onde histórias criam vida. Descubra agora